Jahresabschluss der Elmos Semiconductor SE Dortmund zum 31. Dezember 2023

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Im zusammengefassten Lagebericht analysieren wir den Geschäfts- verlauf, sowie die Lage des Elmos-Konzerns und der Elmos Semiconductor SE im Berichtsjahr. Weitere Informationen zur Elmos Semiconductor SE sind in einem eigenen Abschnitt mit HGB-Angaben enthalten.

GESCHÄFTSMODELL DES KONZERNS UND STRATEGIE

Elmos ist ein weltweit agierender Anbieter von Mixed-Signal-Halb- leitern, vornehmlich für Kunden aus der Automobilindustrie. Als Systemlösungs-Spezialist ist es unser Ziel, das elektronische System zu verbessern und so Leistung, Effizienz und Sicherheit der Anwen- dungen zu erhöhen, was für den Kunden u.a. Vorteile in Bezug auf die Produktion, Kosten, Performance oder auch Zuverlässigkeit bedeutet. Seit 40 Jahren ist Elmos als Spezialist für Mixed-Signal- Halbleiter in der Automobilindustrie etabliert und entwickelt konti- nuierlich die nächsten Innovationen, die einen Mehrwert für unse- re Kunden und die Endverbraucher bieten.

Unsere ICs bieten innovative Lösungen für die globalen auto- mobilen Megatrends: Elmos ICs unterstützen Fahrerassistenz- systeme bis hin zum autonomen Fahren, elektrische Antriebs- konzepte, Digitalisierung, neuartige System-Architekturen und ermöglichen in allen Fahrzeugen mehr Sicherheit, Komfort und Wohlbefinden. Unser Ziel ist es, mit unseren zukunftweisenden Produkten vom strukturellen Marktwachstum im automobilen Halbleitermarkt und von der zunehmenden Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen im Fahrzeug nachhaltig profitieren zu können. Wir wollen in unseren Applikationsfeldern weiter profita- bel wachsen und so die positive Entwicklung des gesamten Unter- nehmens weiter fortsetzen.

Innovatives Produktportfolio mit hoher Qualität

Als Hersteller von Mixed-Signal-Halbleitern für Automobilelektro- nik beliefert Elmos derzeit mehrere Hundert Kunden weltweit, dar- unter alle großen Automobilzulieferer. Der Umsatz mit Automobil-

kunden betrug im Berichtsjahr 89% des Konzernumsatzes. Für den Industrie- und Konsumgüterbereich liefert Elmos Produkte z.B. für Anwendungen in intelligenter Installations- und Gebäudetechnik, Haushaltsgeräten, sowie Maschinensteuerungen. Der Umsatzanteil dieser Produkte belief sich im Berichtsjahr auf 11%.

Das Produktportfolio ist in sogenannte Business Lines (Geschäftsfelder) gegliedert. Die Struktur der Business Lines ori- entiert sich an den Produkten der Zielapplikationen. Die Business Lines vermarkten kundenspezifische Halbleiter (ASICs = Application Specific Integrated Circuits) und applikationsspezifische Standard- Chips (ASSPs = Application Specific Standard Products). Die ASICs werden nach Kundenspezifikationen entwickelt und für jeweils einen Kunden produziert. Bei ASSPs erfolgt die Definition durch Elmos. Die ASSP-Produktentwicklungen sind an Marktbedürfnis- sen ausgerichtet. Dabei priorisiert Elmos verschiedene Produktideen und berücksichtigt u.a. erwartete Stückzahlen, Wettbewerbsinfor- mationen und technische Machbarkeit. Umgesetzt werden nur Pro- jekte, die hinsichtlich Markterwartung, Margenpotenzial und stra- tegischer Ausrichtung die Zielsetzungen der Gesellschaft erfüllen. Im Berichtsjahr machten ASSPs rund 71% des Konzernumsatzes aus. Die weiteren rund 29% wurden mit ASICs erzielt. Ein Großteil der in Entwicklung befindlichen Produkte sowie des gewonnenen Neuge- schäftes (Design-Wins) sind ASSPs.

Elmos erzielt ein hohes Qualitätsniveau sowohl in ihren Pro- dukten als auch in ihren Geschäfts-, Produktions- und Supportpro- zessen. So ist das Elmos Qualitätsmanagementsystem nach dem Automobilindustrie-Standard IATF 16949 an den relevanten Stand- orten zertifiziert. Das Überwachungsaudit in 2023 bestätigt das hohe Niveau des Qualitätsmanagementsystems. Darüber hinaus ist Elmos konzernweit nach ISO 26262 (Funktionale Sicherheit) zertifi- ziert.

Forschung und Entwicklung

Der Fokus der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten liegt auf dem wettbewerbsfähigen und termingerechten Design der Pro- dukte, um das innovative Produktportfolio von Elmos weiter aus- zubauen und die Serienentwicklung der zahlreichen Neuprojekte zu sichern. Insgesamt arbeiteten im Durchschnitt des Jahres 2023

insgesamt 415 Mitarbeitende im Bereich Forschung und Entwick- lung. Das sind rund 32% der gesamten Belegschaft des Elmos Kon- zerns. Im Berichtsjahr stiegen die F&E-Aufwendungen auf 68,8 Mio. Euro (Vorjahr: 55,5 Mio. Euro) und befinden sich damit weiterhin auf einem hohen Niveau, um die zahlreichen Serienanläufe und neuen Entwicklungsprojekte in allen Anwendungsbereichen zu unterstüt- zen. Die Business Lines arbeiten eng mit der Forschungs- und Ent- wicklungsabteilung zusammen. Bei Bedarf werden auch externe Entwicklungsdienstleistungen in Anspruch genommen.

Organisationsstruktur

Die Elmos-Organisation orientiert sich an den Zielmärkten, den Kun- den-Bedürfnissen sowie an internen Anforderungen. Der Haupt- sitz der Elmos befindet sich in Dortmund. Verschiedene Niederlas- sungen, Tochter- und Partnerfirmen an mehreren Standorten, im Wesentlichen in Deutschland (Berlin, Bruchsal, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt/Oder), USA (Detroit) und Asien (u.a. in Seoul, Singapur, Shanghai, Shenzhen und Tokio), dienen der Vertriebs- und Applikati- onsunterstützung sowie der Produktentwicklung.

