WIEN (dpa-AFX) - Die vor der Komplettübernahme durch den deutschen Immobilienkonzern Vonovia stehende österreichische Conwert hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Dazu trugen unter anderem ein geringerer Leerstand und höhere Mieten bei, wie das Immobilienunternehmen am Montag in Wien mitteilte. Für 2017 rechnet das Management allerdings mit einem operativen Gewinnrückgang, nachdem Conwert sich von Immobilien außerhalb der Kernmärkte getrennt hatte und diese Mieteinnahmen künftig fehlen.

Die für Immobilienfirmen wichtige operative Gewinnkennziffer FFO I stieg 2016 um fast 50 Prozent auf einen Rekordwert von 80 Millionen Euro. Für 2017 wird nun mit einem Rückgang auf 64 bis 74 Millionen Euro gerechnet. Unterm Strich blieb bei Conwert im vergangenen Jahr ein Gewinn von 124 Millionen Euro hängen und damit ebenfalls etwa anderthalb mal so viel wie im Vorjahr.

Der im Dax gelistete deutsche Branchenprimus Vonovia hatte im vergangenen Jahr die milliardenschwere Übernahme von Conwert eingefädelt. Bis zum Dezember hatte Vonovia knapp 72 Prozent der Anteile eingesammelt. An diesem Donnerstag (23. März) um 17 Uhr endet die Nachfrist, bei der bislang nicht überzeugte Aktionäre ihre Anteile noch andienen können.

Die Investmentgesellschaft Petrus Advisers, die nach eigenen Angaben einen "signifikanten Anteil" an Conwert hält, rief die verbliebenen Aktionäre am Montag dazu auf, das Angebot nicht anzunehmen. Es gebe ein "signifikantes Ausschüttungs-Potenzial" sowie steuerliche Nachteile bei der Annahme des Angebots. Petrus Advisers hatte bei der letzten Stimmrechtsmitteilung im September erklärt, noch 1,65 Prozent an Conwert zu halten. Man bleibe investiert, hieß es nun./das/jha/

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