KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 2023

AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572

WKN: 783057

Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse

Indices: Scale All Share, DAXsector All Industrial, DAXsubsector All Renewable Energies

Auswahlindex: Scale30

Anzahl Aktien: 5.989.500

Börsenkürzel: 4DS

Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

AKTIONÄRSSTRUKTUR

ZUM 30.06.2023

FAMILIE DALDRUP: 58,43 %

FREE FLOAT:

41,57 %

DALDRUP-KONZERN IM ÜBERBLICK

06/2023

06/2022

absolut

 ∆ %

Gesamtleistung

24,1

Mio. €

17,7

Mio. €

+ 6,4 Mio. €

+ 36,0 %

EBITDA

2,7

Mio. €

2,4

Mio. €

+ 0,2 Mio. €

+ 8,6 %

EBIT

1,4

Mio. €

1,2

Mio. €

+ 0,2 Mio. €

+ 15,3 %

Konzernhalbjahresüberschuss

0,7

Mio. €

0,4

Mio. €

+ 0,3 Mio. €

+ 74,1 %

Bilanzsumme

36,4

Mio. €

40,2

Mio. €

- 3,8

Mio. €

- 9,4 %

Konzern-Eigenkapitalquote

57,0 %

49,7 %

+ 0,8

Mio. €

+ 14,7 %

Mitarbeitende

137

127

+ 10

+ 7,9 %

Auftragsbestand

38,0

Mio. €

27,1

Mio. €

+ 10,9

Mio. €

+ 40,2 %

bearbeitetes, relevantes Marktvolumen

245,2

Mio. €

135,7

Mio. €

+ 109,5

Mio. €

+ 80,7 %

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

03

04 Vorwort des Vorstands

06 Die Daldrup & Söhne AG-Aktie

VERKÜRZTER KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT für die 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2023

vom 1. Januar bis 30. Juni 2023

08 A. Der Daldrup-Konzern

  1. B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
  1. C. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
  1. D. Risiko- und Chancenbericht
  1. E. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation
  2. F. Prognosebericht

KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS für die 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2023 vom 1. Januar bis 30. Juni 2023

26 Konzernbilanz

  1. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung
  2. Konzern-Kapitalflussrechnung
  3. Konzern-Anhang
  1. Konzerneigenkapitalspiegel
  1. Konzern-Anlagespiegel
  1. Finanzkalender
    Investor Relations Kontakt Impressum

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

im ersten Halbjahr 2023 haben wir mit gut ausgelasteten Bohr- mannschaften operativ ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Von einer konjunkturellen Flaute können wir bisher nicht berichten − im Gegenteil: Mannschaften und Bohrgeräte sind rechnerisch bis weit in das Jahr 2024 hinein ausgelastet. Unsere Bohrteams haben

  1. a. in der Westschweiz in Lavey-les-Bains und in Vinzel Bohrungen abgeteuft, haben für die Stadt Frankfurt Bohrungen zur Erkundung des geothermischen Potenzials niedergebracht, für die Stadtwerke Hamburg ein Aquifer zur saisonalen Wärmespeicherung erschlos- sen sowie beim ältesten Geothermiekraftwerk Deutschlands in Neustadt-Glewe begonnen, einen Sidetrack für die Erweiterung der thermischen Kapazität zu bohren.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 wurde insofern eine Gesamtleistung in Höhe von 24,1 Mio. € bzw. ein EBIT von 1,4 Mio. € erzielt.

Die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Geothermie ver- bessern sich im Zuge der Wärmewende in Deutschland zusehends. Natürlich könnte es schneller gehen, aber mit dem beschlossenen Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und dem Gebäudeenergie- gesetz sind wichtige Weichen gestellt. Endlich herrscht Planungs- und Investitionssicherheit. Sowohl im Neubau als auch in Bestands- gebäuden werden erdgekoppelte Wärmepumpen und geothermisch gespeiste Wärmenetze als Erfüllungsmöglichkeit anerkannt. Denn nur, wenn die Wärmenetzinfrastrukturen ausgebaut werden, kann die Geothermie optimal genutzt werden. Gleichzeitig bedeutet das für Städte und Gemeinden Handlungsdruck, regional innerhalb weniger Jahre eine verbindliche Grundlage für die Dekarbonisierung des Wärmesektors zu schaffen. Nach unserer Einschätzung kann die Geothermie damit deutlich an Gewicht gewinnen und so zur Dekar- bonisierung der Wärmeerzeugung den größtmöglichen

Beitrag leisten.

Es braucht jedoch weiterer konsequenter Schritte, die Ordnungsrecht und Förderkulisse verbessern. Dazu gehört unserer Ansicht nach ein Geothermie-Erschließungsgesetz, welches die Genehmigungsverfah- ren beschleunigt, Geothermie-Projekte finanziell absichert und eine Explorationskampagne startet.

