Geschäftsbericht 2023

der BayWa AG

1 Lagebericht

2 Jahres-abschluss

3 Weitere Angaben

PvF Investor Relations Peters von Flemming & Partner, Frankfurt am Main

Inhalt

01

Überblick

03

Grundlagen des Unternehmens

09

Wirtschaftsbericht

27

Prognosebericht

31

Chancen- und Risikobericht

41

Vergütungsbericht

41

Corporate-Governance-Bericht / Erklärung zur

Unternehmensführung gemäß § 289f HGB

41

Übernahmerelevante Angaben -

Berichterstattung nach § 289a HGB

44

Bilanz zum 31. Dezember 2023

45

Gewinn- und Verlustrechnung für das

Geschäftsjahr 2023

46

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

72

Entwicklung des Anlagevermögens

der BayWa AG im Geschäftsjahr 2023

(Anlage 1 zum Anhang)

74

Aufstellung des Anteilsbesitzes

der BayWa AG zum 31. Dezember 2023

(Anlage 2 zum Anhang)

94

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

95

Bestätigungsvermerk des unabhängigen

Abschlussprüfers

102

Bericht des Aufsichtsrats

109

Corporate-Governance-Bericht

Finanzkalender

Weitere Informationen

BayWa AG

Investor Relations

Arabellastraße 4

81925 München

Telefon +49 89 9222-3887

Telefax +49 89 9212-3887

E-Mailinvestorrelations@baywa.de

Die BayWa im Internet:www.baywa.com; www.baywa.de

© BayWa AG, München

Impressum

Projektleitung/Text

BayWa AG, München

Corporate Accounting/Investor Relations

Lagebericht - Überblick

Lagebericht der BayWa AG für das Geschäftsjahr 2023

Hinweise zu diesem Lagebericht

  • Im Überblick, in der operativen Geschäftsentwicklung im Wirtschaftsbericht sowie im Prognosebericht basieren die Ausführungen zur Entwicklung des operativen Ergebnisses, das dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entspricht, auf dem Zahlenwerk nach IFRS. Die operative Steuerung der Unternehmens- bereiche erfolgt über Zielvorgaben; wichtigster finanzieller Leistungsindikator ist das genannte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach IFRS. Dabei werden Erträge aus Ausleihungen nicht berücksichtigt, da diese dem Charakter nach Zinserträge darstellen und daher dem Zinsergebnis zugerechnet werden. Das Beteiligungsergebnis ist hingegen Bestandteil des EBIT.

  • Es werden qualitativ-komparative Aussagen genutzt, um Ergebnisveränderungen und Prognosen in Bandbreiten zu beschreiben. Erläuterung der qualitativ-komparativen Aussagen:

    • leicht, moderat, gering 1-5 Prozent

    • spürbar, deutlich 5-10 Prozent

    • erheblich, wesentlich 10-20 Prozent

    • signifikant 20-50 Prozent

    • stark > 50 Prozent

  • Der vorliegende Lagebericht enthält Angaben, die nach den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften oder den Vorgaben des Deutschen Rechnungslegungsstandards 20 (DRS 20) keine verpflichtenden Lage- berichtsinhalte sind. Diese sogenannten lageberichtsfremden Angaben sind nicht Pflichtbestandteil der Abschlussprüfung. Sie werden daher im vorliegenden Bericht von den inhaltlich geprüften Lageberichts- angaben durch eine entsprechende Hervorhebung und Kenntlichmachung klar abgegrenzt. Ein Beispiel für derartige lageberichtsfremde Angaben ist die Beschreibung der wesentlichen Merkmale des Internen Kontrollsystems (IKS) und des Risikomanagementsystems, die gemäß Empfehlung A.5 in Verbindung mit Grundsatz 5 des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) 2022 in den Lagebericht aufgenommen wurde und auf den Seiten 39 und 40 zu finden ist.

  • Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Formulierungen und die formale Anzeige von Geschlechtsidentitäten verzichtet. Die gewählte Form steht für alle Geschlechter (m/w/d).

  • Betragsangaben erfolgen - sofern nicht anderslautend vermerkt - in Millionen Euro und werden auf eine Nachkommastelle gerundet. Dadurch können sich geringfügige Abweichungen bei Summenbildungen sowie bei der Berechnung von Prozentangaben ergeben.