Im Berichtsjahr betreibt Elmos am Stammsitz in Dortmund eine eigene Waferfertigung, die durch Kooperationen mit Auftragsfer- tigungen (sogenannte Foundries) ergänzt und optimiert wird. Die Elmos Semiconductor SE und Littelfuse, Inc., USA, ein diversifizier- tes, industrielles Technologieunternehmen, haben am 28. Juni 2023 einen Vertrag zum Verkauf der Waferfertigung von Elmos am Stand- ort Dortmund an Littelfuse unterzeichnet. Alle anderen Aktivitäten, einschließlich des Testbetriebs, werden bei Elmos verbleiben. Zudem haben Elmos und Littelfuse vereinbart, eine langfristige Lieferver- einbarung mit einer anfänglichen Laufzeit bis zum Jahr 2029 abzu- schließen, nach der Elmos bestimmte Mengen der in der Fab gefer- tigten Wafer kaufen wird. Diese langfristige Vereinbarung ergänzt die bereits heute bestehenden Liefervereinbarungen mit den ande- ren Foundry-Partnern von Elmos und sichert für Elmos die notwen- digen Kapazitäten für die Erfüllung der geplanten Kundenbedar- fe. Die kartellrechtliche Freigabe ohne Auflagen erfolgte durch das Bundeskartellamt im Juli 2023. Im August 2023 hat das Bundesmi- nisterium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die außenwirt- schaftsrechtliche Freigabe für den Verkauf der Waferfertigung von

Elmos an Littelfuse ohne Auflagen erteilt. Der Vollzug der Transak- tion wird voraussichtlich Ende Dezember 2024 wirksam werden. Bis zum Vollzugstermin behält Elmos die volle operative Kontrolle über die Waferfertigung. Nach dem Vollzug der Transaktion wird Elmos im Frontend-Bereich der Wertschöpfungskette ohne eigene Ferti- gung als sogenanntes Fabless-Unternehmen agieren.

Neben der Kooperation mit Partnern bei der Waferprozessie- rung im Frontend-Bereich, wurde im Berichtsjahr auch die Zusam- menarbeit im Backend mit Partnern im Testbereich (sog. OSAT − Outsourced Semiconductor Assembly and Test) vor allem in Asien signifikant ausgebaut. Ziel ist es, eine dauerhaft hohe Auslastung des eigenen Testbereichs in Dortmund zu erreichen und den darü- berhinausgehenden Bedarf an zusätzlichen Testkapazitäten durch die Kooperation mit Partnern abzudecken.

STEUERUNGSSYSTEM

Steuerungsgrößen

Das Elmos Steuerungssystem basiert auf vier wesentlichen Elemen- ten: Umsatz, EBIT bzw. EBIT-Marge, Investitionen und Free Cashflow (bereinigt). Diese Kennzahlen sind unsere bedeutsamen finanziel- len Leistungsindikatoren für den Elmos Konzern sowie für die Elmos Semiconductor SE und bilden eine wesentliche Grundlage für die operativen und strategischen Managemententscheidungen. Sie die- nen dazu, die Zielerreichung und den Unternehmenserfolg zu mes- sen sowie die ergebnisbezogene variable Vergütung für Vorstand festzulegen.

Jede Kennziffer wird sowohl isoliert als auch in Kombination mit den anderen betrachtet und analysiert. Als wachstumsorien- tiertes und innovatives Unternehmen misst Elmos der profitablen Steigerung des Umsatzes hohe Bedeutung bei. Als Ergebnis vor Zin- sen und Ertragsteuern reflektiert das EBIT (englisch: Earnings before Interest and Taxes) bzw. die EBIT-Marge die Ergebnisqualität.

Der Investitionsbedarf leitet sich aus der mittelfristigen Absatz- planung und den daraus resultierenden Anforderungen an Fer- tigungs- und Testkapazitäten sowie wirtschaftlichen Überle- gungen ab. Investitionen außerhalb des Budgets finden nur nach zusätzlicher Prüfung statt. Der bereinigte Free Cashflow ist defi- niert als Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit, abzüg-

lich Investitionen in/zuzüglich Abgänge von immaterielle/n Vermögenswerte/n und Sachanlagen.

Berichtswesen des Steuerungssystems

Der Vorstand wird mindestens monatlich in Form von standardi- sierten Berichten detailliert über den operativen Geschäftsverlauf informiert. Dieses Berichtswesen wird bei Bedarf durch Ad-hoc- Analysen in schriftlicher Form oder in persönlichen Gesprächen ergänzt. Die durch das konzernweite Berichtswesen generierten Ist- Daten werden mit den Plandaten abgeglichen. Zielabweichungen werden analysiert, erläutert und geplante Gegenmaßnahmen dar- gestellt.

WIRTSCHAFTSBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Die großen weltweiten Automobilmärkte konnten im Jahr 2023 ausgehend von schwachen Vorjahreswerten insbesondere durch die Normalisierung entlang der Lieferketten deutliche Anstiege bei den Pkw-Produktionszahlen verzeichnen. So ist laut S&P Global die Anzahl der neu produzierten Fahrzeuge weltweit im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9,4% gestiegen. Auf regionaler Sicht konnte Europa (+12,5%) dabei den höchsten Zuwachs aufweisen, gefolgt von Nordamerika (+9,5%) und China (+9,4%).

Pkw-Produktionszahlen1

Veränderung

Weltweit

+9,4%

Europa

+12,5%

China

+9,4%

Nordamerika

+9,5%

Halbleitermarkt

Gesamter Halbleitermarkt (weltweit)2

-9,4%

Automobiler Halbleitermarkt (weltweit)3

+19,2%

Quellen: 1 S&P Global Mobility Light Vehicle Production Forecast (Stand: Januar 2024), 2WSTS (Stand: November 2023), 3S&P Global Mobility Automotive Semiconductor Tracker (veröffentlicht im Dezember 2023)

hängig von der Transaktion ist zudem die Prognose für die zu erwar- tenden Investitionen erhöht worden aufgrund der Intensivierung beim Ausbau der Testkapazitäten für das zukünftige Wachstum. Mit einem Umsatz von 575,0 Mio. Euro (28,6% ggü. Vorjahr), einer EBIT-Marge von 26,2%, Investitionen von 20,0% vom Umsatz und einem operativen bereinigten Free Cashflow von -24,3 Mio. Euro hat Elmos ihre Prognose aus Juni 2023 vollumfänglich erfüllt.

02/2023

06/2023

IST 2023

Umsatz

>560 (mind. +25%

>560 (mind. +25% 575,0 (28,6% ggü.

in Mio. Euro

ggü. Vorjahr)

ggü. Vorjahr)

Vorjahr)

EBIT-Marge

25% ± 2%-Punkte

25% ± 2%-Punkte

26,2%

Investitionen1

17% ± 2%-

19% ± 2%-

20,0%

in % vom Umsatz

Punkte

Punkte

(Operativer2)

Bereinigter FCF:

Operativer

Operativer

bereinigter

Niveau des

bereinigter FCF:

bereinigter FCF:

Free Cashflow3

Vorjahres (14,9 Mio.

Negativ

-24,3 Mio. Euro

in Mio. Euro

Euro) ± 10 Mio. Euro

ø-Wechselkurs

1,05

1,05

1,08

EUR/USD

  1. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen abzüglich aktivierten Entwicklungsleistungen.
  2. Ohne Effekte aus dem Verkauf der Elmos Waferfertigung an Littelfuse Inc., USA.
  3. Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit, abzüglich Investitionen in/zuzüglich Abgänge von immate- rielle/n Vermögenswerte/n und Sachanlagen.

sichtlich Ende Dezember 2024 wirksam werden und steht unter Vor- behalt bestimmter Vollzugsbedingungen. Bis zum Vollzug behält Elmos die volle operative Kontrolle über die Waferfertigung. Nach dem Vollzug der Transaktion wird Elmos im Frontend-Bereich der Wertschöpfungskette ohne eigene Fertigung als sogenanntes Fab- less-Unternehmen agieren und dann prozessierte Wafer ausschließ- lich von externen Foundries beziehen.

