--BMW erzielt im Autogeschäft 15,8 Prozent operative Marge

--Zipse: Zweites Halbjahr wird volatiler wegen Chip-Engpässen und Rohstoffpreisen

--BMW bekräftigte Margenziel Auto-Geschäft 2021

(NEU: weitere Details, Marktreaktion)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--BMW blickt nach einem gutem Quartal angesichts anhaltender Lieferengpässe bei Halbleitern und hoher Rohstoffpreise vorsichtig auf den weiteren Jahresverlauf. Das zweite Halbjahr dürfte volatiler werden, erwartet Vorstandschef Oliver Zipse. Mit zunehmender Dauer der Lieferengpässe werde die Situation angespannter. An der Börse kommt der Ausblick schlecht an, die Aktie gibt zum Handelsstart nach.

Im zweiten Quartal per Ende Juni konnte der Münchener Konzern die teils bereits schwierige Lage allerdings noch gut kompensieren und erzielte im Geschäft mit Oberklasseautos eine operative Rendite von 15,8 Prozent. Eine gute Nachfrage in allen Regionen der Welt und hohe Verkaufspreise stützten besonders Premiumhersteller wie BMW, Daimler oder Audi.


   Umsatz und Ergebnis über Erwartungen 

Inklusive des Motorrad- und Finanzdienstleistungsgeschäfts steigerte der DAX-Konzern sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis deutlich stärker als Analysten erwartet haben. Die Erlöse kletterten um 43 Prozent auf 28,58 Milliarden Euro. Operativ liegt der Gewinn bei 5,0 Milliarden Euro, Analysten haben lediglich 3,9 Milliarden Euro erwartet. Nach Steuern verdiente BMW 4,79 Milliarden Euro. Je Aktie liegt der Gewinn bei 7,23 nach minus 0,35 Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten haben nur mit 4,41 Euro gerechnet.

Im Segment Automobile erreichte BMW laut Mitteilung ein EBIT von 3,95 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum war wegen den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch ein operativer Verlust von 1,55 Milliarden Euro angefallen.


   Ausblick konservativ bis vorsichtig 

Für das Gesamtjahr rechnet der Münchener Konzern weiterhin damit, im Autogeschäft das obere Ende der Margenprognose von 7 bis 9 Prozent zu erreichen. Darin enthalten ist ein Sondergewinn, nachdem BMW Rückstellungen wegen eines Kartellverfahrens der Europäischen Kommission aufgelöst hat.

Am Markt wird der Ausblick in einer ersten Reaktion als leicht enttäuschend eingestuft. Wie bereits VW und Daimler hätten die Münchener ein gutes zweites Quartal hingelegt. Die Marge liege unter Berücksichtigung der aufgelösten Rückstellungen auf dem Niveau der beiden Wettbewerber. Als konservativ bis vorsichtig wird aber der Ausblick eingestuft. Die Margenprognose für das Autogeschäft liege unter der Schätzung einiger Analysten von 10 Prozent und mehr, dies enttäusche. Für die Aktie geht es zum Handelsstart um 2,8 Prozent nahc unten.

Mitarbeit: Thomas Leppert

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 03, 2021 03:15 ET (07:15 GMT)