HAMBURG (dpa-AFX) - Das Biotechunternehmen Evotec baut seine Partnerschaft mit dem US-Konzern Celgene um einen neuen Zelltyp aus. Evotec erhalte deshalb von Celegene neun Millionen US-Dollar, teilte die MDax-Gesellschaft aus Hamburg am Mittwoch mit. Bei der Zusammenarbeit geht es um die Entwicklung von Therapien gegen Nervenerkrankungen. Die Forschung gründet auf Evotecs Screening-Plattform. Beide Unternehmen hatten ihre Allianz Ende 2016 gestartet.

Am Aktienmarkt kam die Nachricht gut an. Evotec-Aktien legten im frühen Handel in der Spitze um 3,8 Prozent zu. Zuletzt betrug das Plus noch 2,5 Prozent. Damit erholten sich die Papiere von den jüngsten Verlusten. Seit Jahresbeginn ist der Kurs gleichwohl um rund ein Viertel angezogen.

Evotec arbeitet als Auftragsforscher für andere Pharmaunternehmen - zu denen neben Celgene etwa auch Sanofi, Bayer und Novo Nordisk zählen - sowie für akademische Einrichtungen. Zudem baut der Konzern rasant sein zweites Standbein aus, in dem gemeinsam mit Partnern geforscht wird.

Gerade hier tut sich viel, unter anderem auch, weil die Screening-Plattform des Unternehmens mit sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) bei den Kunden gut ankommt. Bei dieser Methode werden menschliche Zellen in Stammzellen zurückprogrammiert und können dann in jede beliebige andere Zellen verwandelt werden.

Auch durch Übernahmen ist Evotec in den vergangenen Jahren gewachsen und richtet sich damit zunehmend internationaler aus. 2017 kam etwa der US-Auftragsforscher Aptuit für umgerechnet rund eine Viertelmilliarde Euro hinzu. Im vergangenen Jahr wurde ein Standort in Frankreich vom Forschungspartner Sanofi übernommen. Und jüngst kündigte Evotec an, für bis zu 90 Millionen Dollar in bar den US-Biologika-Experten Just Biotherapeutics vollständig übernehmen zu wollen./mne/tav/jha/