Überblick

Das abgelaufene Geschäftsjahr der BayWa war von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt. Der anhaltende Krieg gegen die Ukraine, stark gestiegene Zinsen, die schleppende Erholung in vielen Wirtschaftsregionen und die rückläufige Wertschöpfung im Bau und im Handel haben die Geschäftsentwicklung der BayWa stark beeinträchtigt. Vor allem die unbefriedigende Entwicklung im Segment Bau überschattete die hervorragende Leistung im Segment Technik. In den Segmenten Agrar und Energie wurde ein Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2022, das durch eine Reihe positiver Faktoren begünstigt wurde, erwartet. Allerdings nicht in diesem Ausmaß. Das Berichtsjahr 2023 ist daher nur bedingt vergleichbar mit dem Rekordjahr 2022. Insgesamt erzielte die BayWa AG im Berichtsjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 6.112,9 Mio. Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine nach- lassende Handelsdynamik sowie rückläufige Preise auf den internationalen Rohstoffmärkten zurückzuführen.

Lagebericht - Überblick

Die kriegsbedingten Preisturbulenzen im Jahr 2022 haben sich inzwischen gelegt und die hohe Unsicherheit hinsichtlich der Versorgungslage in zahlreichen Branchen hat sich deutlich entspannt. In der Bauwirtschaft führte der starke Zinsanstieg zu einer Verteuerung der Baufinanzierungen vor allem im Wohnungsbau, zu Auftragseinbrüchen und -stornierungen und in der Folge zu einem starken Rückgang der Baustoffnachfrage. Das Rohergebnis liegt mit 1.096,3 Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres und ist vor allem auf gesunkene Materialaufwendungen zurückzuführen. Zudem führte die Einbringung der Anteile von BayWa-Beteiligungen in ein verbundenes Unternehmen im Zuge einer Sachzuzahlung zum beizulegenden Zeitwert zu einer Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge. Bereinigt um diesen Sondereffekt fällt das Rohergebnis gegenüber dem Vorjahr um 115,6 Mio. Euro geringer aus. Das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit verringerte sich, überwiegend aufgrund gestiegener sonstiger betrieblicher Aufwendungen, um 6,9 Mio. Euro auf 39,6 Mio. Euro (Vorjahr: 46,5 Mio. Euro). Diese resultieren vor allem aus Einzelwertberichtigungen auf Forderungen gegenüber der FarmFacts Holding GmbH. Nach dem Verkauf wesentlicher Geschäftsbereiche der FarmFacts GmbH im November 2023 war die Werthaltigkeit der Forderung nicht mehr gegeben und wurde aufwandswirksam ausgebucht. Darüber hinaus waren höhere Aufwendungen für Mieten sowie aufgrund der Einführung eines neuen ERP-Systems (ERP - Enterprise Resource Planning) höhere IT-Kosten zu verzeich- nen. Der Rückgang im Finanzergebnis um 25,5 Mio. Euro auf minus 20,9 Mio. Euro ist vor allem auf das stark gestiegene Zinsniveau zurückzuführen, das in Verbindung mit dem erhöhten Fremdkapitalbedarf zu einem Anstieg der Zinsaufwendungen um knapp 74 Prozent geführt hat. Entsprechend reduzierte sich das Ergebnis nach Steuern um 57,5 Prozent auf 20,9 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2023 weist die BayWa AG einen Jahresüberschuss von 17,6 Mio. Euro aus (Vorjahr: 46,7 Mio. Euro). Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Ergebnisentwicklung der BayWa AG im Geschäftsjahr 2023 und der Priorität, die Eigenkapitalbasis zu stärken, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Aussetzung der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023 vor.

Die Geschäftsentwicklung im Segment Agrar war im Berichtsjahr 2023 von einem mengen- und preisbedingten Umsatzrückgang sowie sinkenden Handelsmargen betroffen. Nach den witterungsbedingt kurzen Anwen- dungsfenstern für Düngemittel und der Bevorratung der Landwirte mit Düngemitteln im ersten Jahr des Krieges gegen die Ukraine 2022 führte die Marktsituation im Jahr 2023 zu Kaufzurückhaltung der Landwirte und zu einem intensiven Wettbewerb unter den Anbietern. Bei Düngemitteln war aufgrund des starken Preis- verfalls die Marge nahezu halbiert. Zudem wurde eine Wertberichtigung der Düngemittelbestände erforderlich. Im Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Getreide und Ölsaaten) konnte die BayWa die bestehenden Getreidekontrakte aus dem Vorjahr zu guten Konditionen, wenn auch unterhalb des hohen Preisniveaus des Jahres 2022, abwickeln. Insgesamt verringerte sich der Umsatz des Segments Agrar um 17,4 Prozent auf 1.793,8 Mio. Euro. Das EBIT sank erwartungsgemäß stark auf 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 47,0 Mio. Euro).