Umsatzentwicklung

Trotz einer spürbaren Entspannung in den globalen Lieferketten blieb die Nachfrage nach Elmos-Halbleitern im Geschäftsjahr 2023 auf einem hohen Niveau und der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr erneut sehr deutlich um 127,8 Mio. Euro oder 28,6% auf 575,0 Mio. Euro gesteigert werden (2022: 447,2 Mio. Euro).

VERKÜRZTE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. Euro oder %

GJ 2023

GJ 2022

Veränderung

Umsatzerlöse

575,0

447,2

28,6%

Bruttoergebnis

271,3

207,5

30,7%

in % vom Umsatz

47,2%

46,4%

Forschungs- und Entwicklungskosten

68,8

55,5

23,9%

in % vom Umsatz

12,0%

12,4%

Vertriebskosten

23,0

17,9

28,8%

Der Halbleitermarkt musste im Jahr 2023 insbesondere aufgrund einer

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE

schwachen Nachfrage von Endkunden nach Elektronik einen deutli-

Abschluss nach IFRS

chen Rückgang verkraften. Laut dem Branchenverband WSTS (World

Der Konzernabschluss der Elmos Semiconductor SE für das

Semiconductor Trade Statistics) sind im Jahr 2023 die gesamten Halb-

Geschäftsjahr 2023 wurde gemäß International Financial Reporting

leiterumsätze weltweit um -9,4% auf 520 Mrd. USD gefallen. Im Gegen-

Standards (IFRS), wie sie in der EU angewendet werden, erstellt. Mit

satz dazu konnte laut S&P Global der automobile Halbleitermarkt im

dem Halbleitergeschäft gibt es im Elmos-Konzern nur ein einziges

Jahr 2023 mit +19,2% erneut ein deutliches Wachstum verzeichnen.

Geschäftssegment.

Am 28. Juni 2023 haben die Elmos Semiconductor SE und Littel-

PROGNOSE-IST-VERGLEICH

fuse, Inc., USA einen Vertrag zum Verkauf der Waferfertigung von

Elmos hat die Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr erstma-

Elmos am Standort Dortmund an Littelfuse unterzeichnet. Elmos

lig im Februar 2023 abgegeben und im Prognosebericht des zusam-

verkauft ihre Waferfertigung zu einem Nettokaufpreis in Höhe von

mengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt. Im

insgesamt rund 93 Mio. Euro. Alle anderen Aktivitäten, einschließ-

Juni 2023 hat Elmos die Unterzeichnung eines Vertrags zum Verkauf

lich des Testbetriebs, werden bei Elmos verbleiben. Die regulatori-

der Waferfertigung am Standort Dortmund an Littelfuse Inc., USA

schen Freigaben wurden durch das Bundeskartellamt und das Bun-

bekanntgegeben. In diesem Zuge ist die Prognose hinsichtlich des

desministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ohne

(operativen) bereinigten Free Cashflows angepasst worden. Unab-

Auflagen bereits erteilt. Der Vollzug der Transaktion wird voraus-

in % vom Umsatz

4,0%

4,0%

Verwaltungskosten

31,5

24,2

30,3%

in % vom Umsatz

5,5%

5,4%

Betriebsergebnis vor sonstigen

betrieblichen Aufwendungen/Erträgen

148,1

110,0

34,6%

in % vom Umsatz

25,7%

24,6%

Wechselkursgewinne

1,5

3,0

-52,1%

Sonstiges betriebliches Ergebnis

1,2

-2,9

n/a

EBIT

150,7

110,1

36,8%

in % vom Umsatz

26,2%

24,6%

Finanzierungserträge

1,2

0,8

52,4%

Finanzierungsaufwendungen

-2,9

-2,4

21,0%

Ergebnis vor Steuern

149,0

108,5

37,3%

in % vom Umsatz

25,9%

24,3%

Konzernjahresüberschuss, der auf die Anteils-

eigner des Mutterunternehmens entfällt

99,1

71,4

38,9%

in % vom Umsatz

17,2%

16,0%

Ergebnis je Aktie (unverwässert) in Euro

5,79

4,17

38,8%

Dividende je Aktie in Euro

0,851

0,75

13,3%

1 Vorschlag für die Hauptversammlung am 15. Mai 2024.

Umsatz nach Regionen: Im Berichtsjahr trugen alle Regionen zum Umsatzwachstum im Elmos Konzern bei und konnten gegenüber dem Vorjahr höhere Umsätze verzeichnen. Mit einem Umsatz- wachstum von 20,9% auf 308,9 Mio. Euro stellt die Region Asien/ Pazifik (APAC) mit 53,7% weiterhin den größten regionalen Umsatz- anteil im Elmos Konzern dar. Zweitstärkste Region sind die Länder der Europäischen Union mit einem Umsatzanteil von 197,2 Mio. Euro oder 34,3% am Konzernumsatz. Die Umsätze mit direkten Kun- den in der Region Amerika lagen im Geschäftsjahr 2023 bei 39,6 Mio. Euro oder 6,9% am Konzernumsatz.

Umsatzanteil | in %

GJ 2023

GJ 2022

EU-Länder

34,3%

32,0%

Asien/Pazifik

53,7%

57,1%

Amerika

6,9%

7,1%

Sonstige

5,1%

3,8%

Umsatz nach Kunden und Produktgruppen: In 2023 lag der Umsatz-

anteil der zehn größten Kunden bei rund 54% (2022: 55%), der Anteil der zehn umsatzstärksten Produktgruppen lag im Berichtsjahr bei rund 41% (2022: 39%). Ein Kunde bezieht in der Regel mehrere Pro- dukte, die sich in verschiedenen Phasen ihrer Lebenszyklen befin- den, und setzt diese oft in verschiedenen Modellen, Marken und Märkten ein. Aufgrund der Vielzahl an Kundenbeziehungen ent- steht eine hohe Diversität.

Auftragsbestand: Auftragseingang und -lage reflektieren typi- scherweise die laufende Geschäftsentwicklung. Dieses spiegelt die Umsatzentwicklung des Jahres wider. Hierfür kann die Kennziffer Book-to-Bill - berechnet als Verhältnis des Auftragsbestands der kom- menden drei Monate zum Umsatz der vergangenen drei Monate - eine Indikation geben. Aufgrund der spürbaren Normalisierung der Halbleiter-Kapazitätsengpässe für automobile Anwendungen haben die Kunden erwartungsgemäß ihre Lagerbestände adjustiert und ihr Beststellverhalten entsprechend angepasst, was sich vor allem auf die Bestellvolumina im ersten und zweiten Halbjahr und damit auch auf das Book-to-Bill-Verhältnis auswirkt. Aus diesem Grund lag das Book- to-Bill-Verhältnis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 bei unter eins. Der Auftragsbestand wird üblicherweise bei Erhalt der Kundenbe- stellung erfasst, kann sich jedoch zwischen diesem Zeitpunkt und der

Lieferung aufgrund verschiedener Faktoren verändern. Es gibt keine Garantie dafür, dass aus dem Auftragsbestand stets Umsatz wird.

