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Um Bauteile auf ihr Kraftniveau und Bruchverhalten zu prüfen, hat Bertrandt in Ingolstadt in ein neues hydraulisches Prüffeld investiert. Mit dem neuen Prüffeld können im Rahmen der Komponentenerprobung komplexe Bauteile in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Fahrwerk, Motor und Getriebe noch besser abgesichert und ihre Geometrie, Werkstoffeigenschaften und Fertigungsprozesse optimiert werden.

Leistungsfähiges Prüffeld für sichere Bauteile
Mit dem neuen hydraulischen Prüffeld des Prüfsystemherstellers Inova GmbH kann Entwicklungsdienstleister Bertrandt Aussagen über die Sicherheit und das Bruchverhalten von Komponenten treffen. "Meist handelt es sich bei den Prüflingen um Guss- und Schmiedebauteile, die eine aufwendige und kostenintensive Fertigung voraussetzen", beschreibt Technikvorstand Hans-Gerd Claus die komplexen Bauteile, die beispielsweise für die Funktion eines Motor- oder Fahrwerkteils eine wichtige Rolle einnehmen. Hierzu gehören Querlenker, Feder-Dämpfer-Elemente, Motorlager oder auch mehrachsige Fahrwerksgeometrien, die hohen Belastungen unterliegen - zum Beispiel Kräften und Momenten, aber auch Temperaturänderungen, Strahlung oder korrosiven Medien wie Salzwasser oder Sprühnebel. Sie können einzeln oder gemeinsam auftreten und im Bauteil örtliche Beanspruchungen wie Dehnungen, Spannungen oder Risse erzeugen.
"Damit diese Schäden erst gar nicht entstehen, simulieren wir unterschiedlichste Beanspruchungen bereits vor der Fertigung", ergänzt Claus und verweist auf das hydraulische Prüffeld. Vier dynamische Hydraulikzylinder leiten die Kräfte entsprechend des Prüfspektrums in die Bauteile ein. Ein weiterer Zylinder übernimmt statische Zug-Druckprüfungen. Die zu testenden Aufbauten werden auf einem über Luftfedern gelagerten Spannfeld in Betrieb genommen. Hierbei können maximal sechs Prüfachsen parallel angesteuert werden. Je nach Prüfaufbau und Anforderung werden beispielsweise auch Echtzeitsignale aus Fahrversuchen in den Prüfling eingeleitet.
Die Leistungen des Prüfsystems reichen von der Interpretation der Ergebnisse aus Fahrversuchen bis hin zur Analyse von Schadensbildern. Das Spektrum umfasst Momentaufnahmen sowie mehrwöchige Belastungen. Toleranzen können je nach Anforderung individuell angepasst und Schäden aufgrund der Abweichungen frühzeitig erkannt werden, um eine Aussage über die Dauerfestigkeit zu treffen. Auf Basis der Prüfergebnisse können so Materialien und Fertigungsprozesse optimiert und Komponenten zukunftsgerichtet entwickelt werden.

Hydraulisches Prüffeld rundet Komponentenerprobung ab
Bertrandt Ingolstadt erweitert mit dem neuen hydraulischen Prüffeld
sein Angebot in der Betriebsfestigkeit und rundet die Komponentenerprobung weiter ab. Neben Prüfsystemen können Adapter und Prüfaufbauten im eigenen Haus durch die mechanische Werkstatt gefertigt werden. Das Team besteht aus Spezialisten mit langjähriger Berufserfahrung in den Bereichen Komponentenerprobung, Prüftechnik und Umweltsimulation. Das Leistungsspektrum am Standort Ingolstadt reicht von Prüfungen nach Lastenheft und Vorschriften bis hin zur individuellen Kundenlösung.

Bertrandt Ingolstadt
Seit über 25 Jahren ist Bertrandt im Großraum Ingolstadt präsent. In diesem Zeitraum hat sich der Entwicklungsdienstleister als kompetenter Partner für Audi und verschiedene Systemlieferanten im automobilen Umfeld etabliert. Dabei ist aus dem Konstruktionsbüro ein Dienstleister mit einem rund 14.000 m² großen Entwicklungs- und Testzentrum in Gaimersheim entstanden, der alle Leistungen bis hin zur Komplettentwicklung von Fahrzeugen anbietet. Um Kundenwünsche noch individueller zu bedienen, steht zusätzlich ein Elektronik-Zentrum zur Verfügung. Auf über 5.000 m² befinden sich Labore, Werkstätten, Projekträume und Entwicklungsbüros, in denen das gesamte Angebotsspektrum des Fachbereichs Elektronik durchgängig abgebildet wird. Im neuen Fahrzeugaktualisierungszentrum II, das Ende 2011 eröffnet wurde,
können aktuell und zukünftig relevante Versuche und Fahrzeugaufbauten durchgeführt werden.

Technische Daten:

Vier Zylinder für dynamische Schwingungsbeanspruchung

  • Nennlast 50 kN (statisch)
  • dynamische Last 40 kN
  • Systemdruck 280 bar
  • Nennhub +/- 100 mm

Ein Zylinder für statische Knicklast und quasi-statische Beanspruchung

  • Nennlast 90 kN (statisch)
  • dynamische Last 70 kN
  • Systemdruck 280 bar
  • Nennhub +/- 100 mm

Hydraulikaggregat

  • Betriebsdruck 280 bar
  • Nennförderstrom 250 l/min
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