FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Kaufempfehlung der Großbank UBS für Bilfinger könnte der Aktie die Beendigung eines wochenlangen Abwärtstrends bescheren. Am Donnerstagvormittag schnellten die Papiere des Bau- und Industriedienstleisters in der Spitze um mehr als 13 Prozent auf 36,40 Euro nach oben auf den höchsten Stand seit dem 11. Mai. An jenem Tag hatten die Aktien nach dem Geschäftsbericht für das erste Quartal fünfeinhalb Prozent eingebüßt und in den folgenden Wochen stetig nachgegeben bis auf zuletzt gut 30 Euro Anfang dieser Woche.

UBS-Analyst Gregor Kuglitsch hatte die Quartalszahlen seinerzeit zwar gelobt, seine Anlageempfehlung aber auf "Neutral" belassen. An diesem Donnerstag nun drehte Kuglitsch das Votum auf "Kaufen" und begründete dies nicht zuletzt mit den jüngsten Kursverlusten. "Wir denken, dass der Markt eine Marge von rund vier Prozent einpreist und damit das Potenzial für einen Anstieg 2024 weitgehend ignoriert", erläuterte der Experte.

Denn im kommenden Jahr rechne Bilfinger mit einer Marge von fünf Prozent, mittelfristig sollen es sogar sechs bis sieben Prozent werden, so Kuglitsch. Ein zentraler Faktor für eine steigende Profitabilität seien Kostensenkungen von netto 40 Millionen Euro. Die Margenziele des Unternehmens seien "ziemlich glaubwürdig", zumal die Auftragslage gegen sinkende Umsätze spreche. Positiv auswirken dürfte sich auch ein sinkender Anteil von risikoreicheren Projekten.

Mit dem Kurssprung an diesem Donnerstag dürften die Papiere von Bilfinger den Ende April begonnenen Abwärtstrend nach oben verlassen haben. Fast zwei Drittel des maximalen Kursverlustes seit Ende April haben die Aktien wieder aufgeholt. Auch die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage hat der Kurs nun wieder hinter sich gelassen. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend und findet am Markt starke Beachtung. Die UBS hat das Bilfinger-Kursziel nun von 40 auf 42 Euro angehoben./bek/ag/stk