Neuprojekte (Design-Wins): Alle Business Lines waren in 2023 hinsichtlich der gewonnenen Neuprojekte wiederum sehr erfolgreich und es konnte erneut eine Vielzahl von neuen Projekten erfolgreich akquiriert werden. Wie schon in den Vorjahren, lag die Anzahl der ASSPs bei den Design-Wins auch im Berichtsjahr sehr deutlich über der Anzahl der ASICs. Design-Wins benötigen in der Regel zwei bis fünf Jahre, bis sie in Serienproduktion starten und zum Umsatz beitra- gen. Mit diesem sehr erfreulichen Ergebnis beim gewonnenen Neuge- schäft stärken wir das Fundament für unser zukünftiges Wachstum.

Ertragslage

Bruttoergebnis: Aufgrund des Umsatzanstiegs und trotz inflations- bedingter Kostenbelastungen erhöhte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz (Gross Profit) deutlich auf 271,3 Mio. Euro (2022: 207,5 Mio. Euro) an. Die Bruttomarge verbesserte sich entsprechend leicht auf 47,2% (2022: 46,4%).

Forschungs- und Entwicklungskosten: Die Ausgaben für For- schung und Entwicklung stiegen im Geschäftsjahr 2023 um 13,3 Mio. Euro auf insgesamt 68,8 Mio. Euro (2022: 55,5 Mio. Euro) an. Wie im Vorjahr war der Anstieg unterproportional zum hohen Umsatz- wachstum. Mit einem Anteil am Umsatz von 12,0% (2022: 12,4%) lagen die die Forschungs- und Entwicklungskosten weiter auf einem hohen Niveau, um so in allen unseren Anwendungsbereichen innovative Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.

Vertriebskosten: Die Vertriebskosten haben sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Mio. Euro auf 23,0 Mio. Euro erhöht (2022: 17,9 Mio. Euro).

Verwaltungskosten: Mit 31,5 Mio. Euro lagen die Verwaltungs- kosten im Jahr 2023 um 7,3 Mio. Euro über dem Vorjahr (2022: 24,2 Mio. Euro). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesent- lichen aus höheren Personal- und Beratungskosten.

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Aufgrund des hohen Umsatzwachstums konnte das EBIT im Geschäftsjahr 2023 gegen- über dem Vorjahr um 40,6 Mio. Euro oder 36,8% auf 150,7 Mio. Euro gesteigert werden (2022: 110,1 Mio. Euro). Die EBIT-Marge stieg ent- sprechend weiter auf 26,2% (2022: 24,6%).

Konzernjahresüberschuss, Ergebnis je Aktie: Nach Abzug von Steuern und Minderheitsanteilen erzielte Elmos im Geschäftsjahr 2023 einen auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfal- lenden Konzernjahresüberschuss von 99,1 Mio. Euro (2022: 71,4 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss entspricht einem unverwässer- ten Ergebnis je Aktie von 5,79 Euro (2022: 4,17 Euro).

Vorschlag zur Gewinnverwendung: Der Jahresüberschuss der Elmos Semiconductor SE gemäß HGB (weitere Einzelheiten im HGB-Abschluss) beträgt 78,7 Mio. Euro (2022: 70,6 Mio. Euro). Der Gewinnvortrag aus dem Jahr 2022 beläuft sich auf 205,7 Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am

15. Mai 2024 vor, aus dem Bilanzgewinn 2023 der Elmos Semicon- ductor SE in Höhe von 284,4 Mio. Euro eine gegenüber dem Vorjahr um 13,3% höhere Dividende von 0,85 Euro je Aktie (2022: 0,75 Euro je Aktie) auszuschütten. Die Gesamtausschüttung würde damit 14,6 Mio. Euro betragen, basierend auf 17.120.726 dividendenberechtig- ten Aktien per 31. Dezember 2023.

Finanzlage

VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. Euro oder %

GJ 2023

GJ 2022

Veränderung

Konzernjahresüberschuss

99,0

71,3

38,9%

Abschreibungen

42,3

43,5

-2,7%

Veränderung Nettoumlaufvermögen1

-69,5

-38,1

82,3%

Übrige Posten

30,9

22,0

40,2%

Cashflow aus der betrieblichen

Geschäftstätigkeit

102,6

98,6

4,1%

Investitionen in immaterielle

Vermögenswerte und Sachanlagen

-127,2

-83,9

51,7%

Abgang von/ Investitionen in (-) Wertpapiere(n)

16,0

11,2

43,0%

Einzahlungen im Zusammenhang mit

zukünftigen Abgängen im Konsolidierungskreis

37,2

0,0

n/a

Sonstige Posten

0,2

0,0

5,4x

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-73,8

-72,6

1,6%

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

22,9

-7,5

n/a

Veränderung der liquiden Mittel

51,8

18,6

2,8x

Bereinigter Free Cashflow2

12,9

14,9

-13,1%

Operativer bereinigter Free Cashflow3

-24,3

14,9

n/a

  1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
  2. Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit, abzüglich Investitionen in/zuzüglich Abgänge von immaterielle/n Vermögenswerte/n und Sachanlagen (inklusive Einzahlungen im Zusammenhang mit zukünftigen Abgängen im Konsolidierungskreis).
  3. Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit, abzüglich Investitionen in/zuzüglich Abgänge von immaterielle/n Vermögenswerte/n und Sachanlagen und ohne Effekte aus dem Verkauf der Elmos Waferfertigung an Littelfuse Inc., USA.

Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit: Der Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2023 bei 102,6 Mio. Euro und damit über dem Wert des Vorjahres (2022: 98,6 Mio. Euro). Die Veränderungen sind im Wesentlichen auf den höheren Konzernjahresüberschuss und dem höheren Netto-Umlauf- vermögen zurückzuführen.

Cashflow aus der Investitionstätigkeit: Die Investitionen in den Ausbau des Testbereichs vor allem in Ostasien wurden weiter forciert. Für die Realisierung zusätzlicher Umsatzpotentiale sowie Produktneuanläufe im zweiten Halbjahr 2023, für die Sicherstel- lung der Lieferfähigkeit sowie für das zukünftige Wachstum wur- de erneut in die Erweiterung der Testkapazitäten investiert. Insge- samt lagen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen mit -127,2 Mio. Euro (2022: -83,9 Mio. Euro) deutlich über dem Vorjahr. Einzahlungen im Zusammenhang mit zukünf- tigen Abgängen im Konsolidierungskreis betrugen 37,2 Mio. Euro (2022: 0,0 Mio. Euro). Nach den regulatorischen Freigaben des Ver- kaufs der Elmos Waferfertigung an Littelfuse hat der Käufer eine Teilzahlung an Elmos getätigt. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft außerdem Wertpapiere (Anleihen und Schuldscheinanlagen) in Höhe von 16,0 Mio. Euro verkauft (2022: 11,2 Mio. Euro). Insgesamt belief sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit auf -73,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 (2022: -72,6 Mio. Euro) und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit: Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei 22,9 Mio. Euro gegenüber -7,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Neben der Dividen- denzahlung war der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit maß- geblich von der Einzahlung durch die Aufnahme neuer Finanzver- bindlichkeiten beeinflusst. Die Dividendenausschüttung betrug im Jahr 2023 insgesamt 12,8 Mio. Euro (2022: 11,1 Mio. Euro).

