MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Autozulieferer Continental setzt der Beleuchtungshersteller Osram den Konzernumbau fort: Vorstandschef Olaf Berlien prüft "alle Optionen" für das vor allem in den USA schwächelnde Geschäft mit Beleuchtung für Bürogebäude, Fabriken und Straßen. Das kann von Zukauf über die Suche nach einem Partner bis zum Verkauf alles bedeuten, wie Berlien am Dienstag in München sagte. Die Entscheidung solle 2018 fallen. Am Vorabend hatte Osram die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens mit Continental bekanntgegeben. Es soll Scheinwerfer und Sensoren für Autos herstellen.
Beide Firmen sollen an dem neuen Unternehmen Osram Continental GmbH einen Anteil von 50 Prozent bekommen. Das Gemeinschaftsunternehmen soll zum Start 2018 auf einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Segment kommen. Noch offen sind die bindenden Verträge sowie die kartellrechtlichen Genehmigungen. Osram hatte bereits Mitte Juli mitgeteilt, mit Continental über eine Zusammenarbeit bei digitalen Lichtsystemen zu verhandeln./cho/tst/DP/jha
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).