Erfreulich entwickelt sich weiterhin das Segment Technik. So stieg der Absatz an Neumaschinen 2023 um rund 11 Prozent, wobei sich die Nachfrage bereits Anfang 2023 von Großmaschinen auf andere Sortimente, wie etwa Anbaugeräte, verschoben hat. Entsprechend positiv entwickelten sich auch das Wartungs- und Service- geschäft sowie der Handel mit Ersatzteilen und Fachhandelsprodukten über alle Vertriebskanäle einschließlich Online. Insgesamt konnte das Segment Technik seinen Umsatz um 8,4 Prozent steigern und schloss das Berichtsjahr 2023 mit einem Umsatz von 1.238,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1.143,0 Mio. Euro) ab. Das EBIT des Berichtsjahres belief sich auf 53,9 Mio. Euro, nach 49,6 Mio. Euro im Vorjahr, das entspricht einem Anstieg von knapp 9 Prozent.

Die Geschäftsentwicklung im Segment Energie war 2023 wie erwartet von einer abgeschwächten Handels- dynamik bei Heizöl und Schmierstoffen sowie von einer Rückkehr der Marktpreise entlang aller Produktgrup- pen auf das Vorkriegsniveau geprägt. Der Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 hatte noch zu einer starken Preisdynamik und aufgrund der unsicheren Versorgungslage zu einer erhöhten Bevorratung seitens der Kunden geführt. Im Jahr 2023 waren genau gegenläufige Effekte zu beobachten. Dies führte trotz niedrigerer Preise zu geringeren Absatzmengen. Das Segment Energie schloss das Berichtsjahr mit einem erheblichen Umsatzrückgang von 16,5 Prozent auf 1.531,1 Mio. Euro ab. Das EBIT verzeichnete im Wesent- lichen aufgrund geringerer Handelsmargen im Zuge der Normalisierung der Preise an den Energierohstoff- märkten einen Rückgang um fast 70 Prozent auf 8,3 Mio. Euro und lag damit in etwa auf dem Niveau vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine.

Vom Einbruch der Baukonjunktur in Deutschland wurde das Segment Bau 2023 schneller getroffen als er- wartet. Vor allem in den Sortimentsbereichen Hochbau, Garten- und Landschaftsbau und Dach führte die Baukrise zu einem erheblichen Absatzrückgang. Die BayWa hat mit Anpassungsmaßnahmen wie derSchließung von fünf strategisch nicht mehr relevanten bzw. nicht mehr wirtschaftlichen Standorten, einem Kostensparprogramm und einem Einstellungsstopp reagiert. Die getroffenen Maßnahmen werden sich jedoch im Wesentlichen erst im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres 2024 auf das Ergebnis auswirken. Insgesamt hat das Segment Bau 2023 einen Umsatz von 1.549,6 Mio. Euro (Vorjahr 1.837,4 Mio. Euro) erreicht, das EBIT des Segments reduzierte sich von 47,2 Mio. Euro auf minus 6,8 Mio. Euro. Der starke Nachfragerückgang im Baustoffhandel und der damit verbundene erhöhte Wettbewerbsdruck beeinflusste dieses Ergebnis ebenso wie die Sonderaufwendungen für die Sonderprämie anlässlich des 100-jährigen Bestehens der BayWa. Das Segment Bau ist mit rund 3.200 Mitarbeitern das personalintensivste Segment der BayWa AG. Dementspre- chend fielen in diesem Segment mit rund 9 Mio. Euro die höchsten Sonderaufwendungen an.

Grundlagen des Unternehmens

Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit

Die BayWa AG

Umsatz

Mitarbeiter 1

2023

(in Mio. Euro)

(im Jahresdurchschnitt)

Agrar

1.793,8

1.425

Technik

1.238,4

2.171

Energie

1.531,1

747

Bau

1.549,6

3.137

Gesamt

6.112,9

8.556

1 Die angegebenen Mitarbeiterzahlen umfassen die genannten operativen Segmente. Die Gesamtzahl enthält zusätzlich die Mitarbeiter aus dem Segment

Innovation & Digitalisierung und der Verwaltung. Für eine vollständige Übersicht siehe den Abschnitt "Mitarbeiter" dieses Lageberichts.

