Basel (awp) - Bell hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen höheren Umsatz erzielt und mehr verdient. Geprägt wurde 2017 beim Fleischwarenkonzern von mehreren Zukäufen und Investitionen. Dabei hinterliessen aber die gestiegenen Rohstoffpreise ihre Spuren.

Konkret stieg der Umsatz um 5,9% auf 3,59 Mrd CHF. Damit liegt der Erlös nach dem Vorjahr zum zweiten Mal über der Schwelle von 3 Mrd CHF. Der EBITDA stieg derweil gegenüber Vorjahr um 0,9% auf 280,6 Mio CHF. Auf Stufe Reingewinn ergab sich ein Plus von 5,9% auf 106,5 Mio CHF, wie die Coop-Tochter am Dienstag mitteilt.

Mit dem vorgelegten Zahlenkranz hat Bell die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Experten prognostizierten gemäss AWP-Konsens einen Umsatz von 3,47 Mrd CHF, einen EBITDA von 277,9 Mio CHF und einen Reingewinn von 102,8 Mio CHF.

DIVIDENDE UM 1 CHF ERHÖHT

Bereits seit Januar, als Bell die Übernahme des Ostschweizer Nahrungsmittelherstellers Hügli verkündete, ist bekannt, dass die Dividende um 1 CHF auf 8 CHF pro Aktie erhöht werden soll. Damit erhöhe die Bell Food Group die Ausschüttungsquote auf die in der Finanzstrategie angepeilten 30%, heisst es dazu in der aktuellen Mitteilung.

Für das Wachstum waren neben den Akquisitionen im letzten Jahr auch operative Fortschritte in der Schweiz, in Deutschland und in Polen verantwortlich, teilt die Gesellschaft weiter mit. Während die gestiegenen Rohmaterialpreise in den Divisionen Bell Deutschland und Bell International Spuren hinterliessen, konnten die Geschäftsbereiche Hilcona und Eisberg die Bruttomargen dank der Fokussierung auf margenstärkere Sortimente laut den Angaben auf Vorjahresniveau halten.

Betrachtet man den wichtigen Schweizer Markt im Detail, so hatte Bell hier mit einem stagnierenden, teilweise rückläufigen Markt für Fleisch und Charcuterie-Produkte zu kämpfen. Verantwortlich dafür seien unter anderem der weiterhin auf hohem Niveau verharrende Einkaufstourismus und der steigende Konkurrenzkampf im Detailhandel gewesen, schreibt Bell dazu. Die Festtagsgeschäfte an Ostern und Weihnachten seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dafür sei die Grillsaison letzten Sommer erfreulich verlaufen.

ENTSPANNUNG BEI DEN ROHSTOFFPREISEN

Für das aktuelle Jahr geht Bell davon aus, dass sich die in der zweiten Jahreshälfte 2017 eingesetzte Entspannung bei den Rohmaterialpreisen fortsetzt und positiv auf die Margen auswirken wird. Der intensive Wettbewerb in den europäischen Retailmärkten werde das Unternehmen aber auch in diesem Jahr vor Herausforderungen stellen.

Prägender Faktor dürfte ausserdem die Übernahme von Hügli sein. Der Kauf sei für Bell ein "Meilenstein", hatte Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli bei der Übernahme betont. In der Mitteilung vom Dienstag betont das Unternehmen, dass man mit der Akquisition von Hügli sowie der vollständigen Übernahme von Hilcona die Strategie fortsetze, im umsatz- und ertragsmässig attraktiven Convenience-Bereich weiter zu wachsen.

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