Der bereinigte Free Cashflow lag im Geschäftsjahr 2023 bei 12,9 Mio. Euro (2022: 14,9 Mio. Euro). Der operative bereinigte Free Cash- flow (ohne Effekte aus dem Verkauf der Elmos Waferfertigung an Littelfuse) lag vor allem aufgrund der gestiegenen Investitionstätig- keit mit -24,3 Mio. Euro unter dem Vorjahr (2022: 14,9 Mio. Euro).

Liquide Mittel: Der Bestand an Zahlungsmitteln und -äquiva- lenten lag unter Berücksichtigung von IFRS 5 zum 31. Dezember

2023 bei 85,6 Mio. Euro und damit deutlich über dem Vorjahreswert (31. Dezember 2022: 36,6 Mio. Euro).

Finanzierungssituation: Elmos finanziert sich durch Eigenkapi- tal, Schuldscheindarlehen und Bankdarlehen. Im zweiten Halbjahr 2023 wurde ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 40,0 Mio. Euro aufgenommen. Zum 31. Dezember 2023 standen der Gesellschaft verschiedene kurzfristige Kreditrahmen in Höhe von 75,0 Mio. Euro zur Verfügung, die aktuell nicht genutzt werden. Detaillierte Infor- mationen zu den einzelnen Elementen der Finanzierungssituation finden sich im Anhang.

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements: Das vorrangi- ge Ziel der Kapitalsteuerung des Elmos Konzerns besteht darin, ein angemessenes Bonitätsrating, die jederzeitige Sicherstellung der Liquidität bei hoher finanzieller Flexibilität sowie eine solide Kapi- talstruktur zu gewährleisten. Dies soll die Geschäftstätigkeit und deren langfristige Fortführung unterstützen sowie die Interessen der Anteilseigner, Mitarbeiter und sonstiger Stakeholder wahren. Elmos verfolgt die Strategie einer kontinuierlichen, nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts.

Die Kapitalstruktur des Elmos Konzerns wird vom Vorstand aktiv gesteuert und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der Risiken aus den zugrundeliegen- den Vermögenswerten, sofern notwendig, angepasst. Der Konzern überwacht sein Kapital mithilfe der absoluten Höhe der Nettover- schuldung bzw. dem Nettobarmittelbestand und der Eigenkapital- quote. Der Nettobarmittelbestand umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Wertpapiere abzüglich kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten. Die Eigenkapitalquote setzt das Eigenkapital ins Verhältnis zur Bilanzsumme.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Angaben zu außer- bilanziellen Finanzierungsinstrumenten: Neben den aufgeführten Finanzinstrumenten finanziert die Gesellschaft ihre Investitionen zum Teil auch durch Leasing-, Miet- und Dienstleistungsverträge. Es besteht jeweils ein ausgewogenes, in der Ausgestaltung marktüb- liches Verhältnis von Vorteilen und Risiken. Die hieraus bestehen- den Rückzahlungsverpflichtungen bilden sich in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ab. Am 31. Dezember 2023 betrugen diese 44,5 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 33,3 Mio. Euro). Aus erteil-

ten Investitionsaufträgen besteht ein Bestellobligo in Höhe von 11,4 Mio. Euro (2022: 41,3 Mio. Euro).

Vermögenslage

VERKÜRZTE BILANZ

in Mio. Euro oder %

31.12.2023

31.12.2022 Veränderung

Immaterielle Vermögenswerte

40,8

36,3

12,4%

Sachanlagen

292,1

219,3

33,2%

Sonstige langfristige Vermögenswerte

9,6

9,1

4,9%

Wertpapiere (kurz- und langfristig)

20,2

35,5

-43,1%

Vorratsvermögen

191,5

116,6

64,2%

Forderungen aLuL1

91,0

67,8

34,2%

Zahlungsmittel und -äquivalente

85,6

36,6

2,3x

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

26,8

21,3

26,3%

Zur Veräußerung vorgesehene

Vermögenswerte

54,7

0,0

n/a

Aktiva, gesamt

812,4

542,4

49,8%

Eigenkapital

447,9

360,4

24,3%

Finanzverbindlichkeiten

(kurz- und langfristig)

118,7

81,0

46,6%

Sonstige langfristige Schulden

9,8

8,5

15,0%

Verbindlichkeiten aLuL1

97,6

44,2

2,2x

Sonstige kurzfristige Schulden

134,9

48,3

2,8x

Schulden in Verbindung mit zur Veräußer-

ung vorgesehenen Vermögenswerten

3,5

0,0

n/a

Passiva, gesamt

812,4

542,4

49,8%

1 aLuL: aus Lieferungen und Leistungen.

Die Bilanzsumme hat sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 um 270,0 Mio. Euro auf 812,4 Mio. Euro erhöht (31. Dezember 2022: 542,4 Mio. Euro), was im Wesentlichen auf die Zunahme bei den Sachan- lagen (+72,9 Mio. Euro) aufgrund der gestiegenen Investitionstätig- keit, insbesondere für Maschinen und Anlagen zur Kapazitätserwei- terung im Testbereich, den Anstieg der Vorräte (+74,9 Mio. Euro) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+23,2 Mio. Euro) auf- grund des höheren Umsatzes sowie auf höhere liquide Mittel (+49,0 Mio. Euro) zurückzuführen ist.

Aufgrund des Verkaufs der Elmos Waferfertigung an Littelfu- se sind in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023 zur Veräuße- rung vorgesehene Vermögenswerte in Höhe von 54,7 Mio. Euro und Schulden in Höhe von 3,5 Mio. Euro enthalten (31. Dezember 2022: jeweils 0,0 Mio. Euro).

ERMITTLUNG DES ROIC

in Mio. Euro oder %

2023

2022

EBIT

150,7

110,1

31.12.2023

31.12.2022

Immaterielle Vermögenswerte

40,8

36,3

Sachanlagen

292,1

219,3

Vorratsvermögen

191,5

116,6

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

91,0

67,8

abzüglich

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

97,6

44,2

Investiertes Kapital

517,8

395,7

RoIC (/)

29,1%

27,8%

Renditekennzahl: Zur Messung der Rendite des investierten, opera- tiv genutzten Kapitals ermittelt Elmos die Renditekennzahl Return on Invested Capital (RoIC). Somit wird ein Zusammenhang zwi- schen der Profitabilität und dem investierten, operativ genutzten Kapital hergestellt. Der RoIC dient damit auch als Indikator für den Wertbeitrag. Aufgrund des Anstiegs des EBIT und trotz des höheren investierten Kapitals lag der RoIC in 2023 mit 29,1% über dem Wert des Vorjahres (2022: 27,8%).