Die BayWa AG wurde 1923 gegründet und hat ihren Hauptsitz in München. Aus ihren Wurzeln im genossen-schaftlichen Landhandel heraus hat sich die BayWa durch stetiges Wachstum und kontinuierlichen Ausbau des Leistungsspektrums zu einem integrierten Lösungsanbieter und Projektentwickler mit den Geschäftsfeldern Agrar, Energie und Bau weiterentwickelt. Der geschäftliche Schwerpunkt liegt in Europa und wird durch bedeu- tende Aktivitäten von Tochterunternehmen in den USA und in Neuseeland sowie Geschäftsbeziehungen von Asien bis Südamerika zu einem internationalen Handels- und Beschaffungsnetzwerk erweitert. Die Geschäfts- tätigkeit der BayWa AG, gegliedert in die vier operativen Segmente Agrar, Technik, Energie und Bau, umfasst den Groß- und Einzelhandel und die Logistik sowie umfangreiche ergänzende Beratungs- und Dienstleistungen.

Segment Agrar

Das Segment Agrar deckt insbesondere die Wertschöpfungsstufen Erfassung, Vertrieb und Service für die landwirtschaftlichen Betriebe ab. Es versorgt die Landwirte über das gesamte Anbaujahr mit Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünge-, Pflanzenschutz- sowie Futtermitteln und übernimmt die Erfassung und regionale Ver- marktung der Ernte. Für die Ernteerfassung unterhält die BayWa in ihren Kernregionen ein dichtes Standort- netz mit hohen Transport-, Umschlags- und Lagerkapazitäten. Sie dienen der Warenanlieferung, Qualitäts- prüfung und Aufbereitung sowie fachgerechten Lagerung und Pflege der Agrarerzeugnisse. Die Vermarktung erfolgt über eigene Handelsabteilungen sowohl an lokale, regionale, nationale und internationale Abnehmer der Lebensmittelindustrie als auch an den Groß- und Einzelhandel.

Neben ihren Leistungen für die konventionelle Landwirtschaft baut die BayWa ihr Angebot für den ökologi- schen Landbau und die Vermarktungsstrukturen für deren Erzeugnisse regional schrittweise aus. 105 Stand- orte der BayWa sind für den Handel von Betriebsmitteln für die ökologische Landwirtschaft zertifiziert. Die BayWa strebt an, mit einem Komplettangebot vom Saatgut bis zur Vermarktung effizientester Partner für den Handel von "EU Bio"-Ware und Bio-Betriebsmitteln für bestehende sowie neue Bio-Betriebe zu sein.

In ihren traditionellen Kernregionen ist die BayWa im Agrargeschäft in die genossenschaftliche Handelsstruktur eingebettet. Das Geschäft konzentriert sich aufgrund historisch gewachsener Strukturen in Deutschland vor allem auf Süddeutschland. Die BayWa verfügt in ihren regionalen Kernmärkten über 130 Standorte. Der Handel mit Betriebsmitteln sowie die Erfassung und Vermarktung von Agrarerzeugnissen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist unter der Leitung der BayWa Agrarhandel GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der BayWa AG, gebündelt. Der Fokus der Weiterentwicklung des deutschen Agrargeschäfts der BayWa liegt auf der Standortmodernisierung, der Prozessoptimierung in der Logistikkette, dem Ausbau von E-Commerce-Angeboten sowie der Mitarbeiterentwicklung. Der Trend geht zu weniger, aber leistungsstärkeren Standorten, die zudem von den Ortszentren in verkehrsgünstigere Randlagen rücken. Durch die Digitalisierung ergeben sich zudem Möglichkeiten, die Logistikkette in enger Abstimmung mit den Kunden für beide Seiten zu verbessern. Durch die Omni-Channel-Vertriebspräsenz der BayWa kann der Kunde flexibel entscheiden, ob er seine Geschäfte mit einem Mitarbeiter am Standort oder online ab- wickelt. Bei Agrarerzeugnissen setzt sich das Wettbewerbsumfeld aus einer Vielzahl privater mittelständischer Handelsunternehmen zusammen, die überwiegend lokal tätig sind. Dagegen sind im Betriebsmittelgeschäft auch mehrere Großhandelsunternehmen überregional aktiv. Insgesamt nimmt die BayWa eine führende Position im Agrarhandel in Deutschland ein.

