ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem leichten Minus hat der schweizerische Aktienmarkt am Montag den Handel beendet. Neben dem mit unverminderter Härte weitergehenden Ukraine-Krieg, bei dem sich nach wie vor keine diplomatische Lösung abzeichnet, belasteten vor allem die weiter steigenden Ölpreise das Sentiment. Dies verstärkte die Sorgen vor einer Stagflation,

Seit dem Zwischentief in der Vorwoche hat US-Öl der Sorte WTI wieder fast 15 Prozent gewonnen. Damit trüben sich die Aussichten für die Konsumnachfrage und für die Margen der Unternehmen weiter ein. Tendenziell gefragt war der Dollar, da Kapitalanleger weiter aus Europa fliehen. Die Aussagen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung lassen hier weitere Zinserhöhungen erwarten. Nicht aber in Europa, wo die EZB die Inflation ungebremst laufen lässt. Untermauert wurde dies von den Erzeugerpreisen aus Deutschland für Februar, die mit einem Anstieg von fast 26 Prozent zum Vorjahr eine weitere Beschleunigung der Teuerung anzeigten.

Der SMI reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 12.171 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 32,65 (zuvor: 107,69) Millionen Aktien. Am Freitag waren die Umsätze aufgrund des großen Verfalls besonders hoch.

Vor allem die Aktien aus dem Luxusgüter-Sektor verzeichneten Abgaben. Die Schweiz hat sich den jüngsten EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges angeschlossen und verbietet den Export von Luxusgütern in das Land. Das Verbot könne einzelne Unternehmen hart treffen, räumte die Schweizer Regierung am Freitag ein. Die Aktien von Richemont (-2,1%) und Swatch (-0,8%) gaben nach.

Die Nestle-Aktie verlor 0,5 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hat sein Geschäft in Russland deutlich zurückgefahren und erzielt keinen Gewinn in dem Land. Das teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Vergangene Woche hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Kritik an Nestle und mehreren anderen internationalen Konzernen geübt, die ihr Geschäft in Russland nach wie vor betreiben.

Julius Baer (+0,6%) nimmt in Russland seit dessen Einmarsch in die Ukraine keine neuen Kunden mehr auf. Die Privatbank bezifferte den Nettovermögenswert ihrer in Moskau ansässigen Tochter per Ende 2021 auf 400.000 Franken. Der Beleihungswert der russischen Vermögenswerte sei im Februar auf Null reduziert worden, bisher seien keine Kreditverluste entstanden.

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DJG/ros/err

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March 21, 2022 12:44 ET (16:44 GMT)