Die Marktbreite nimmt zu. Die Gesetzesinitiativen wie die Bundes- förderung für effiziente Gebäude oder die Bundesförderung effi- ziente Wärmenetze sowie generell höhere Anforderungen an die energetischen Standards und die CO2-Vermeidung sorgen auch in der flachen Geothermie für ein anhaltend hohes Nachfrageniveau und ein sehr gutes Ertragspotenzial. Unser Fokus liegt in diesem Geschäftsfeld primär auf regionalen Großprojekten und Erdwärme- sonden. So haben wir im Berichtszeitraum unter anderem für den Allwetterzoo in Münster ein Erdwärme-Sondenfeld, bestehend aus 34 Erdwärmesonden mit jeweils 250 Metern Tiefe, gebohrt.

Wir gehen aktuell davon aus, dass insbesondere in der mitteltiefen und flachen Geothermie viele Projekte von Kommunen, Stadtwerken und Industriekunden in den nächsten Quartalen in die Realisierungs- phase kommen. Insbesondere in den urbanen Räumen wird die Geo- thermie einen zentralen Baustein der Wärmewende als Nah- und Fernwärme zur Daseinsvorsorge stellen. Denn

  • die Wärmebedarfsdichte ist hier am höchsten, was sich positiv auf die wirtschaftliche Attraktivität auswirkt,
  • Biomassefeuerung ist in vielen Städten auf Grund der Fein- staubemissionen verboten und ihre Verfügbarkeit und Skalier- barkeit limitiert,
  • in Städten ist die Installation von Wärmepumpen auf Grund von Platzmangel bzw. Schallemmissionen oft kritisch in der Umsetzung,
  • geothermische Energie ist dezentral und wird am Ort des Verbrauchs produziert - auf kleinster Fläche und
  • geothermische Energie eignet sich zur kurzfristigen Speicherung in den Netzen ebenso wie zur saisonalen Speicherung in Aquiferen.

05

Das heißt, neben der Grundlast, die geothermische Energie bereit- stellt, ist auch die langfristige Energiespeicherung umsetzbar. Diese Eigenschaft ist für eine Energieversorgung, die auf Erneuerbare Energien setzt, von großem Wert und ein riesiger Vorteil, der sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Geothermie auswirken wird.

Im zweiten Halbjahr haben wir damit begonnen, unser größtes Bohrgerät turnusgemäß einer umfangreichen Revision zu unterzie- hen. Auch unsere kleineren Geräte werden, teils durch Partner- unternehmen, gewartet und wo darstellbar, sukzessive mit effi- zienzsteigernden Komponenten verstärkt. Mit Blick auf die nächsten zwei Jahre stellen wir daher fest, dass unser Anlagenpark für

die anstehenden Aufgaben gut ausgerichtet sein sollte. Sofern wirtschaftlich sinnvoll, werden wir weiterhin mit gezielten Investi- tionen Kapazitäten selektiv ausbauen. So vorbereitet, können wir die anstehenden Ausschreibungen, Projekte und Veränderungen im Markt sowohl mit einem technisch anspruchsvollen Profil als auch mit wettbewerbsfähigen Preisen angehen.

Neben den in Ausführung befindlichen Projekten wie bei der MTU Aero Engines AG in München - im Herbst beginnen wir dort mit dem Abteufen der ersten Bohrung für eine geothermische Dublet- te - beteiligen wir uns an attraktiven Ausschreibungen in unseren Kernmärkten in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie den Benelux-Staaten. Die Schweiz ist bereits für uns ein sehr attraktiver Markt für Geothermie- und Spezialtiefbohrungen. In der Molasse rund um München verzeichnen wir derzeit das höchste Interesse von Kommunen. Die Stadtwerke München befinden sich vor der Umset- zung von mehreren Geothermie-Großprojekten mit jeweils mehreren Doppeldubletten. Auch das Norddeutsche Becken entwickelt sich nach dem Erfolg der von uns abgeteuften Bohrungen in Schwerin zu einem vielversprechenden Markt für kommunale geothermische Wärmeprojekte.

Der aktuelle Auftragsbestand besitzt konzernweit derzeit ein Volumen von insgesamt 38,0 Mio. €, nach rund 27,1 Mio. € ein Jahr zuvor. Das für den Daldrup-Konzern relevante Marktvolumen entwi- ckelt sich vor dem skizzierten Hintergrund gut und erreichte gegen

Ende September 2023 einen Stand von rund 245 Mio. €, nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Wir sind daher zuversichtlich, mit unserem Geschäftsmodell und einer starken Marktstellung in Mitteleuropa, unsere Profitabilität mittelfristig weiter steigern zu können. Bei planmäßiger Fertigstel- lung und Abnahme unserer Aufträge gehen wir im laufenden Jahr unverändert davon aus, eine Konzern-Gesamtleistung von rund

41 Mio. € zu erwirtschaften und eine aus dem operativen Geschäft resultierende EBIT-Marge zwischen 3 % und 5 % der Gesamtleis- tung zu erzielen.

Mit freundlichen Grüßen & einem herzlichen GLÜCK AUF!

Oberhaching, 28. September 2023

Daldrup & Söhne AG

Der Vorstand

Andreas Tönies

Bernd Daldrup

(Vorstandsvorsitzender)

(Vorstand)

Karl Daldrup

Stephan Temming

(Vorstand)

(Vorstand)

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Daldrup & Söhne AG published this content on 29 September 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 September 2023 13:14:11 UTC.