Segment Technik

Das Segment Technik bietet ein Vollsortiment von Maschinen, Geräten und Anlagen für sämtliche Bereiche der Landwirtschaft. Wichtige Kundengruppen sind darüber hinaus Forstwirte, Kommunen und gewerbliche Kunden. Neben Traktoren und Mähdreschern umfasst die Angebotspalette Spezialfahrzeuge mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten für Kommunen, Kehrfahrzeuge, mobile Anlagen zur Holzzerkleinerung sowie Flurförder- zeuge für die Kommunalwirtschaft und gewerbliche Betriebe. Für die Forstwirtschaft reicht das Angebot von Großgeräten wie Forsttraktoren, Holzspaltern, Holzhackmaschinen, Forstfräsen und -mulchern, Seilwinden und Wegebaumaschinen über Kleingeräte wie Motorsägen und Freischneider bis hin zur erforderlichen Schutz- bekleidung. Daneben werden Reparatur und Service für die Maschinen und Geräte über ein Werkstattnetz mit 165 Standorten und 472 mobilen Servicefahrzeugen sichergestellt.

Für die Produkte des Herstellers AGCO mit den Marken Fendt, Massey Ferguson, Challenger sowie Valtra betreibt die BayWa in Süd- und Ostdeutschland ein nach Herstellermarken spezialisiertes Netz eigener Werkstätten. Der Produktverkauf wird durch den Handel mit Ersatzteilen sowie mobile Servicefahrzeuge für Wartungs- und Reparaturleistungen ergänzt. Darüber hinaus vermarktet die BayWa-Gebrauchtmaschinen sowohl über ihre Standorte als auch über internetbasierte Gebrauchtmaschinenbörsen.

Segment Energie

Im Segment Energie vertreibt die BayWa im Wesentlichen Heizöl, Holzpellets, Kraftstoffe und Schmierstoffe vorwiegend in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen. Im Wärmegeschäft erfolgt der Vertrieb von Brennstoffen hauptsächlich über eigene Büros. Diesel- und Ottokraftstoffe sowie AdBlue werden über ins- gesamt 81 eigene Tankstellen und Partnerstationen in Deutschland verkauft. Zudem beliefert die BayWa-Wiederverkäufer sowie Großabnehmer mit Kraft- und Brennstoffen sowie AdBlue. Schmierstoffe vertreibt die BayWa an Gewerbe- und Industriekunden sowie an Landwirte und Betreiber von Blockheizkraftwerken.

Segment Bau

Das Segment Bau umfasst im Wesentlichen die Aktivitäten im Baustoff-Fachhandel mit 119 Standorten in Süd-und Ostdeutschland. Im Baustoff-Fachhandel deckt die BayWa überwiegend den Bedarf von kleinen und mittel- ständischen Bauunternehmen, Handwerks- und Gewerbebetrieben sowie Kommunen ab. Daneben sind auch private Bauherren und Hausbesitzer wichtige Kunden. Die Erfolgsfaktoren für dieses Geschäft liegen in der regionalen Nähe zum Kunden, in der Sortimentsgestaltung, in der Beratung und der engen Vernetzung mit den gewerblichen Kunden. Dem trägt die BayWa mit einer zielgruppenspezifischen Ausrichtung im Vertrieb und in der Kundenberatung Rechnung. So können beispielsweise Geschäftskunden über das BayWa Baustoffe Online-Portal rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Bestellungen vornehmen. Im Bereich der Angebotserstellung ermöglicht die BayWa über eine GAEB-Schnittstelle (Dateiformat vom Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen) optimierte Prozesse. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Angebot von Spezialsortimenten beispielsweise in den Bereichen Holzbau und Konstruktionsholz, Schalungszubehör und Betonfertigteile sowie Flachdach.

Weitere Schwerpunkte des Segments Bau sind die Bereiche gesundes Bauen und Wohnen sowie Energie- effizienz. Hier bietet die BayWa ein umfangreiches Sortiment emissionsgeprüfter Baustoffe sowie Lösungen für energieeffizientes Bauen oder Sanieren. Mit ihren Eigenmarkenlinien für Bauelemente und Gartengestaltung, für bautechnische und bauchemische Produkte und Dämmmaterialien, für wohngesunde Baustoffe und Reinigungsmittel sowie für Dachzubehör tritt die BayWa zunehmend auch als Initiator für neue Produkte auf. Bei den klassischen Rohbaumaterialien ist die Kundennähe ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Gleichzeitig stellen die Transportkosten bei Baumaterialien mit hohem Gewicht oder Volumen bei relativ geringer Wert- schöpfung große Anforderungen an eine optimale Standortstruktur und Logistik.

