Zürich (awp) - EFG International zeigt sich erfreut über die Genehmigung der BSI-Übernahme durch die Finma. Die Korruptionsaffäre des malaysischen Staatsfonds 1MDB und die Verwicklungen von BSI haben indes auch Auswirkungen auf die Kaufbedingungen.

Der Aktienkaufvertrag sehe eine Entschädigung vor für diese und weitere Angelegenheiten bis hin zum vollständigen Kaufpreis, hiess es in einer Mitteilung von EFG am Dienstag. Es sei vereinbart worden, dass Entschädigungen durch ein Schweizer Treuhandkonto abgesichert werden. Bussen und Strafen würden zu einer Reduktion des Kaufpreises führen. Am Morgen war bekannt geworden, dass die Finma neben anderen Massnahmen einen Gewinn von 95 Mio CHF einzieht, und die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen BSI eröffnet hat.

Im Februar hatte EFG International angekündigt, die Tessiner Privatbank von der brasilianischen BTG Pactual für rund 1,33 Mrd CHF zu übernehmen. Bereits damals wurde gesagt, dass der Kaufpreis weiteren Anpassungen unterliege, abhängig von der Entwicklung der Nettoneugelder sowie von Veränderungen des materiellen Buchwerts - jeweils bis zum Abschluss der Transaktion.

EFG glaube, dass die "Entwicklung" ein wichtiger Schritt sei, regulatorische Unsicherheit für die Kunden und Investoren aus der Welt zu schaffen. Gleichzeitig zeigte man sich erfreut, über die Genehmigung der Übernahme durch die Finma. Weitere nötige Genehmigungen würden nach wie vor bis spätestens im vierten Quartal 2016 erwartet, hiess es weiter. Die Übernahme sei im besten Interesse der Kunden und des Schweizer Finanzsektors, liess sich EFG-CEO Joachim Straehle am Dienstag zitieren.

BSI-CEO Stefano Coduri ist indes per sofort von seinem Amt zurückgetreten. Der Verwaltungsrat hat das VR-Mitglied Roberto Isolani zum neuen CEO der Gruppe ernannt.

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