Der bekannte Schwellenländerkommentator Tim Ash von BlueBay Asset Management stellte fest, dass es eine Woche dauerte, bis aus Fortress Russia Rubble Russia wurde.

Nachdem der Rubel am Montag ein Drittel seines Wertes eingebüßt hat, ist er um weitere 5 % gefallen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Russland aus den Anleihe- und Aktienindizes gestrichen wird.

Die globalen Märkte versuchen, das Beste daraus zu machen; nach heftigen Verlusten steigen die amerikanischen und europäischen Aktienfutures leicht an, während die als sicherer Hafen geltenden Anleihen und der Yen nachgeben.

Der Zusammenbruch einer Festung hallt jedoch noch nach.

Der Ölpreis von 100 Dollar wirkt sich auf Wachstum und Inflation aus. Viele Anleger halten außerdem unverkäufliche russische Wertpapiere in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Möglicherweise müssen weitere Unternehmen dem Beispiel von BP folgen und ihre Russland-Investitionen zu immensen Kosten aufgeben

Die PMI-Daten vom Dienstag bestätigten, dass sich die Lieferketten in den Fabriken im Februar erholten. Aber Russlands Rohstoffvorkommen stellt eine Bedrohung dar - neben Öl und Gas produziert Russland die Hälfte des weltweiten Palladiums, 14 % des Platins und 6-7 % des Aluminiums. Die Aluminiumpreise haben einen Rekordwert erreicht, und aus der Ukraine wurden Lieferunterbrechungen gemeldet.

Australien brachte die Zwickmühle, in der sich die Zentralbanken befinden, auf den Punkt. Die politischen Entscheidungsträger wiesen auf die von der Krise ausgehenden Risiken hin, doch die Inflation wird wahrscheinlich bis Mitte des Jahres eine Zinserhöhung erzwingen.

Der nächste Schritt - ein russischer Zahlungsausfall? Oxford Economics schätzt, dass sich die Zahlungen in harter Währung in diesem Jahr auf etwa 55 Milliarden Dollar belaufen werden, wobei 2,6 Milliarden Dollar auf Staatsanleihen entfallen. Kann Russland ohne Zugang zu seinen 640 Milliarden Dollar Devisenreserven oder SWIFT-Zahlungssystemen zahlen? Wird es das wollen?

Am Dienstag findet ein Test in Form einer Anleiherückzahlung in Höhe von 417 Millionen Dollar durch das russische Telekommunikationsunternehmen VEON statt. Das Unternehmen sagt, es habe "alternative Wege", um Bargeld zu bewegen. Das Warten hat begonnen.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag mehr Orientierung geben dürften:

-Asiens Fabrikaktivität wächst, aber Ukraine-Krise trübt Aussichten

Die Finanzminister der Gruppe der Sieben diskutieren über die Ukraine-Krise.

-Deutsche Einzelhandelsumsätze im Januar/Vorläufige VPI/HVPI

US-Präsident Joe Biden hält eine Rede zur Lage der Nation.

-Redner der Fed: Atlanta-Präsident Raphael Bostic

-U.S. Gewinne: Baidu, Bank of Nova Scotia, Target, Autozone, Kohls, Wendy's, Man U, Domino's, Salesforce, Nordstrom, Urban Outfitters, First Solar