Unternehmensziele und Strategie

Die BayWa steht fest zu ihren Wurzeln, entwickelt sich aber zugleich weiter: Fundamentale Veränderungen im Unternehmensumfeld und in den Wertschöpfungsketten erfordern Anpassungen oder sogar völlig neue Geschäftsmodelle.

Im Zentrum der Strategie stehen die Steigerung der Ergebnisqualität und der Schuldenabbau zur Reduzierung der Zinsbelastung. Dies erfolgt insbesondere durch die Optimierung des Angebotsportfolios. Durch die Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen und margenstarke Produkte und Geschäftsaktivitäten wird das Portfolio auf die Zukunft ausgerichtet, die Steuerungskomplexität verringert und perspektivisch der Schritt zu einem Renditeportfolio vollzogen. Das schließt auch die Trennung von einzelnen Beteiligungen oder Randaktivitäten ein. Die Erlöse werden den Schuldenabbau vorantreiben. Durch die weitere Optimierung des Bestandsmanagements in allen Segmenten soll zudem die Kapitalbindung und damit auch die Zinsbelastung reduziert werden. Hierunter zählen Initiativen wie z. B. das Cash-Management Programm der deutschen Einheiten Agrar, Bau, Technik und Energie.

Ein wichtiger Bestandteil der Umsetzungsmaßnahmen ist das "CorE"-Programm, mit dem ein Corporate Enterprise Resource Planning System auf Basis von SAP S4/HANA bei der BayWa AG eingeführt wird. Das Ziel ist es, Prozesse und Leistungsstandards unter den Gesichtspunkten Kundenorientierung, Wettbewerbsfähig- keit, Zukunftsfähigkeit und Effizienz bestmöglich zu optimieren und weiterzuentwickeln. Die BayWa geht davon aus, dass damit die Geschäftsprozesse von Einkauf über Logistik bis Verkauf und Service mehrheitlich harmonisiert werden können. Dies führt auch zu umfangreichen Kosteneinsparungen in der IT. Der Roll-out erfolgt zunächst im Bereich Service & Werkstatt und wird im Laufe der nächsten Geschäftsjahre sukzessive auf die anderen Bereiche ausgeweitet.

Beim Thema Nachhaltigkeit strebt die BayWa die Reduzierung der Treibhausgasemissionen des Unternehmens bis 2025 um mindestens 22 Prozent im Vergleich zu 2017 an. Bis 2030 möchte das Unternehmen Klimaneutra- lität (Scope 1 und 2) erreichen. Ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung der gesamten Unternehmensgruppe war die Einführung eines internen CO2-Preises. Eine interne Gebühr von 50 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) schafft innerhalb der einzelnen Segmente ein zweckgebundenes Budget für Klima- schutzmaßnahmen. Um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, plant die BayWa, allein bis 2025 rund 19 Mio. Euro unmittelbar in die eigene Dekarbonisierung zu investieren.

Segment Agrar

Im Segment Agrar liegt der strategische Fokus u. a. auf der Überprüfung und Optimierung der Standortstruktur mit Blick auf das Erfassungs- und Betriebsmittelgeschäft. Um künftig zwischen den beiden Segmenten Agrar und Technik größere Synergieeffekte zu erzielen, werden die Standorte, wo es möglich ist, zunehmend in integrierten Agrar- und Technik-Servicezentren zusammengefasst bzw. neu gebaut. Im Berichtsjahr wurde beispielsweise der Standort in Nürtingen entsprechend umgebaut und modernisiert. Standorte, die nicht wirtschaftlich arbeiten, wird die BayWa mit anderen Standorten zusammenlegen oder schließen. Im Berichts- jahr betraf das zwei Lager und einen Standort. 2024 werden weitere Standorte folgen.

