BASEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Internationale Bankenaufseher warnen trotz Fortschritten seit der jüngsten Finanzkrise vor Selbstzufriedenheit in der Finanzbranche. "Aufseher und Märkte sollten es vermeiden, selbstgefällig zu werden angesichts der bis heute erzielten Fortschritte", schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ/Basel) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zur Lage der Banken.

Zwar habe sich die Branche nach den Verwerfungen der Jahre 2007/2008 insgesamt erholt, stellt die BIZ fest. Die Kapitalpuffer seien dicker, viele Geschäftsmodelle neu justiert worden: "Die Banken sind widerstandsfähiger gegenüber Risiken geworden."

Doch unter anderem das teils noch hohe Niveau an Problemkrediten in den Bilanzen vieler Institute bereitet den Aufsehern Sorge. Hohe Quoten an ausfallgefährdeten Darlehen ("Non-Performing Loans"/NPL) behinderten das Kreditwachstum und verzerrten die Neuzuteilung von Krediten, weil Banken möglicherweise verleitet seien, mehr Risiken einzugehen. Es sei daher notwendig, "Maßnahmen zu ergreifen, um NPLs zügig zu bekämpfen".

EU-weit beläuft sich das NPL-Volumen nach jüngsten Zahlen der EU-Kommission noch auf 950 Milliarden Euro. Nach Ansicht der Brüsseler Behörde sind Europas Banken beim Abbau der Problemkredite auf gutem Weg. Die EU-Kommission kündigte dennoch an, im März weitere Gesetzesvorschläge zur Reduzierung von Problemkrediten vorzulegen.

Nach Einschätzung der Baseler Aufseher muss sich die Branche auf weiterhin schwierige Zeiten einstellen: "Banken und ihre Anteilseigner müssen sich an niedrigere Profitabilität gewöhnen, da sich die Vor-Krisen-Niveaus als unhaltbar hoch erwiesen haben."/ben/DP/jha/