Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Der fortgesetzte Anstieg der US-Marktzinsen sorgt am Montag für Verkäufe bei Aktien. Auslöser des jüngsten Satzes nach oben bei den Zinsen war der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Januar, der eher gegen baldige Zinssenkungen spricht, wie sie am Markt gespielt werden. Dazu kam am Berichtstag der Einkaufsmanagerindex (ISM) des US-Dienstleistungsgewerbes im Januar, der die Erwartung deutlich übertraf und klar auf Expansion hinweist.

Damit nicht genug: US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Wochenende Zinssenkungshoffnungen erneut einen Dämpfer versetzt mit einer Interviewaussage, wonach die Fed es nicht eilig hat, die Zinsen zu senken. Eine erste Zinssenkung schon im März ist nach Einschätzung von Marktbeobachtern damit vom Tisch. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist inzwischen auch massiv gesunken auf unter 20 Prozent. Der Markt stellt sich also auf für länger erhöht bleibende Zinsen ein.

Zur Mittagszeit in New York liegt der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent im Minus bei 38.300 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes geben weniger deutlich nach um 0,4 Prozent. Bei den Einbußen dürften auch Gewinnmitnahmen ein Rolle spielen, nachdem die Indizes am Freitag Rekordniveaus erreicht hatten.


   Dollar auf höchstem Stand seit November 

Im Gefolge der Anleiherenditen geht es auch für den Dollar weiter nach oben. Der Dollarindex klettert um fast 0,6 Prozent. Der Euro fällt auf knapp 1,0740 Dollar, verglichen mit fast 1,09 am Freitag im Tageshoch. Das ist das niedrigste Niveau seit November.

Bei den Ölpreisen tut sich wenig. Während der feste Dollar belastet, stützt die angespannte Lage im Roten Meer. Streitkräfte der USA und Großbritanniens haben nach eigenen Angaben dutzende Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen beschossen. Sie reagierten damit auf die andauernden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. Der Goldpreis büßt knapp 1 Prozent ein. Der feste Dollar und die gestiegenen Anleiherenditen drücken.


   Caterpillar überzeugt mit überraschend starkem Gewinnwachstum 

Am Aktienmarkt bewegt die Bilanzsaison. McDonald's sinken um 4,4 Prozent und belasten damit angesichts des auf absoluter Basis hohen Preise der Aktie den Dow. Die Schnellrestaurantkette hat zwar den Gewinn stärker gesteigert als angenommen, allerdings bremst der Krieg in Nahost das Wachstum, weshalb der Umsatz flächenbereinigt weniger stark stieg als erwartet.

Zweiter größerer Bremser im Dow sind Boeing. Neue Mängel am Problemflugzeug 737 Max drücken den Kurs um 1,6 Prozent. An einigen Flugzeugrümpfen wurden falsch gebohrte Löcher entdeckt.

Dow-Tagessieger sind Caterpillar mit einem Plus von 1,9 Prozent. Der Markt honoriert damit einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg im vierten Quartal des Maschinenbauers.

Besser als erwartet hat der Fleischproduzent und -verarbeiter Tyson Foods (+0,5%) in seinem ersten Geschäftsquartal abgeschnitten. Mit einem Plus von 9,7 Prozent reagieren Catalent auf die Übernahme durch Novo Holdings, die Muttergesellschaft des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk.

Nvidia (+4,3% auf 690,25 Dollar) erklimmen ein Rekordhoch. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktie auf 800 von 625 Dollar erhöht und sie auf die "Conviction Buy List" genommen.

Estee Lauder springen um gut 14 Prozent nach oben. Der Kosmetikkonzern hat nicht nur mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal positiv überrascht, sondern auch mit dem Ausblick und Plänen zur Kostensenkung. Das Unternehmen will seine Belegschaft um 3 bis 5 Prozent verringern.


 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.300,43        -0,9%     -353,99      +1,6% 
S&P-500              4.936,32        -0,4%      -22,29      +3,5% 
Nasdaq-Comp.        15.561,15        -0,4%      -67,81      +3,7% 
Nasdaq-100          17.570,45        -0,4%      -72,28      +4,4% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit            Rendite       Bp zu VT     Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                4,46           +9,6           4,36         3,8 
5 Jahre                4,12          +13,3           3,99        11,9 
7 Jahre                4,15          +14,6           4,01        18,1 
10 Jahre               4,16          +14,3           4,02        28,4 
30 Jahre               4,35          +12,6           4,22        37,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:50  Fr, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,0735        -0,4%      1,0777     1,0792   -2,8% 
EUR/JPY                159,72        -0,3%      159,95     160,08   +2,6% 
EUR/CHF                0,9350        +0,0%      0,9355     0,9352   +0,8% 
EUR/GBP                0,8567        +0,3%      0,8542     0,8538   -1,2% 
USD/JPY                148,78        +0,2%      148,42     148,33   +5,6% 
GBP/USD                1,2532        -0,8%      1,2616     1,2640   -1,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2231        +0,1%      7,2147     7,2159   +1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.651,54        +0,2%   43.082,87  43.281,86   -2,1% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               72,14        72,28       -0,2%      -0,14   -0,1% 
Brent/ICE               77,34        77,33       +0,0%      +0,01   +0,5% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               28,09        29,50       -4,8%      -1,41  -10,6% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.022,79     2.039,87       -0,8%     -17,08   -1,9% 
Silber (Spot)           22,29        22,69       -1,8%      -0,40   -6,2% 
Platin (Spot)          897,25       897,00       +0,0%      +0,25   -9,6% 
Kupfer-Future            3,77         3,82       -1,4%      -0,05   -3,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 05, 2024 12:23 ET (17:23 GMT)