Niederweningen (awp) - Der Industriekonzern Bucher hat 2022 den Umsatz deutlich gesteigert und stellt nun einen deutlich höheren Gewinn in Aussicht. Neue Aufträge kamen aber etwas weniger herein als im Vorjahr.

Der Umsatz stieg 2022 um 13,2 Prozent auf 3,60 Milliarden Franken, wie der Hersteller von Landmaschinen oder Gemeinde-Fahrzeugen am Donnerstag mitteilte. Organisch war das Wachstum mit 16,5 Prozent wegen des stärkeren Frankens etwas höher. Besonders ausgeprägt waren die Umsatz-Verbesserungen bei der Landmaschinensparte Kuhn Group, der Sparte Hydraulics und der Glasmaschinentochter Emhart Glass.

Der Auftragseingang lag mit 3,86 Milliarden hingegen um 2,3 Prozent unter dem sehr hohen Vorjahreswert. Auch hier wirkte sich der stärkere Franken aus, wie das währungsbereinigte Wachstum von 3,2 Prozent zeigt.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Bucher die Erwartungen der Analysten beim Auftragseingang erfüllt, beim Umsatz übertroffen.

Das Management stellt nun eine Betriebsgewinnmarge über dem Vorjahr (11,1%) in Aussicht, nachdem bislang nur ein Wert "in der Grössenordnung des Vorjahres" als Ziel galt. In der Folge werde das Konzernergebnis deutlich über dem Vorjahr zu liegen kommen, so die Mitteilung. Das Wort "deutlich" ist bei dieser Prognose neu.

Preise angehoben

Die Märkte hätten sich im Verlauf von 2022 abgeschwächt, wobei die Stimmung jedoch insgesamt positiv geblieben sei, schreibt das Unternehmen. In der Folge habe sich der Auftragseingang im zweiten Halbjahr auf sehr hohem Niveau verringert.

Schwierig sei die Rekrutierung von qualifizierten Mitarbeitenden gewesen, vor allem in den USA. Dadurch sei die Effizienz der Abläufe beeinträchtigt worden. Dass der Umsatz dennoch habe deutlich gesteigert werden können, sei nebst höheren Volumen auch auf gestiegene Preise zurückzuführen.

Weitere Normalisierung

Für das laufende Jahr 2023 erwartet das Zürcher Unterländer Unternehmen einen Umsatz in der Grössenordnung von 2022, wobei sich die Preis- und Währungseffekte kompensieren dürften. Die Betriebsgewinnmarge werde insbesondere aufgrund höherer Personalkosten unter Druck kommen und deshalb leicht unter dem Vorjahr liegen.

Diese Prognose stützt sich auf einen "aussergewöhnlich hohen Auftragsbestand", der eine hohe Auslastung der Kapazitäten im ersten Halbjahr garantieren werde. Die Nachfrage nach Bucher-Produkten werde sich aber wohl im laufenden Jahr weiter normalisieren, so die Prognose.

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