FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - In den wichtigsten Indizes der Deutschen Börse wird es im Juni ruhig bleiben. "Index-Kontinuität steht diesmal im Vordergrund", sagte Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank nach den zahlreichen Wechseln der vorangegangenen Quartale. Sie rechnet ebenso wie Analyst Uwe Streich von der LBBW im Grunde nur mit einem Aufstieg des Autozulieferers Schaeffler in den MDax .

Wegen der fortschreitenden Übernahme von Wincor Nixdorf durch den US-Geldautomatenhersteller Diebold erfülle das Paderborner Unternehmen nicht mehr alle erforderlichen Kriterien für einen Verbleib im Index der mittelgroßen Werte. Der Börsenwert, gemessen am Anteil frei handelbarer Aktien, sei inzwischen zu stark gesunken. Wincor müsse daher voraussichtlich in den SDax absteigen, weshalb Schaeffler als bestplatziertes Unternehmen im Index der kleineren Werte aufsteigen dürfte.

Für die Index-Überprüfung im Juni werden im MDax die so genannten "Fast-Exit" und "Fast-Entry"-Kriterien herangezogen. Sie sind für Index-Mitglieder weniger streng und für potenzielle Aufsteiger zugleich strenger als im August/September zur ordentlichen Überprüfung. Der Arbeitskreis Aktienindizes wird etwaige Änderungen am Freitag, 3. Juni, besprechen und die Deutsche Börse wird dann noch am selben Abend ihre Entscheidungen bekannt geben. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 20. Juni.

Änderungen im Leitindex Dax und dem Technologie-Index TecDax werden im Juni nicht erwartet. Auch in den bedeutenden europäischen Indizes, dem EuroStoxx 50 und dem Stoxx Europe 50 dürfte vorerst alles beim Alten bleiben.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die den Index exakt nachbilden (ETF), da sie bei den Fondstiteln dann entsprechend umschichten und umgewichten müssen. Dies hat in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse./ck/fbr

Unternehmen im Artikel: Wincor Nixdorf AG, Schaeffler AG