China und Übernahmen treiben Richemont an - Gewinn und Dividende enttäuschen
Am 17. Mai 2019 um 08:56 Uhr
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GENF (dpa-AFX) - Der Schweizer Uhren- und Schmuckhersteller Richemont hat im vergangenen Jahr dank Übernahmen und gut laufender Geschäfte in China deutlich zugelegt. Der Umsatz sei um 27 Prozent auf fast 14 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Freitag in Genf mit. Der Konzern hatte zuletzt den Onlinehändler Yoox Net-a-Porter (YNAP) komplett übernommen, nachdem er zuvor die Hälfte besessen hatte. Zudem kauften die Schweizer die britische Plattform Watchfinder.com.
Der operative Gewinn zog aber nur um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro an. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 2,8 Milliarden Euro - davon geht aber fast die Hälfte auf eine Neubewertung der vor der Komplettübernahme bereits gehaltenen YNAP-Anteile zurück. Ohne diese wäre der Gewinn um zirka 15 Prozent gestiegen. Die Dividende soll um gut fünf Prozent auf 2 Franken je Aktie erhöht werden.
Experten hatten mit einem höheren Gewinn und einer höheren Dividende gerechnet. Die Aktie gab vorbörslich leicht nach./zb/elm/jha/
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).