Zürich (awp) - Philipp Hildebrand, Ex-Nationalbank-Chef und heutiger Vizepräsident des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock, äussert sich ablehnend gegenüber einem möglichen Engagement bei der UBS. "Das ist überhaupt kein Thema. Ich kandidiere für die OECD und arbeite für Blackrock. Punkt", sagte er in einem Interview mit der "SonntagsZeitung" auf die Frage, ob er bei einem Scheitern seiner Kandidatur für den Chefposten der OECD das Präsidium der UBS anstrebe.

Er äusserte sich auch nicht konkret dazu, ob er sich bei der UBS oder auch bei der Credit Suisse beworben habe.

Seine Chancen auf die Wahl zum Chef der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beurteilt er angesichts von neun Gegenkandidaten zurückhaltend: "Die Schweiz ist nicht in der EU, und allein sechs Kandidaten kommen aus der EU. Das macht es nicht einfach." Die Situation der Schweiz in Europa sei zudem kompliziert, darum sei es schwer zu beurteilen, wie viel Unterstützung er aus der EU erhalten werde. Wichtig sei darüber hinaus auch, wie sich die USA in dieser Frage positionieren werde.

Akzente möchte Hildebrand bei der OECD in drei grossen Hauptbereichen setzen, beim Problem der steigenden Ungleichheit von Einkommen und Vermögen, beim Klimawandel und beim Umbau des Steuersystems. Hier brauche es weltweite Lösungen im Bereich der digitalen Steuern.

Er bekräftigte auch seine in einem Interview mit AWP Ende September geäusserte Einschätzung, wonach die Inflationsgefahr derzeit das am meisten unterschätzte Risiko darstelle. Einerseits weil der Umbau der Lieferketten die Produktionskosten erhöhe, andererseits wegen des Trends zu mehr Nachhaltigkeit. Drittens kämen noch die neuen geldpolitischen Konzepte hinzu.

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