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Auch im Geschäftsjahr 2023 hat sich der Elmos-Konzern in einem herausfordernden geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld erneut sehr erfreulich entwickelt. Trotz einer Normalisierung der Halbleiterallokation konnten der Umsatz und das Ergebnis vor Zin- sen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich gesteigert werden. Auch im Berichtsjahr wurden die Aufwendun- gen für Forschung und Entwicklung erhöht und das innovative Produktportfolio von Elmos weiter ausgebaut. Neben dem suk- zessiven Ausbau der Kompetenzen im Software-Bereich war ein wichtiger Schwerpunkt der strategischen Aktivitäten des Unter- nehmens der weitere Ausbau der Testkapazitäten mit den Ferti- gungspartnern in Ostasien. Auch im Jahr 2023 konnte Elmos mit neuen Design-Wins eine Vielzahl von neuen Projekten mit beste- henden und neuen Kunden in allen Produktsegmenten und in allen Regionen akquirieren. Die internationale Aufstellung von Elmos mit innovativen Produkten und einer guten Wettbewerbs- position bilden in Verbindung mit einem soliden finanziellen Fun-

dament eine hervorragende Basis für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.

ELMOS SEMICONDUCTOR SE (HGB-EINZELABSCHLUSS)

Die Elmos Semiconductor SE ist die Muttergesellschaft des Elmos- Konzerns. Der Vorstand der Elmos Semiconductor SE ist für die Lei- tung der Gesellschaft und des Konzerns verantwortlich. Die Elmos Semiconductor SE ist zudem von ihren direkt und indirekt gehal- tenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen beeinflusst. Neben der Verantwortung des operativen Geschäfts ist die Konzernmut- tergesellschaft im Rahmen der übergeordneten Konzernfunktio- nen, vertreten durch ihre Vorstände, für die Ausrichtung des Kon- zerns zuständig und legt somit die Unternehmensstrategie fest.

Die Elmos Semiconductor SE stellt ihren Jahresabschluss im Gegen- satz zum Konzernabschluss nicht nach den IFRS, sondern nach den Vor- schriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) auf. Der vollstän- dige Abschluss wird separat veröffentlicht. Der Jahresabschluss ist mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers versehen. Er wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht, ist beim Unternehmensregister hinterlegt, kann als Sonderdruck angefor- dert werden und ist auf der Internetseite www.elmos.com verfügbar.

Geschäftsverlauf 2023

Die Geschäftsentwicklung und -lage der Elmos Semiconductor SE bestimmt im Wesentlichen die geschäftliche Entwicklung des Kon- zerns. Infolgedessen gelten die getätigten Erläuterungen in den Abschnitten "Geschäftsmodell des Konzerns" und "Wirtschaftsbe- richt" sowohl für den Elmos Konzern als auch für die Elmos Semiconductor SE. Die nachfolgende Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bezieht sich auf den Jahresabschluss der Elmos Semiconductor SE nach HGB.

Voraussichtliche Entwicklung 2024 und wesentliche Chancen und Risiken

Die Erwartungen für die Elmos Semiconductor SE spiegeln sich auf- grund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihres Gewichts im Konzern in der Prognose des Konzerns wider. Auch die voraussichtliche Entwicklung der Elmos Semiconductor SE

im Geschäftsjahr 2024 hängt wesentlich von der Entwicklung des Gesamtkonzerns sowie dessen Chancen- und Risikolage ab. Die- se ist Gegenstand des Chancen- und Risikoberichts sowie der Prognose des Konzerns. Soweit gelten die dort gemachten Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung und der Chancen- und Risikolage des Konzerns auch für die künftige Entwicklung und die Chancen- und Risikolage der Elmos Semiconductor SE. Die nach § 289 Abs. 4 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontroll- und Risikomanage- mentsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess für die Elmos Semiconductor SE erfolgt im Abschnitt "Chancen und Risiken".

Als Muttergesellschaft des Konzerns erhält die Elmos Semiconductor SE auch Erträge von ihren Beteiligungsgesellschaften. Dem- nach sollte sich die für 2024 erwartete Geschäftsentwicklung im Konzern auch auf das Ergebnis der Elmos Semiconductor SE, welche die wesentlichste Einheit im Konzern darstellt, auswirken. Insge- samt erwarten wir für 2024 bei der Elmos Semiconductor SE einen Bilanzgewinn, der es weiterhin ermöglicht, unsere Aktionäre ange- messen an der Ergebnisentwicklung des Konzerns zu beteiligen.

Umsatz- und Ertragsentwicklung

VERKÜRZTE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (HGB)

in Mio. Euro oder %

GJ 2023 GJ 2022

Veränderung

Umsatzerlöse

575,3

445,6

29,1%

Bestandsveränderung, andere aktivierte

Eigenleistungen und sonst. betriebl. Erträge

90,8

33,1

2,7x

Materialaufwand

340,3

214,3

58,8%

Personalaufwand

82,2

75,3

9,2%

Abschreibungen auf immaterielle

Vermögensgegenstände des

Anlagevermögens und Sachanlagen

25,8

25,3

1,8%

Sonstige betriebliche Aufwendungen

69,3

51,7

33,9%

Betriebsergebnis

148,4

112,0

32,6%

Beteiligungs- und Finanzergebnis

-2,7

-4,3

-37,5%

Ergebnis vor Steuern

145,7

107,6

35,4%

Jahresüberschuss

78,7

70,6

11,6%

Die Umsatzerlöse sind im abgelaufenen Geschäftsjahr um 29,1% auf 575,3 Mio. Euro (2022: 445,6 Mio. Euro) deutlich gestiegen. Das Betriebsergebnis steigerte sich im Geschäftsjahr 2023 ebenfalls deutlich auf 148,4 Mio. Euro (2022: 112,0 Mio. Euro).

Finanzlage

VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG (HGB)

in Mio. Euro oder %

GJ 2023

GJ 2022

Veränderung

Jahresüberschuss

78,7

70,6

11,6%

Abschreibungen

25,8

25,3

1,8%

Aufwendungen aus dem Abgang von

Anlagevermögen

0,6

0,2

2,7x

Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen

und Abschreibungen auf Finanzanlagen

64,3

25,4

2,5x

Zunahme (-) der Vorräte, Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen sowie anderer

Aktiva

-115,0

-75,9

51,6%

Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen sowie anderer

Passiva

79,5

40,8

94,6%

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

133,9

86,5

54,7%

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-108,4

-64,3

68,7%

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

26,8

-4,7

n/a

Veränderung der Finanzmittel

52,3

17,6

3,0x

Finanzmittel am Anfang der Periode

31,0

13,4

2,3x

Finanzmittel am Ende der Periode

83,3

31,0

2,7x

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher ausgefallen und lag im Geschäftsjahr 2023 bei 133,9 Mio. Euro (2022: 86,5 Mio. Euro). Dies ist neben dem höheren Jahresüberschuss, durch die Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen sowie durch höhere Verbindlichkeiten aufgrund der gestiegenen Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit erreichte -108,4 Mio. Euro (2022: -64,3 Mio. Euro) und lag aufgrund der oben beschriebenen Erweiterung der Testkapazitäten deutlich über dem Vorjahr. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei 26,8 Mio. Euro (2022: -4,7 Mio. Euro).

