Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen in den nächsten Monaten bei rund 10 Prozent bleiben. "Da der massive Anstieg der Energiepreise bei weitem noch nicht vollständig bei den privaten Haushalten angekommen ist und viele Unternehmen ihre höheren Energiekosten noch nicht vollständig an ihre Kunden weitergegeben haben, dürften die Preise in den kommenden Monaten weiter kräftig zulegen und die Inflationsrate um die 10 Prozent schwanken", schreibt Solveen in einem Kommentar zum unerwartet deutlichen Inflationsanstieg im September.

2023 dürfte die Dynamik bei den Energiepreisen aber Solveen zufolge - insbesondere wegen staatlicher Eingriffe wie die derzeit diskutierten "Deckel" für die Preise von Strom und Erdgas - merklich nachlassen und die Inflationsrate fallen. "Die unterliegende Teuerung wird aber voraussichtlich weiter deutlich über 2 Prozent bleiben, auch weil die Löhne wohl merklich anziehen werden", fügt der Analyst hinzu.

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September 29, 2022 08:18 ET (12:18 GMT)