Deutschland ist nach wie vor führend in Europa, wenn es um die Erzeugung erneuerbarer Energien geht. Die Installationen von Solar- und Windparks nehmen zu, und die Ziele für erneuerbare Energien für 2050 könnten erreicht werden. Es werden riesige Mengen an Strom erzeugt, aber nicht alles davon wird genutzt. Der Begriff "Geisterstrom" wird in der Branche schon seit vielen Jahren verwendet. Die Netzbetreiber haben einen besseren Begriff dafür, er heißt "Einspeisemanagement", technisch gesehen ist es die Zwangsabschaltung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien. Dies geschieht, wenn einzelne Abschnitte eines Übertragungsnetzes überlastet sind und keinen Strom mehr transportieren können.

Genauer gesagt werden Windräder und Solarwechselrichter abgeschaltet und die nicht produzierte Energie wird als "Ausfallstrom" bezeichnet.

Da die Energieerzeuger bezahlt werden müssen, erhalten die Anlagenbetreiber einen finanziellen Ausgleich für ihre "Ausfallarbeit", d. h. für die Energiemenge, die sie nicht produzieren sollen. Dies ist derselbe Betrag, für den sie im normalen Netzbetrieb bezahlt worden wären. So fließt in Deutschland Geld, obwohl kein Strom abgenommen wird. Der Begriff "Geisterstrom" fasst diese Situation perfekt zusammen.

Die Menge des "Geisterstroms" ist in den letzten 5 Jahren dramatisch angestiegen. Allein im Jahr 2022 wurden nach einer Schätzung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft gut drei Milliarden Kilowattstunden erneuerbarer Strom, der hätte produziert werden können, nicht genutzt. Mit 4 Cent pro Kilowattstunde (Endverbraucherpreis ab Dezember 2023) zahlen die Deutschen viel Geld, um die Stromkosten und die Kosten für die Ausfallstromvergütung zu decken.

Ironischerweise könnte die Geisterenergie für andere Ressourcen genutzt werden. Aus dem gekappten Strom könnte grüner Wasserstoff hergestellt werden, mit dem rund 100.000 Haushalte ein Jahr lang geheizt werden könnten. Ein Wasserstoffgesetz ist ein Schritt nach vorn, um zu regeln, wie viel überschüssige Energie für die Wasserstoffproduktion verwendet werden kann. Vielleicht sollte man sich auch mehr auf bessere Anlagen konzentrieren, um die erzeugte Energiemenge zu verarbeiten.

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Carpevigo Holding AG published this content on 18 June 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 18 June 2024 07:52:07 UTC.