(Im Text wurden mehrere Tippfehler korrigiert. Zudem wurde die Zahl der von EQS betreuten Unternehmen im letzten Satz des vorletzten Absatzes präzisiert.)

MÜNCHEN/LONDON (dpa-AFX) - Der Software-Investor Thoma Bravo will den Investor-Relations-Dienstleister und Softwarekonzern EQS Group kaufen. Beide Parteien haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Die US-Beteiligungsgesellschaft bietet für die ausstehenden Aktien je 40 Euro in bar. Dies entspreche einer Prämie von 53 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch (15. November). Die Offerte impliziert eine Marktkapitalisierung von rund 400 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat von EQS unterstützen das Angebot, wie es weiter hieß. Der Abschluss des Zukaufs wird im Januar oder Februar 2024 erwartet.

An der Börse sorgte die Nachricht für gute Stimmung, die EQS-Aktie legte um mehr als die Hälfte zu und notierte damit nur knapp unter dem Angebotspreis.

Thoma Bravo hat sich den Angaben zufolge bereits rund 60 Prozent aller ausstehenden EQS-Aktien durch unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen mit den Hauptaktionären gesichert. Dazu gehöre auch der EQS-Vorstandsvorsitzende Achim Weick. Dieser werde einen Teil seiner Beteiligung in die neue Holdingstruktur reinvestieren. Die Amerikaner wollen nach Abschluss des Angebots zudem eine Barkapitalerhöhung über zehn Prozent der EQS-Papiere zeichnen.

EQS ist ein Anbieter von Software und Dienstleistungen im Bereich Compliance und Investor Relations Management und verbreitet unter anderem Pflichtmitteilungen börsennotierter Unternehmen. Zu den Kunden zählen etwa viele der 40 Dax-Unternehmen.

Thoma Bravo verwaltet als Softwareinvestor den Angaben zufolge ein Vermögen von rund 130 Milliarden US-Dollar (etwa 120 Milliarden Euro). Die Transaktion ist Thoma Bravos erste Plattform-Investition in Deutschland. Die US-Amerikaner finanzieren die Transaktion vollständig mit Eigenkapital./lfi/tav/mis/tav/he