Credit Agricole schreibt fast halbe Milliarde ab - Kreditverträge neu verhandelt
Am 20. Januar 2017 um 19:02 Uhr
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PARIS (awp international) - Die französische Grossbank Credit Agricole schreibt fast eine halbe Milliarde Euro auf ihre Privatkundensparte LCL ab. Hintergrund sei die wegen niedrigerer Zinssätze massive Neuverhandlung von Krediten über insgesamt 4,4 Milliarden Euro, teilte das Institut am Freitagabend mit.
Die 2016 zu buchende Belastung beeinträchtige aber weder die Solvenz noch die Liquidität oder die Dividendenpolitik. Das Nettoergebnis werde ohne Berücksichtigung der Abschreibung in etwa so hoch ausfallen wie von Analysten erwartet./he/stw
Crédit Agricole S.A. ist eine der führenden europäischen Bankengruppen und der wichtigste Geldgeber der französischen Wirtschaft. Das Nettobankprodukt teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (30,1%): Aktivitäten in Frankreich (Crédit Lyonnais) und im Ausland. Darüber hinaus ist die Gruppe in Frankreich über ihre 39 regionalen Filialnetze präsent (damit ist sie das größte französische Bankennetz); - Finanz-, Investment- und Market-Banking (30,1%): Standard- und Spezialfinanzierungen (Finanzierung von Akquisitionen, Projekten, Luft- und Seefahrt usw.), Aktiengeschäfte, Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Investitionskapital usw; - Vermögensverwaltung, Versicherungen und Private Banking (25,9%); - spezialisierte Finanzdienstleistungen (13,9%): Verbraucherkredite, Leasing und Factoring (Nr. 1 in Frankreich). Ende 2023 verwaltet die Crédit Agricole S.A. 835 Milliarden Euro an Giroeinlagen und 516,3 Milliarden Euro an laufenden Krediten. Die NBP ist geografisch wie folgt verteilt: Frankreich (46%), Italien (20%), Europäische Union (14,3%), Europa (7,2%), Nordamerika (6%), Japan (1,3%), Asien und Ozeanien (3,5%), Afrika und Naher Osten (1,3%), Mittel- und Südamerika (0,4%).