DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Beim kriselnden Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger gibt es Streit über den Verkauf der Kernsparte. Der Konzernbetriebsratsvorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratschef Stephan Brückner lehnte im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche" (Online-Ausgabe vom Donnerstag) einen Verkauf der Sparte Gebäudemanagement und Bau ab. Vor zwei Wochen hatte der MDax-Konzern überraschend mitgeteilt, dass für diese Sparte Angebote vorliegen.

Von einem Verkauf wäre gut jeder dritte Bilfinger-Mitarbeiter betroffen - rund 22 000 an der Zahl. Die Sparte mit einer Leistung von rund 2,4 Milliarden Euro galt bisher als ein tragender Pfeiler der neuen zwei Säulen-Strategie. Die Zerschlagung des Gesamtkonzerns stand seither im Raum. Definitiv verkauft werden soll das bislang dritte Standbein Energieservice, das Kraftwerke baut und wartet.

"Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es für mich nur die Zwei-Säulen-Strategie, eine andere kenne ich nicht", sagte Brückner dem Magazin. Ob Bilfinger-Chef Per Utnegaard hohe Kaufangebote für die Gebäudemanagement- und Bau-Sparte vorlägen, sei deshalb "für die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat nicht von Interesse".

Mitte Oktober seien die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat auf die Zwei-Säulen-Strategie eingeschworen worden, sagte Brückner. Bilfinger will sich laut dieser Strategie künftig auf die Bereiche Gebäudemanagement und Bau sowie Industrieservice stützen. Auch bei der Aufsichtsratssitzung am 16. Dezember sei von einem Verkauf von Gebäudeservice und Bau nicht die Rede gewesen, sagte Brückner dem Blatt./jha/das