Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank wird bei dem geplanten Abbau von brutto 10.000 Stellen bis 2024 womöglich auch auf betriebsbedingte Kündigungen zurückgreifen. "Wir werden alles tun, betriebsbedingte Beendigungskündigungen so weit wie möglich zu vermeiden", sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp in der Bilanzpressekonferenz des MDAX-Konzerns. "Dass dies vollständig gelingen wird, können wir allerdings nicht garantieren", fügte sie hinzu. Das Ziel sei es, die Zahl so klein wie möglich zu halten.

Neben dem Abbau will die Bank auch rund 2.500 Stellen aufbauen, um die Kosten für externe Dienstleister zu reduzieren. Bis 2024 wird sich die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern dementsprechend von rund 39.500 Ende 2020 auf rund 32.000 reduzieren. In Deutschland fällt jede dritte Stelle weg.

Der Abbau betrifft nicht nur das auszudünnende Filialnetz, sondern die Zentrale, in der es "tiefe Einschnitte" geben soll. Bereits in diesem Jahr will der Vorstand damit beginnen, "die Zentrale neu zu dimensionieren und deutlich zu verkleinern", sagte der neue Vorstandschef Manfred Knof.

Mit dem Betriebsrat sei vereinbart worden, für den Abbau möglichst sozialverträgliche Instrumente zu nutzen. "Hierfür greifen wir auf bestehende Instrumente aus früheren Restrukturierungen zurück. Dazu gehören Altersregelungen und Freiwilligenprogramme", sagte CFO Orlopp. Bei Bedarf gehören zu den Instrumenten auch weitere Optionen wie eine Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft.

Betriebsrat und Vorstand haben sich bereits darauf geeinigt, bis zur Hauptversammlung am 5. Mai einen Rahmen-Interessenausgleich und einen Rahmen-Sozialplan abzuschließen.

"Selbstverständlich werden wir den Stellenabbau anständig und fair umsetzen", sagte Knof. Der Großteil des Stellenabbaus soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Unterdessen forderte die Gewerkschaft Verdi, die Stellenstreichungen bis 2025 zu strecken, damit betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden könnten. "Um das zu erreichen, ist es auch notwendig, dass am Ende weniger als 10.000 Stellen wegfallen", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz laut einer Mitteilung der Gewerkschaft. Grundsätzlich trage man die strategischen Ziele der Bank mit.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2021 04:37 ET (09:37 GMT)