FRANKFURT (Dow Jones)--Konkrete Planungen von Biontech zur Krebsbekämpfung hat Aufsichtsratschef Helmut Jeggle in einem Interview in der Augsburger Allgemeinen vorgestellt. Biontech plane, in rund vier bis fünf Jahren mehrere Produkte als Krebstherapien auf den Markt zu bringen.

Unter anderem gehe es bei den Zelltherapie etwa um Hodenkrebs bei Männern zwischen 25 und 40 Jahren, die nicht mehr auf die gängigen Behandlungen ansprechen. Für viele der Betroffenen sei diese Form des Krebses tödlich. Dies sei keine sehr große Patientenpopulation - andere Krebsarten beträfen viel mehr Menschen. Daher würden Finanz-Analysten oft darauf verweisen, dass dies aus ökonomischer Sicht weniger interessant sei als etwa eine Therapieform gegen den weit verbreiteten Lungenkrebs.

"Der Kapitalmarkt denkt bei solchen Themen leider zu kurz", sagte Jeggle zu der Zeitung: "Biontech geht bei der Entwicklung von Krebstherapien und anderer Impfstoffe gleichermaßen nach Gewinn- und Ethik-Gesichtspunkten vor". Biontech ziele wegen des enormen medizinischen Bedarf darauf ab. Wenn die Technologie bei der Behandlung von Hodenkrebs funktioniere und entsprechend von den Behörden als Therapie zugelassen werde, könne man dann diesen Ansatz "wahrscheinlich schneller auf andere Indikationen ausweiten".

Langfristig gehe man bei Biontech davon aus, dass in rund 15 Jahren ein Drittel aller neu zugelassenen Medikamente auf den mRNA-Verfahren basieren werde.

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February 20, 2022 08:05 ET (13:05 GMT)