FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zinssensiblen Aktien der Versorger- und Immobilienbranche haben am Montag europaweit unter dem anhaltenden Renditeanstieg am Anleihenmarkt gelitten. Im Dax gehörten Vonovia-Papiere trotz einer Kaufempfehlung der UBS mit minus 1 Prozent zu den schwächsten Aktien. Die Anteilsscheine von RWE und Eon gaben ähnlich nach. Im MDax fielen Uniper-Aktien um mehr als 1 Prozent. während sich die Papiere von Innogy mit minus 0,25 Prozent vergleichsweise gut hielten.

Der Zinsanstieg an den Kapitalmärkten setzte sich am Montagmorgen fort. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im frühen Handel mit bis zu 0,66 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2015. Fünfjährige Papiere wiesen erstmals seit Ende 2015 vorübergehend wieder eine positive Rendite auf. Bei steigenden Zinsen wird tendenziell die Refinanzierung für die Unternehmen teuer - und gerade in der Immobilien- sowie in der Versorgerbranche ist der Refinanzierungsbedarf hoch. Zudem nimmt die Attraktivität der Dividendenrendite der Versorgerpapiere ab.

"Es sieht nach einer Kapitulation der Bond-Bullen aus - mit bedeutenden Konsequenzen für die Bewertungen am Aktienmarkt", schrieb Analyst Neil Wilson vom Broker ETX Capital. Die Versorgerbranche belastete zudem die Schwäche ihrer spanischen Vertreter. Hier droht laut einem Pressebericht eine deutliche Kürzung der Gastarife durch die Regulierer./ag/mis/das

Unternehmen im Artikel: E.ON, RWE, Deutsche Wohnen, Vonovia, Uniper SE