Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem weiteren Stabilisierungsversuch rechnen Marktteilnehmer an den europäischen Börsen am Donnerstag. Nach der jüngsten Verlustserie an den Aktienmärkten zeichnet sich erst einmal eine kleinere Gegenbewegung ab. Der XDAX wird 0,4 Prozent höher bei gut 15.942 Punkten gesehen. Im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus.

Marktanalysten wollen die Erholung nicht überbewerten. Wegen des Thanksgiving-Feiertags in den USA dürfte das Geschäft sehr ruhig und bei dünnen Volumen stattfinden. Dagegen deuten die hohen Umsätze der vergangenen Tage im DAX auf latenten Verkaufsdruck hin. Er hat den Rückfall in die alte Konsolidierungsspanne unterhalb von 16.000 ausgelöst. "Damit wird es dem DAX schwer fallen, mit einer Jahresendrally noch in diesem Jahr neue Rekordmarken zu setzen", sagt Commerzbank-Marktanalyst Achim Matzke.

Thomas Altmann von QC Partners rechnet nicht damit, dass sich der DAX schnell wieder über der 16.000er Marke einnistet. "Es bleibt zu befürchten, dass beim Überschreiten der 16.000 sofort wieder Gewinnmitnahmen einsetzen", sagt er. Der Vermögensverwalter meint aber auch, der DAX sei auf der Unterseite weiterhin gut unterstützt. "Wir sehen bei Kursrückgängen eine anhaltend hohe Kaufbereitschaft", sagt er.

Am fundamentalen Umfeld hat sich nichts geändert: Die zunehmenden Einschränkungen wegen der grassierenden Corona-Pandemie in Teilen Europas sorgen weiter für Zurückhaltung genauso wie die Inflationsdebatte in den Reihen der US-Notenbank. Diese hat zuletzt deutlich falkenhaftere Töne angeschlagen, was die Anleihemärkte sowie den Euro belastet hat.

Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung unterstreicht die zunehmenden Sorgen wegen des massiven Preisdrucks. Demnach wächst die Unsicherheit darüber, wann sich die erhöhte Inflation wieder abschwächt und wie schnell die Notenbank die Zinsen erhöhen muss.

Der von den Ampel-Parteien in Deutschland geschlossene Koalitionsvertrag spielt derweil keine Rolle. An der politischen Ausrichtung werde sich nicht viel ändern, heißt es im Handel.


  Vincorion-Verkauf könnte Jenoptik-Neubewertung auslösen 

Auf ein positives Echo stößt im Handel die Nachricht über den Verkauf der Jenoptik-Tochter Vincorion für 130Millionen Euro. Damit sei ein wichtiger Schritt in Richtung eines verschlankten Photonik-Konzerns gemacht. Nach Einschätzung von Berenberg könnte dies sogar eine Neubewertung der Aktie auslösen. Vincorion bündelt die mechatronischen Aktivitäten von Jenoptik. Über einen Verkaufs wird seit Monaten verhandelt. Erste frühe Indikationen sehen die Aktie 2 Prozent fester.

Mit starken Kursverlusten rechnen Marktteilnehmer dagegen bei Borussia Dortmund (-5,1%. Die Niederlage gegen Sporting Lissabon bedeutet das Aus in der lukrativen Champions League.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:49 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1215      +0,1%     1,1202         1,1197   -8,2% 
EUR/JPY           129,42      +0,1%     129,29         129,09   +2,6% 
EUR/CHF           1,0462      +0,0%     1,0710         1,0471   -3,2% 
EUR/GBP           0,8405      +0,0%     0,8405         0,8395   -5,9% 
USD/JPY           115,40      -0,0%     115,43         115,29  +11,7% 
GBP/USD           1,3344      +0,1%     1,3328         1,3337   -2,4% 
USD/CNH           6,3885      -0,1%     6,3952         6,3944   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.428,76      +0,7%  57.028,76      56.696,51  +97,7% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,25      78,39      -0,2%          -0,14  +64,8% 
Brent/ICE          82,14      82,25      -0,1%          -0,11  +62,6% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.794,13   1.788,62      +0,3%          +5,51   -5,5% 
Silber (Spot)      23,69      23,54      +0,6%          +0,15  -10,2% 
Platin (Spot)     999,00     980,76      +1,9%         +18,24   -6,7% 
Kupfer-Future       4,50       4,46      +0,8%          +0,04  +27,6% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 25, 2021 02:17 ET (07:17 GMT)