Kreditlust hält sich in Grenzen

Obwohl die Kreditzinsen am Tiefpunkt angelangt sind, scheinen die Österreicher nach wie vor zurückhaltend bei größeren Summen. Ein konstantes Drittel hat zwar größere Anschaffungen geplant, aber deutlich weniger Menschen als zuletzt geben an, diese mit einem Kredit finanzieren zu wollen. 86% (+4) wollen das über eigene Ersparnisse finanzieren, nur 14% (-7) haben vor sich ein Bauspardarlehen oder einen Bankkredit zu nehmen. Entgegen diesem Trend ist das Volumen von privaten Wohnbaukrediten in der Erste Bank um gut 7% gestiegen (Q3/13-Q3/14). Die Zinsen sind derzeit so günstig wie kaum jemals zuvor, auch bei Fixzinsvarianten. "Wir bieten aktuell einen Fixzinskredit mit 2,25% auf 10 Jahre. Niedriger wird's wohl kaum noch werden", meint Peter Bosek. Vergleicht man die durchschnittlichen Zinssätze für Wohnbaukredite der letzten 10 Jahre, so wird der Zinstiefstand deutlich: Der durchschnittliche Effektivzinssatz für Hypothekarkredite lag 2004 in Österreich bei 4,26%, heute liegt der Schnitt laut OeNB bei 2,80% (bis 09-2014).

Steuerreform als Konsumtreiber

Würde in Österreich eine Steuerreform kommen die sich positiv auf das eigene Nettoeinkommen auswirkt, so würde rund ein Drittel (32%) das so zur Verfügung stehende Geld ausgeben, nur 27% sagen sie würde es rein ansparen. 35% würden beides machen und 7% haben sich darüber noch keine Gedanken gemacht.

 "Das würde den Konsum in Österreich ankurbeln.  Aber man sieht den Österreichern ist auch Sparen weiterhin wichtig, wenngleich mehr zum Ausgeben tendieren", meint Bosek.

Zum Studiendesign: Integral hat 1.000 ÖsterreicherInnen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt. Die Befragung fand im 3.Quartal im Zeitraum von 29. August bis 22. September 2014 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Zahlen aus dem gleichen Quartal des Vorjahrs.

weitergeleitet durch