Vermögenslage

VERKÜRZTE BILANZ (HGB)

in Mio. Euro oder %

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Anlagevermögen

355,1

274,8

29,2%

Vorräte

197,2

107,8

82,9%

Forderungen und sonstige

Vermögensgegenstände

113,9

88,6

28,5%

Kassenbestand, Guthaben bei

Kreditinstituten

83,3

31,0

2,7x

Übrige Aktiva

3,5

3,2

9,0%

Aktiva, gesamt

753,1

505,5

49,0%

Eigenkapital

400,9

334,1

20,0%

Rückstellungen

106,0

43,5

2,4x

Verbindlichkeiten/

Rechnungsabgrenzungsposten

246,2

128,0

92,4%

Passiva, gesamt

753,1

505,5

49,0%

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 49,0% von 505,5 Mio. Euro auf 753,1 Mio. Euro per 31. Dezember 2023 ange- wachsen. Auf der Aktivseite ist die Veränderung vor allem in einer Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der Investitionstätig- keit, durch den Anstieg der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der gestiegenen Geschäftstätigkeit sowie dem Anstieg der Zahlungsmittel und -äquivalente begründet. Auf der Passivseite ist der Anstieg im Wesentlichen auf das höhere Eigen- kapital, auf höhere Steuerrückstellungen sowie höhere Verbindlich- keiten vor allem aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.

Bilanzgewinn und Gewinnverwendungsvorschlag

Die rechtliche Basis für eine Ausschüttung bildet der nach den han- delsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften ermittelte Bilanz- gewinn der Elmos Semiconductor SE. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 weist einen Bilanzgewinn in Höhe von 284,4 Mio. Euro (2022: 218,5 Mio. Euro) aus. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 15. Mai 2024 vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 für die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr um 13,3% höheren Dividende von 0,85 Euro je dividendenbe- rechtigter Stückaktie zu verwenden und den verbleibenden Teil auf neue Rechnung vorzutragen.

NACHTRAGSBERICHT

Nach Ende des Geschäftsjahres 2023 gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.

CHANCEN UND RISIKEN

CHANCEN

Chancen werden im Konzern und für die Elmos Semiconductor SE identifiziert und analysiert. Die Unternehmensführung ist darauf ausgerichtet, den Wert des Unternehmens systematisch und kon- tinuierlich zu steigern. Eine Quantifizierung der Chancen ist nicht durchgängig durchführbar, weil diese in der Regel durch externe Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren sowie komplexe Wech- selbeziehungen bestimmt sind, welche durch Elmos nur begrenzt oder gar nicht beeinflussbar sind.

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Chancen

Gesamtwirtschaftliche Chancen eröffnen sich für Elmos durch die zunehmende Digitalisierung und dem Zugang zu Wachstumsmärk- ten, vor allem in Asien. Hierzu zählt insbesondere auch der chinesi- sche Automobilmarkt, der ein hohes Wachstumspotential aufweist und seine führende Rolle bei der Elektromobilität weiter ausbauen könnte. Gleichzeitig behaupten wir in etablierten Märkten unsere gute Position mit automobilen Halbleitern in bestimmten Applikati- onen und nehmen auch hier nachhaltige Wachstumschancen wahr.

Branchenspezifische Chancen eröffnen sich für uns durch den Wandel der automobilen Mobilität, insbesondere durch folgende Megatrends im Automobilbereich: Fahrerassistenzsysteme bis hin zum autonomen Fahren, Elektromobilität, neuartige System-Archi- tekturen im Fahrzeug sowie höhere Anforderungen an Sicherheit, Konnektivität, Komfort und Wohlbefinden. Da das Produktport- folio von Elmos nicht von einer bestimmten Antriebstechnolo- gie abhängig ist, bieten sich in allen unseren Applikationsfeldern Chancen durch die steigende Anzahl von Halbleitern infolge der zunehmenden Digitalisierung und Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen im Fahrzeug. Die Nachfrage nach Halbleitern und die Bestellungen der Kunden waren auch im Geschäftsjahr 2023 insgesamt sehr hoch. Und auch in den Folgejahren wird mit einem strukturellen und nachhaltigen Anstieg der Nachfrage nach Halb- leitern gerechnet.

Produktspezifische Chancen

Produktspezifische Chancen eröffnen sich für Elmos durch Inno- vationen. Unsere Business Lines wollen die Chancen bei Kunden durch innovative oder weiterentwickelte und qualitativ hochwer- tige Produkte kontinuierlich steigern. Neben unserem Geschäft mit ASICs bieten sich vermehrt Chancen durch die verstärkte Entwick- lung und den Vertrieb von ASSPs. Neben der konsequenten Weiter- entwicklung unserer Halbleiter, bauen wir unsere Kompetenz und Organisation im Bereich Software weiter aus, um zukünftig unsere innovativen Halbleiter mit zusätzlichen Software-Funktionalitäten anzureichern und auch verstärkt eigene Software-Entwicklungen für unsere Kunden voranzutreiben. Des Weiteren nutzen wir diese Chancen, indem wir konsequent in die Forschung und Entwicklung investieren und die Prozesse unserer Foundry-Partner nutzen kön- nen, um damit Zugang zu modernen Prozesstechnologien zu erlan- gen. Hierbei wird uns insbesondere auch die Transformation von Elmos zu einem Fabless-Unternehmen helfen noch flexibler agieren zu können. Sollten wir in unserer Entwicklung bessere Fortschrit- te machen als derzeit erwartet, könnte dies dazu führen, dass mehr neue und verbesserte Produkte auf den Markt gebracht werden. Zudem sieht Elmos eine Chance in der Erweiterung des Produkt- portfolios. Dies kann auch durch sinnvolle Akquisitionen von Dritt- firmen bzw. Technologien oder durch Partnerschaften erfolgen.

Elmos vermarktet ihre Produkte nach Applikationen, Regio- nen und Branchen. Innerhalb der Regionen konzentrieren wir unse- re Vertriebskapazitäten auf die Märkte mit dem größten Geschäfts- und Umsatzpotenzial. Wir investieren in die Weiterentwicklung und Internationalisierung unseres Vertriebs- und Applikations-Supports in der Nähe des Kunden, um unsere Lösungen effektiv zu ver- treiben und unsere Kundenbeziehungen zu intensivieren. Das gilt vor allem auch für die Wachstumsregionen in Asien.

Sonstige Chancen

Wir arbeiten permanent an der Optimierung unserer Prozesse ent- lang der gesamten Wertschöpfungskette u.a. in den Bereichen Ent- wicklung, Testing, Technologie, Qualität, Administration sowie Logistik und investieren konzernweit in Maßnahmen zur Effizienz- steigerung.

