Zürich (awp) - Der CEO des US-Chemiekonzerns Huntsman, Peter Huntsman, sieht nach dem IPO seiner Pigmente-Sparte Venator den Weg frei für die Fusion mit Clariant. "Das ist ein grosser Schritt mit Blick auf den Merger", sagte er im Gespräch mit der "BörsenZeitung" (Ausgabe vom 4.8).

Durch die Erlöse aus dem Börsengang von Venator sowie die mitgenommenen Schulden der Tochter reduziert Huntsman seine Verbindlichkeiten um 1,2 Mrd USD. "Davon werden nach dem Zusammenschluss auch die Aktionäre von Clariant profitieren", ist sich der Firmenchef sicher.

Die Kritik an der Fusion der beiden Aktionäre Corvex und 40 North, die sich zu White Tale zusammengeschlossen und mittlerweile gut 10% an Clariant halten, komme ihm bekannt vor. "Als wir vor vier Jahren die Akquisition von Rockwood bekannt gegeben haben, war Corvex an Huntsman beteiligt und hat sich ebenfalls gegen die Transaktion gestellt", so der CEO.

Auch in einem damaligen Treffen mit Corvex-Gründer Keith Meister habe dieser erklärt, dass der Deal - wie jetzt auch die Clariant-Fusion - wertvernichtend sei. Huntsman zeigt sich aber sicher, dass die aktuell geplante Transaktion aber noch deutlich grössere Möglichkeiten biete, für die Aktionäre den Wert zu steigern. Damals hatte Huntsman Rockwood für 1 Mrd USD übernommen, und nach einem Zusammenschluss mit eigenen kleineren Aktivitäten gerade zu einem Unternehmenswert von knapp 3 Mrd USD an die Börse gebracht.

Huntsman sei nun wieder bereit für ein Treffen, allerdings habe es seit der Ankündigung der Fusion keine Gespräche gegeben, heisst es weiter. "Es handelt sich schließlich um Aktionäre von Clariant, und meiner Kenntnis nach ist keiner der beiden Investoren derzeit an Huntsman beteiligt." Probleme durch Wettbewerbsbehörden erwartet Huntsman nicht - dazu gebe es zu wenige Überschneidungen und vor allem komplementäres Geschäft.

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