OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Fotodienstleister Cewe hat im ersten Quartal von guten Geschäften im Fotofinishing profitiert. Nicht rund lief es wegen der Pandemie aber im Einzelhandel und im Kommerziellen Online-Druck, zu dem unter anderem Plakate und Flyer gehören. An der eher vorsichtigen Prognose für 2021 hält das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehme laut Mitteilung vom Mittwoch weiter fest. Die Aktie reagierte kaum. Im laufenden Jahr haben die Titel aber rund 40 Prozent gewonnen. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank lobte die vorgelegten Zahlen.

Zwar lag der Umsatz mit knapp 146 Millionen Euro minimal unter dem Vorjahresniveau, das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte dagegen mit 8,6 Millionen Euro mehr als vervierfacht werden. Cewe führte die deutlich gesteigerte Ertragskraft auf das starke Fotofinishing zurück mit den bekannten Fotobüchern. Hier profitierte der Konzern auch von einem in der Pandemie stark gewachsenen Online-Geschäft. Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 5,7 Millionen Euro, nach rund 1,7 Millionen ein Jahr zuvor.

"Unser Kerngeschäftsfeld Fotofinishing lässt Cewe dabei insgesamt mit stabilem Ergebniswachstum durch die Zeit der Pandemie kommen", befand Unternehmenschef Christian Friege. Sowohl das Cewe-Fotobuch als auch Wandbilder, Fotokalender und viele weitere Geschenke waren gefragt. Andere Geschäftsfelder wurden aber von den Corona-Folgen deutlich belastet.

Im Kommerziellen Online-Druck bestellten vor allem stark von der Pandemie betroffene Kundengruppen wie etwa Veranstalter, Einzelhandel oder die Gastronomie kaum noch Drucksachen, hieß es. Im kleineren Unternehmensbereich Einzelhandel belasteten zudem Corona-Beschränkungen.

Die Prognose für 2021 bestätigte Cewe. Bei den Erlösen werden weiter 710 bis 770 Millionen Euro angepeilt. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stehen 72 bis 84 Millionen Euro im Plan. Damit könnten Umsatz und operatives Ergebnis im Idealfall deutlich zulegen, sie könnten bei einem ungünstigen Pandemie-Verlauf im Vergleich zum Vorjahr aber auch sinken.

Cewe verdeutlichte mit Blick auf den weiter eher konservativen Ausblick, dass der Ergebnisanteil des ersten Quartals am Jahresergebnis bereits seit einigen Jahren stetig steige. Allerdings zeigten das zweite und dritte Quartal einen Trend abnehmender Ergebnisanteile. Maßgeblich für das Cewe-Jahresergebnis sei aber traditionell vor allem das Weihnachtsgeschäft. Auch 2020 sorgte ein florierendes Geschäfte vor dem Fest am Ende für einen deutlichen Gewinnsprung. Zudem wirkte sich das bereits im März 2020 eingeläutete Sparprogramm positiv aus./eas/tav