Der französische Staat hat am Dienstag bei der Börsenaufsicht ein Angebot für den Erwerb aller Aktien des verschuldeten Atomkonzerns, die er nicht bereits besitzt, für 12 Euro pro Stück eingereicht und bleibt damit bei den im Sommer angekündigten Bedingungen.

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron, die bereits 84% an EDF hält, verstaatlicht den Konzern vollständig. Der Energieversorger deckt den größten Teil des französischen Strombedarfs, da Europa mit einer Energiekrise konfrontiert ist, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde.

EDF hat es derzeit eilig, seine Atomkraftwerke für den Winter fit zu machen, nachdem mehr als die Hälfte der Reaktoren wegen Korrosionsproblemen und Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltet werden mussten.

Der Konzern, der Schulden in Höhe von mehr als 40 Milliarden Euro hat, soll auch das Herzstück eines ehrgeizigen Programms zum Bau neuer Reaktoren sein, das Investitionen in Höhe von rund 50 Milliarden Euro erfordern wird.

Die Einreichung bei der Aufsichtsbehörde AMF basierte auf dem Angebot, das am 10. November vorläufig auf den Markt gebracht werden sollte.

Goldman Sachs und Societe Generale beraten die Regierung bei diesem Angebot. (Berichterstattung von Tassilo Hummel und Benjamin Mallet, Redaktion: Silvia Aloisi, Bearbeitung: Richard Lough)