Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erholung an den europäischen Aktienmärkten dürfte sich zum Wochenauftakt erst einmal fortsetzen. Mit guten Vorlagen aus den USA und aus Asien wird der DAX vorbörslich mit gut 18.220 Punkten errechnet und damit 0,3 Prozent über dem Schlussstand vom Freitag. Die Ölpreise kommen am Morgen wieder deutlich zurück, und der Euro verteidigt mit gut 1,07 Dollar die jüngsten Gewinne. Die Anleihen liegen ebenfalls stabil im Markt. "Damit ist das Umfeld nicht das schlechteste", so ein Marktteilnehmer zu den Erholungschancen auf der Aktienseite. Weiter turbulent geht es allerdings im Yen zu: Nachdem in der Nacht erstmals seit April 1990 mehr als 160 Yen für einen Dollar bezahlt werden mussten, steigt er zum Dollar nun auf gut 155 Yen je Dollar. Das Geschäft ist wegen des Showa-Feiertags in Japan allerdings dünn.

Im Blick stehen zunächst die Daten zur deutschen und spanischen Inflation. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) um 2,2 (März: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Die Deutsche Bundesbank nimmt an, dass wegen der frühen Lage des Osterfestes der üblicherweise kräftige Preisanstieg bei Reiseleistungen in diesem Jahr im April ausgeblieben ist. Bei der Jahresinflationsrate wird allerdings ein Anstieg auf 2,4 Prozent erwartet, die monatliche Teuerung könnte auf 0,7 Prozent angezogen sein.

Starke Vorlagen rücken die Technologiewerte weiter in den Blick. Die Nasdaq-Indizes und besonders der Philadelphia Semiconductor Index haben an der Wall Street am Freitag deutlich outperformt. "Damit stehen die Chancen auf weitere Erholungsgewinne bei den europäischen Techs gut", so ein Marktteilnehmer. Daneben stehen auch die Basic Resources weiter im Blick mit der Übernahmespekulation um Anglo American. Der Konzern hatte das Angebot von BHP am Freitag abgelehnt, erwartet wird nun, dass BHP nachlegt.


   Schlussstrich im Streit um Beatmungsgeräte stützt Philips 

Philips ziehen vorbörslich kräftig um etwa 5 Prozent an. Im Rechtsstreit in den USA um fehlerhafte Beatmungsgeräte zeichnet sich ein Ende ab. Philips steht nach eigenen Angaben vor einem Vergleich über 1,1 Milliarden Dollar. Das führt im Quartalsergebnis zu einem Verlust von 999 Millionen Euro. Der Umsatz liegt im Rahmen der Erwartungen. Den Ausblick hat Philips aber bekräftigt.


   Zahlen der BBVA stützen - Postbank belastet Dt. Bank 

Von guten Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die BBVA. Der Nettogewinn liegt 10 Prozent über den Prognosen, auch der Zinsüberschuss ist höher als erwartet ausgefallen. "Die Stimmung für die Bankenbranche sollte von den Zahlen weiter profitieren", sagt ein Marktteilnehmer.

Das gilt allerdings nicht für die Deutsche Bank. Hier kehrt die Postbank als Belastungsfaktor zurück und könnte die Erholung erst einmal beenden. Die Deutsche Bank bildet aufgrund eines Rechtsstreits zur Übernahme der Postbank eine Rückstellung. Die Bank schätzt den Gesamtbetrag aller Forderungen inklusive aufgelaufener Zinsen auf rund 1,3 Milliarden Euro.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD           1,0726        +0,3%     1,0695     1,0676   -2,9% 
EUR/JPY           168,28        -0,4%     168,90     168,02   +8,1% 
EUR/CHF           0,9776        +0,0%     0,9771     0,9767   +5,4% 
EUR/GBP           0,8555        -0,0%     0,8558     0,8575   -1,4% 
USD/JPY           156,41        -1,0%     157,92     157,39  +11,0% 
GBP/USD           1,2540        +0,3%     1,2497     1,2451   -1,4% 
USD/CNH           7,2565        -0,2%     7,2675     7,2672   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        62.307,33        -2,1%  63.642,55  63.630,99  +43,1% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          83,17        83,85      -0,8%      -0,68  +14,7% 
Brent/ICE          88,71         89,5      -0,9%      -0,79  +15,8% 
GAS                       VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF              0        29,35    -100,0%     -29,35   -7,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.331,68     2.337,95      -0,3%      -6,28  +13,1% 
Silber (Spot)      27,26        27,22      +0,1%      +0,04  +14,6% 
Platin (Spot)     919,46       915,65      +0,4%      +3,80   -7,3% 
Kupfer-Future       4,58         4,56      +0,4%      +0,02  +17,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 29, 2024 02:08 ET (06:08 GMT)