Boeing liefert trotz 737-Max-Problemen mehr Jets aus
Am 09. Januar 2024 um 17:38 Uhr
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ARLINGTON (dpa-AFX) - Der US-Flugzeughersteller Boeing hat trotz anhaltender Probleme mit seinen Mittelstreckenjets im vergangenen Jahr mehr Flugzeuge ausgeliefert als 2022. Insgesamt fanden 528 Passagier- und Frachtjets den Weg zu ihren Käufern und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Konkurrent des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus am Dienstag in Arlington (Virginia) mitteilte. Von den Mittelstreckenjets der 737-Reihe - vor allem der Neuauflage Max - lieferte Boeing dank eines Schlussspurts 396 Exemplare aus. Damit erreichte der Konzern fast das obere Ende seiner im Oktober auf 375 bis 400 Maschinen gesenkten Zielspanne.
Boeings Zulieferer Spirit Aerosystems hatte unsachgemäß Löcher in das hintere Druckschott vieler Maschinen gebohrt, das für die Aufrechterhaltung des Luftdrucks in der Kabine wichtig ist. Mitarbeiter mussten daraufhin an jeder Maschine Hunderte Bohrlöcher überprüfen und instand setzen. Dies warf Boeing bei den Auslieferungen merklich zurück. Im April hatte der Hersteller die Auslieferung des Typs wegen anderer Mängel zeitweise sogar ganz ausgesetzt. Nach einem Zwischenfall mit einer 737 Max von Alaska Airlines müssen seit vergangenem Wochenende zudem weltweit gut 170 Maschinen der Reihe vorerst am Boden bleiben.
An Aufträgen mangelt es Boeing dennoch nicht. Im vergangenen Jahr holte der Hersteller Bestellungen über 1456 Passagier- und Frachtjets herein. Nach Abzug von Stornierungen blieben netto Aufträge über 1314 neue Jets. Konkurrent Airbus will seine Absatz- und Auftragszahlen an diesem Donnerstag (11. Januar) veröffentlichen./stw/he
The Boeing Company ist weltweit führend im Flugzeugbau. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) teilt sich wie folgt nach Märkten auf: - Zivile Luftfahrt (43,5%). Zusätzlich zu den Verkehrsflugzeugen liefert der Konzern Ersatzteile und bietet technische Unterstützung, Wartung und Ingenieurdienstleistungen an; - Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit (32%): Militärflugzeuge und Mobilitätssysteme (Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Luftabwehrraketen), Unterstützungsdienste (Logistik, Engineering, Wartung und Schulungsdienste) und Raumfahrtausrüstung (Satelliten, Startrampen usw.). Der restliche Umsatz (24,5%) stammt aus dem Dienstleistungsbereich (Logistik- und Versorgungsmanagement, Engineering, Wartung, Modifikation und Schulung usw.) sowie aus der Finanzierung von kommerziellen und privaten Flugzeugen und dem Leasing von Flugzeugausrüstung. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (58,4%), Europa (13,5%), Asien (12,9%), Naher Osten (8,5%), Ozeanien (2,1%), Kanada (1,6%), Afrika (1,1%) und Sonstige (1,9%).