OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Fotodienstleister Cewe kann für das Jahr ein starkes Wachstum verzeichnen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um gut zehn Prozent auf rund 715 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs um knapp vier Prozent auf 57,8 Millionen Euro. Dem SDax-Konzern zufolge trugen alle Produktgruppen im traditionell starken Weihnachtsgeschäft sowie im Gesamtjahr zum Wachstum bei. Dabei habe sich der Trend, Smartphones als Kamera zu nutzen, positiv ausgewirkt.

Nachdem Cewe die vorläufigen Zahlen am Mittwochabend nach Börsenschluss veröffentlicht hatte, ging es für die Aktie des Unternehmens am Donnerstag nur vorübergehend aufwärts. Am Nachmittag lag ihr Kurs mit 106,20 Euro auf Höhe des Schlussstands vom Mittwoch.

Bereits im November hatte sich die Cewe-Führung für das Weihnachtsgeschäft zuversichtlich gezeigt. Das Unternehmen erwirtschaftet praktisch seinen gesamten Jahresgewinn im vierten Quartal. Der Umsatz legte in dieser Zeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum diesmal um zwölf Prozent zu. Das angepeilte Umsatzziel von 675 bis 710 Millionen Euro für 2019 übertraf das Unternehmen somit deutlich. Die endgültigen Zahlen will Cewe am 26. März verkünden.

Das Cewe Fotobuch als zentrales Produkt des Unternehmens schnitt 2019 besonders gut ab. 6,6 Millionen Exemplare konnte der Fotodienstleister verkaufen, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Kerngeschäft bleibt das Fotofinishing, das Geschäft mit Foto-Dienstleistungen für Privatkunden. Das Umsatzplus berechnet sich jedoch nicht allein aus dem Kerngeschäft. Sowohl der französische Foto-App-Spezialist Cheerz, den Cewe 2018 übernommen hatte, als auch der 2019 übernommene Wandbild-Spezialist White Wall entwickelten sich gut, hieß es bei Cewe. Sie machten die Hälfte des Wachstumszuwachses aus.

Die Analysten Volker Bosse von der Baader Bank und Christoph Bast von Bankhaus Lampe hoben ebenfalls das Fotofinishing als zentralen Umsatztreiber hervor. Im kommerziellen Online-Druck sei das Marktumfeld hingegen schwierig, schrieb Bosse. Den von Cewe angekündigten Schritt, die Druckproduktion der Tochter Laserline von Berlin nach Dresden zu verlagern, bewertet der Experte daher als strategisch sinnvoll./hosmel/stw/fba