Ein weiterer Fokus der Weiterentwicklung des deutschen Agrargeschäfts der BayWa liegt auf der Prozess- optimierung in der Logistikkette. Zur Wahrnehmung der Grundversorgungsfunktion der BayWa wird, gestützt auf ein Netz leistungsfähiger Zentrallager, ein Logistikkonzept etabliert, das jederzeit die Lieferfähigkeit für die Landwirtschaft sicherstellt und gleichzeitig eine Reduzierung der Kapitalbindung im Segment Agrar ermögli- chen soll. Hierzu trägt auch der weitere Ausbau des Hafens in Mukran bei, durch den die dortige Lagerkapazitätum 150 Prozent auf 100.000 metrische Tonnen steigt und der jährliche Getreideumschlag sich auf bis zu 2 Mio. Tonnen nahezu verdoppelt. Eine wichtige Rolle spielt auch die digitale Prozessabwicklung in der Logistik, wodurch eine erfolgreiche Steuerung der zunehmenden Komplexität und Dynamik der logistischen Prozesse möglich wird. Ziel ist es, bei sinkenden Kosten den Kundennutzen zu steigern. Auch die gezielte Diversifizierung des Produktportfolios sowie der Ausbau des Eigenmarkengeschäfts tragen zur Stärkung der Ertragskraft bei. Darüber hinaus werden im Rahmen der Umstellung des ERP-Systems in einem segment- übergreifenden Projekt, an dem auch die Segmente Agrar und Technik beteiligt sind, derzeit alle wesentlichen Prozesse neu aufgesetzt.

Im Vertrieb wird das Angebot verstärkt auf ganzheitliche Lösungen ausgerichtet, da klimatische Veränderungen, regulatorische Rahmenbedingungen sowie die Digitalisierung zu veränderten Anforderungen an die Landwirt- schaft führen. Der Einsatz digital gesteuerter Maschinen und Geräte zur Ausbringung von Betriebsmitteln wird in Zukunft auch speziell abgestimmte Sorten von Saatgut, Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln erfordern. Durch eine zunehmend engere Verzahnung der Segmente Agrar und Technik (inkl. Servicegeschäft) kann die BayWa den landwirtschaftlichen Kunden Service, Produkte und ganzheitliche Lösungen aus einer Hand anbieten. Außerdem wird im Betriebsmittelgeschäft das E-Commerce-Angebot weiterentwickelt, um schnell und flexibel auf neue Marktchancen und Kundenwünsche reagieren zu können. Seit Ende des Berichtsjahres steht das Landwirtschaftsportal (BayWa Online Shop) auch als mobile Applikation zur Verfügung (BayWa Portal App).

Segment Technik

Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch im Segment Technik die weitere Hebung von Synergien mit dem Segment Agrar. Beide Segmente versorgen zu großen Teilen identische Kundengruppen mit unterschiedlichen Pro- dukten entlang der Wertschöpfungskette. In diesem Zusammenhang ist auch die zuvor genannte gemeinsame Standortstrategie zu sehen sowie die gemeinsame generelle strategische Ausrichtung

Zur Steigerung der Effizienz hat das Unternehmen eine Zweiteilung in die Bereiche Agrartechnik einerseits und Spezialtechnik für Kommunen, Gewerbe und Forstbetriebe andererseits vorgenommen. Im Fokus steht eben- so die Entwicklung herstellerübergreifender, digitaler Schnittstellen. Zudem stärkt die BayWa im Segment Technik kontinuierlich die markenspezifischen Vertriebsorganisationen.

Dem zunehmenden Trend zur Nachhaltigkeit wird die BayWa durch den Ausbau ihres Angebots an Elektro- traktoren und anderen E-Fahrzeugen für die Land-, Forst- und Kommunalwirtschaft gerecht. Beispielsweise müssen Kommunen bereits seit dem 2. August 2021 das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz berück- sichtigen. Im Jahr 2023 hat die BayWa ihr Portfolio um E-Transporter der Marke Graf Carello erweitert, die einen hohen Individualisierungsgrad bieten und daher u. a. zur städtischen Pflanzenbewässerung, als prak- tischer Kleintransporter für die Müllentsorgung oder im innerbetrieblichen Bereich eingesetzt werden können. Für die BayWa ist der österreichische Hersteller Graf Carello bereits der vierte Vertriebspartner bei E-Fahr- zeugen. Künftig wird die BayWa auch den voll-elektrischen Schlepper Fendt e100 vertreiben, dessen Pro- duktion im vierten Quartal 2024 starten soll. Der erste serienmäßige Schlepper der großen Hersteller ist in der Schmalspurvariante sowohl für Kommunen (Gehweg) als auch für den Obst- und Weinbau geeignet.

