"Wir werden unsere Internationalisierung vorantreiben", sagte Vorstandschef Rolf Buch am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Düsseldorf. Zwar gebe es auch in Deutschland noch genug zu tun, Vonovia wolle aber auch weitere Möglichkeiten jenseits des Heimatmarktes ausloten. Interessante Märkte seien etwa Frankreich, die Niederlande und Schweden. Er sei auch sehr optimistisch, dass die laufende Übernahme der österreichischen Buwog über die Bühne gehe.

Die Annahmeschwelle werde auf jeden Fall erreicht, sagte der Manager. Die 5,2 Milliarden Euro schwere Offerte läuft noch bis zum kommenden Montag. Bereits ohne den Zukauf erwartet Buch 2018 einen Anstieg des operativen Ergebnisses aus dem laufenden Geschäft (FFO 1) auf 960 Millionen bis 980 Millionen Euro. Wenn die Buwog-Übernahme gelinge, werde der Gewinn "deutlich besser" ausfallen.

AUSBLICK ENTTÄUSCHT EINIGE INVESTOREN

2017 kletterte das operative Ergebnis dank der milliardenschweren Übernahme der österreichischen Conwert und steigender Mieteinnahmen um gut ein Fünftel auf 920,8 Millionen Euro. Die Dividende soll auf 1,32 (Vorjahr: 1,12) Euro je Aktie aufgestockt werden. Die Aktie gab dennoch zeitweise drei Prozent nach. Beim Ausblick habe mancher mehr erwartet, sagte ein Händler.

Noch vor einigen Jahren hatte der Konzern kein Interesse am Auslandsgeschäft. "Wir sind lernfähig", sagte Buch. Mit Buwog werde der Konzern Marktführer in Österreich. "Wir schauen jetzt in allen europäischen Ländern nach, ob man uns dort auch brauchen kann und ob man uns dort auch haben will." Im Oktober hatte die Gesellschaft mit der französischen Groupe SNI, die inzwischen in CDC habitat umbenannt wurde, eine Partnerschaft vereinbart. Buch zufolge wollen die Konzerne unter anderem prüfen, ob sie gemeinsam oder auch allein Wohnungsbestände übernehmen. Ob und wann es zu Zukäufe komme, hänge von den Möglichkeiten ab.

"REGULIERTE MÄRKTE BIETEN STABILE GESCHÄFTE"

Priorität hätten für Vonovia Länder mit einem relativ starken Mieterschutz. "Das hängt von der Überzeugung ab, dass es stabile Mietmärkte nur gibt, wenn ich auch eine stabile Mietregulierung habe." Dazu gehörten auf jeden Fall Frankreich, die Niederlande und Schweden. "Ich schließe kein Land aus." Um der Nachfrage auf dem teils überhitzen Immobilienmarkt in den deutschen Ballungsräumen hinterher zu kommen, baut Vonovia inzwischen selbst. 2017 sei der Neubau von gut 1000 Wohnungen auf den Weg gebracht worden. Damit verfehlte das Unternehmen aber das selbst gesteckte Ziel. "An vielen Stellen ist der Baugenehmigungsprozess zu kompliziert", beklagte Buch.

Vonovia will jährlich rund 2000 Wohnungen neu errichten, beispielsweise durch Dachaufstockungen und Nachverdichtungen. In den kommenden Jahren will der Konzern jährlich rund eine Milliarde in den Neubau und die Renovierung von Wohnungen stecken. Inklusive Ausgaben für die Instandhaltung will Vonovia 2018 rund 1,4 Milliarden Euro investieren nach 1,1 Milliarden im vergangenen Jahr.

Unternehmen in diesem Artikel : Vonovia, Buwog AG