GESAMTBEURTEILUNG DER CHANCEN DURCH DIE UN- TERNEHMENSLEITUNG

Die Unternehmensleitung der Elmos ist zuversichtlich, dass die Er- trags- und Innovationskraft des Konzerns eine solide Basis für die künftige Geschäftsentwicklung darstellt und für die nötigen Res- sourcen sorgt, um die dem Konzern zur Verfügung stehenden Chan- cen zu verfolgen.

Sollten wir mit diesen Maßnahmen und Methoden bessere Fort- schritte machen als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unseren Ausblick und unsere mittelfristigen Pers- pektiven übertreffen. Dabei haben vor allem die gesamtwirtschaft- lichen, branchenspezifischen und produktspezifischen Chancen das Potenzial, einen positiven Beitrag für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu leisten.

RISIKEN

Die folgenden Ausführungen beinhalten den erläuternden Bericht zu wesentlichen Merkmalen des internen Kontroll- und Risikoma- nagementsystems gemäß § 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB.

Um erfolgreich am Markt agieren und unternehmerische Chan- cen nutzen zu können, müssen bestimmte Risiken bewusst eingegan- gen werden. Jedes Risiko beinhaltet gleichzeitig auch eine Chance. Eben diese Chancen zu nutzen - und somit aus dem bewussten oder ohnehin unabdingbaren Eingehen eines Risikos einen Mehrwert zu generieren - ist ein wichtiger Aspekt eines Risikomanagements.

Elmos hat ein Risikomanagementsystem eingerichtet, das dar- auf ausgerichtet ist, den Bestand des Unternehmens zu sichern. Das Risikomanagement bei Elmos umfasst alle Maßnahmen für die Iden- tifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken sowie eine trans- parente Risikoberichterstattung. Es entspricht den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikomanagementsystem gemäß § 91 Abs. 3 AktG. Die Gesamtverantwortung hierfür obliegt dem Vorstand. Hierzu hat der Vorstand einen Risikomanagementprozess initiiert und organisatorisch im Rahmen eines Risikomanagement-Teams im Unternehmen verankert. Das Risikomanagement-Team setzt sich aus den Bereichsleitern, Vertretern der Tochtergesellschaften sowie den ernannten Risikomanagern zusammen und ist verantwortlich für

Über 25 Mio. Euro

10-25 Mio. Euro

Schadenshöhe

1-10 Mio. Euro

Unter 1 Mio. Euro

Einmal in mehr als

Einmal in

Einmal in

Mind. einmal in

100 Jahren

10 bis 100 Jahren

2 bis 10 Jahren

2 Jahren

Eintrittswahrscheinlichkeit

Risiko

sehr gering

gering

gering bis mittel

mittel

mittel bis hoch

hoch

sehr hoch

Internes Kontrollsystem, Compliance- und Risikomanage- mentsystem

Das interne Kontrollsystem (IKS) besteht aus einer Reihe von Struktu- ren, Prozessen und Maßnahmen zur Steuerung sowie Überwachung von zentralen Geschäftsprozessen und von Managemententschei- dungen. Ziel ist es, Risiken zu erkennen sowie bekannte Risiken zu begrenzen und somit einen reibungslosen Geschäftsverlauf sicher- zustellen. Im Fokus des IKS liegt unter anderem der Rechnungsle- gungsprozess sowie die Finanzberichterstattung zur Überwachung und Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und angemessenen Rechnungslegung und einer transparenten Darstellung der tatsäch- lichen Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Unternehmens. Es umfasst die vom Management eingeführten Grundsätze, Verfah- ren und Maßnahmen, die auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements gerichtet sind. Weiterführende Informationen zur Compliance und dem Compliance Management System (CMS) sind im Abschnitt Compliance in der Erklärung zur Unternehmensführung in diesem Geschäftsbericht erläutert.

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der einbezoge- nen Unternehmen und des Konzerns sind Strukturen und Prozesse implementiert, die der Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses dienen. Die Grundsätze, Aufbau- und Ablauforganisation sowie die

die zentrale Koordination im Unternehmen, das Risiko-Reporting sowie für die Berichterstattung an den Vorstand. Jedem Risiko wer- den sogenannte Risk Owner zugeordnet. Diese identifizieren und bewerten gemeinsam mit den Risikomanagern die Risiken und legen geeignete Gegenmaßnahmen fest. Risk Owner und Risikomanager überwachen die Einhaltung und Wirksamkeit der Maßnahmen.

Risiken werden regelmäßig identifiziert und deren Einfluss auf die Unternehmensziele analysiert. Wo der Konzern die entspre- chenden Kompetenzen besitzt, werden bestimmte Risiken einge- gangen, wenn gleichzeitig ein angemessener Ertrag zu erwarten ist. Darüber hinaus werden größere Risiken möglichst vermieden. Risiken, die dem Konzern bekannt sind, werden analysiert und überprüft. Soweit möglich werden geeignete Gegenmaßnahmen entwickelt.

Es sind verbindliche Vorgaben und Regeln zur Risikoerfassung formuliert. In einem standardisierten Prozess informieren die Berei-

che in Reviewgesprächen mit abgestuften Schwellenwerten über den aktuellen Status von bedeutenden Risiken. Ad-hoc-Risiken und eingetretene Schäden werden bei Eilbedürftigkeit unabhängig von den normalen Berichtswegen unmittelbar kommuniziert.

Einzelne Risiken werden in Risikogruppen zusammengefasst. Für diese Risikogruppen wird die Risikobewertung als Gesamt- einschätzung der Einzelrisiken dargestellt. Gemäß ihrer geschätz- ten Eintrittswahrscheinlichkeit und voraussichtlichen Schadens- höhe bezogen auf Geschäftstätigkeit und Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden die Risiken gemäß der dargestellten Matrix klassifiziert und mit "sehr gering", "gering", "gering bis mittel", "mit- tel", "mittel bis hoch", "hoch" und "sehr hoch" bewertet. Zu jedem Risiko werden Maßnahmen zur Reduzierung oder Vermeidung auf- geführt, die auch unter Hinzuziehung von Frühwarnindikatoren regelmäßig mit den Verantwortlichen erörtert werden.

Prozesse des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sind konzernweit durch entsprechen- de Richtlinien, Arbeitsanweisungen und Verantwortlichkeiten gere- gelt, die bei Bedarf an aktuelle interne und externe Entwicklungen angepasst werden. Wesentliche Merkmale des auf den Rechnungsle- gungsprozess bezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement- systems sind (i) die Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für den konzernweiten Rechnungs- legungsprozess, (ii) Kontrollen zur Überwachung des Rechnungs- legungsprozesses und dessen Ergebnisse, (iii) präventive Kontroll- maßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen und den Bereichen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Konzernab- schlusses generieren, inklusive definierter Genehmigungsprozesse in relevanten Bereichen, (iv) Maßnahmen und Zugriffsregelungen zur ordnungsgemäßen EDV-gestützten Verarbeitung von konzern- rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sowie (v)

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Elmos Semiconductor AG published this content on 27 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 11 April 2024 21:44:07 UTC.