MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die 100 weltweit größten Autozulieferer haben ihre Umsätze dank Preissteigerungen und höherer Autoproduktion kräftig gesteigert. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Berylls legten sie im vergangenen Jahr gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 16 Prozent auf 1064 Milliarden Euro zu. Aber die Gewinnmargen seien geschrumpft: Höhere Material- und Energiekosten senkten die Profitabilität auf durchschnittlich 5,6 Prozent - noch geringer sei sie nur in der Hochphase der Pandemie gewesen.

"Während Europa unter den hohen Energiekosten gelitten hat, waren chinesische Unternehmen davon kaum beeinträchtigt. Besonders stark zeigte sich dieser Effekt in Deutschland", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Zwar sind die deutschen Zulieferer Bosch, ZF Friedrichshafen und Continental weiter Spitzenreiter auf der Liste der Top-100, zusammen mit dem japanischen Denso-Konzern. Auch Mahle, Schaeffler, Brose, Eberspächer, Dräxlmaier und Thyssen-Krupp gehören zu den Großen. Aber "koreanische und chinesische Zulieferer legen außergewöhnlich stark zu, während der Marktanteil der deutschen und japanischen Unternehmen weiter zurückgeht", schrieben die Branchenexperten.

In den nächsten Jahren dürften sich die Umsatz- und Margenverschiebungen zugunsten chinesischer Zulieferer fortsetzen, sagte Berylls-Partner Alexander Timmer. "Maßgebliche Treiber dafür sind die fortschreitende Elektrifizierung und Digitalisierung der Fahrzeuge."

Für die Batteriehersteller errechneten die Berater 2022 eine durchschnittliche Profitabilität von 10,6 Prozent - der Branchendurchschnitt schaffte nur die Hälfte. Einer der größten Gewinner des Trends war laut Berylls der chinesische Batteriehersteller CATL, der mit einem Umsatzwachstum von 85 Prozent auf Platz 7 im Ranking vorrückte./rol/DP/stw