NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich stärker als erwartet gestiegene US-Verbraucherpreise im Oktober schüren am Mittwoch an der Wall Street Sorgen vor einer strafferen Geldpolitik. Die Jahresrate lag erstmals seit über 30 Jahren mit 6,2 Prozent über der Marke von 6 Prozent. Analysten hatten nur 5,9 Prozent geschätzt. Ähnlich sah es bei der Kernrate aus, die 4,6 Prozent betrug. Die Indizes reagierten anfangs etwas deutlicher negativ auf die Zahlen, im Verlauf haben sie ihre Verluste aber klar verringert.

Der Dow-Jones-Index verliert nur noch 0,2 Prozent auf 36.258 Punkte. Der S&P-500 büßt ebenfalls 0,2 Prozent ein, die Nasdaq-Indizes mit den als stärker zinsreagibel geltenden Technologieaktien büßen bis zu 0,6 Prozent ein, hatten aber auch schon über 1 Prozent im Minus gelegen.

Einige US-Notenbanker hatten zuletzt vor einer hohen Inflation gewarnt und gesagt, dass die Fed möglicherweise früher als geplant die Zinsen erhöhen müsse. Die offizielle Lesart der Fed ist aber weiter, dass die erhöhte Inflation nur ein vorübergehendes Phänomen als Folge der Corona-Pandemie sein dürfte.


   Marktzinsen, Dollar und Gold steigen 

Der Dollar baut seine Gewinne vom Morgen mit der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik und höhere Zinsen kräftig aus. Der Euro fällt auf 1,1515 Dollar, den niedrigsten Stand seit Juli 2020. Der Dollar-Index legt um fast 0,7 Prozent kräftig zu. Am Anleihemarkt schnellen die Renditen passend zur Nachrichtenlage nach oben, im Zehnjahresbereich um über 8 Basispunkte auf 1,52 Prozent. Am Donnerstag findet am US-Anleihemarkt aufgrund des Veteranen-Feiertages kein Handel statt.

Der Goldpreis macht einen Satz um über 20 Dollar bzw. gut 1 Prozent nach oben auf 1.852 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall ist offenbar als Inflationsschutz stark gesucht, denn die steigenden Marktzinsen und der feste Dollar bedeuten eigentlich Gegenwind für das Gold.

Am Ölmarkt fallen die Preise um bis zu 2 Prozent, gebremst vom Dollar, der das Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert. Dazu sind die Ölvorräte in der vergangenen Woche gestiegen.


   Tesla und Biontech mit Gegenbewegungen auf Vortagsverluste 

Am Aktienmarkt macht die auf der Zielgeraden befindliche Berichtssaison die Kurse. Für Ringcentral geht es um fast 28 Prozent nach oben. Der Anbieter cloudbasierter Telekommunikation hat die Markterwartungen geschlagen und den Jahresausblick erhöht. Dagegen hat Coinbase (-4,2%) mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen verfehlt.

Um 3,1 Prozent erholt zeigt sich die Tesla-Aktie nach Verlust von 16 Prozent an den beiden Vortagen. Tesla-Chef Elon Musk hatte am Wochenende den Verkauf von 10 Prozent seiner Tesla-Aktien signalisiert. Biontech erholen sich um 5,4 Prozent, während Pfizer um 3,6 Prozent zulegen. Die Impfstoffpartner haben bei der US-Gesundheitsbehörde die Zulassung ihrer Auffrischungsimpfung für alle in den USA lebenden Personen im Alter von mindestens 18 Jahren beantragt.

Doordash gewinnen 14,1 Prozent. Der US-Essenslieferdienst hat die Übernahme des europäischen Wettbewerbers Wolt im Wege eines Aktientausches vereinbart mit einem Transaktionswert von mehr als 8 Milliarden Dollar.


   Börsengang von Rivian 

Noch keinen Kurs gibt es beim Börsen-Debüt des Elektroautoherstellers Rivian. Das Unternehmen habe den Ausgabepreis auf 78 Dollar festgelegt und damit oberhalb der bereits angehobenen Preisspanne von 72 bis 74 Dollar, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Damit käme Rivian auf eine Bewertung von über 77 Milliarden Dollar. Das Unternehmen, an dem Amazon beteiligt ist, wollte zuletzt rund 12 Milliarden Dollar mit dem Börsengang erlösen.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut       +/- % YTD 
DJIA                36.258,14      -0,2%        -61,84          +18,5% 
S&P-500              4.673,66      -0,2%        -11,59          +24,4% 
Nasdaq-Comp.        15.791,32      -0,6%        -95,23          +22,5% 
Nasdaq-100          16.140,68      -0,5%        -79,25          +25,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit            Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                0,50       7,2        0,43       38,2 
5 Jahre                1,18       9,9        1,08       82,1 
7 Jahre                1,41       8,7        1,32       76,0 
10 Jahre               1,52       8,5        1,44       60,7 
30 Jahre               1,88       5,5        1,82       22,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 7:50 Uhr  Di., 18:13 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1510      -0,7%        1,1582          1,1590    -5,8% 
EUR/JPY                131,19      +0,2%        130,79          130,84    +4,0% 
EUR/CHF                1,0559      -0,0%        1,0566          1,0565    -2,3% 
EUR/GBP                0,8553      +0,0%        0,8543          0,8551    -4,2% 
USD/JPY                113,97      +0,9%        112,93          112,90   +10,3% 
GBP/USD                1,3456      -0,8%        1,3560          1,3553    -1,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3969      +0,1%        6,3920          6,3925    -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             68.624,51      +1,9%     66.460,51       66.512,01  +136,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               82,00      84,15         -2,6%           -2,15   +72,0% 
Brent/ICE               83,31      84,78         -1,7%           -1,47   +64,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.852,77   1.831,91         +1,1%          +20,86    -2,4% 
Silber (Spot)           24,85      24,38         +2,0%           +0,48    -5,8% 
Platin (Spot)        1.080,49   1.062,55         +1,7%          +17,94    +0,9% 
Kupfer-Future            4,33       4,37         -1,1%           -0,05   +22,7% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2021 12:34 ET (17:34 GMT)