Bedarfsgerechte und effektive Bewässerung ist eine bedeutende Anpassungsstrategie an den Klimawandel und somit wichtiges Zukunftsthema für landwirtschaftliche Betriebe. Trockene und heiße Sommer sowie extreme Starkregenereignisse machen ein aktives Bewässerungsmanagement immer wichtiger. Hier möchte die BayWa ihren Kunden künftig noch gezielter Lösungen anbieten und sie dabei unterstützen, Erträge zu sichern, ohne die Umwelt zu belasten. Auch hier bieten beide Segmente kundenspezifische Lösungen an: Tröpfchenbewässerung (Agrar) und Oberkopfbewässerung (Technik) sowie smarte Steuerung und Services.

Segment Energie

Im Segment Energie positioniert sich die BayWa als Logistikanbieter und nimmt vor allem im ländlichen Raum eine Grundversorgungsfunktion bei Kraft- und Schmierstoffen sowie bei Wärmeträgern wahr. Dabei steht im Zentrum der Segmentstrategie der schrittweise Übergang von traditionellen zu alternativen Energieträgern.

Im Wärmegeschäft bildet die Vermarktung von Holzpellets einen Schwerpunkt. So betreibt die BayWa hierfür auch den digitalen Marktplatz "hello:Heat". Neben alternativen nachhaltigen Brennstoffen wie Holzpellets und Holzbriketts finden Kunden hier ein ganzheitliches Angebot - von Basisinformationen zur Heizungstechnologie über Fördermittel-Service bis hin zu Dienstleistungen für Beratung und Installation.

Auch beim Ausbau von Mobilitätslösungen steht die Bereitstellung klimafreundlicher Angebote im Fokus. Vor allem die Bereiche Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität (E-Mobilität) und digitale Mobilität werden konti- nuierlich über die BayWa Mobility Solutions GmbH (BMS), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der BayWa AG, vorangetrieben. Im Jahr 2023 erhielt die BMS den Zuschlag für das Bayern-Los des sogenannten Deutschlandnetzes, mit dem Lücken in der Ladeinfrastruktur geschlossen werden sollen. Bis zum Jahr 2026 wird die BMS dabei 20 eigene Schnellladeparks mit jeweils 4 bis 16 Ladepunkten und einem gesamten In- vestitionsvolumen von ca. 15 Mio. Euro errichten. Der Betrieb eigener Ladeparks markiert dabei zugleich den Einstieg in das CPO-(Charge-Point-Operator-)Geschäft und den nächsten logischen Schritt in der Geschäfts- entwicklung. Darüber hinaus werden insbesondere für Betreiber von Fuhrparks auf Basis einer umfassenden Flottenanalyse Lösungen für die E-Mobilität angeboten. Hier übernimmt die BayWa von der Installation und vom Betrieb bis zur Wartung von Ladeinfrastruktur sämtliche Aufgaben. Für den Schwerlastverkehr wird zudem über die 100-prozentige Tochtergesellschaft Power Liquids GmbH ein breites Netz an LNG-Tankstellen betrieben.

Die Auslieferung flüssiger Brenn- und Kraftstoffe erfolgt unter der einheitlichen Logistik-Marke enlog (Energie-Logistik). Auf diese Weise sollen Vertrieb und Logistik flexibler gestaltet und neue Absatzkanäle erschlossen werden, um dadurch in einem in den nächsten Jahren schrumpfenden Markt den Grundstein für eine erfolg- reiche Geschäftstätigkeit zu legen.

Auch im Schmierstoffgeschäft folgt die BayWa dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit. So können Kunden in- zwischen auch recycelte Schmierstoffe der Marke TECTROL beziehen und damit ohne Einbußen bei der Leistungsfähigkeit den CO2-Abdruck im eigenen Betrieb reduzieren. Unter der neuen Produktlinie re:source vertreibt die BayWa vier recycelte Schmierstoffprodukte: Hydrauliköl HLP, Universal-Mehrbereichshydrauliköl, Multifunktions-Leichtlauföl (STOU) und Multifunktionsöl (UTTO). Ein Ausbau der Produktlinie ist in Planung.

Segment Bau

Im klassischen Baustoffhandel liegt der strategische Fokus u. a. auf dem Ausbau des Angebots von Eigen- marken und Spezialsortimenten wie beispielsweise im Bereich Bau- und Konstruktionsholz. Darüber hinaus wird das Portfolio zunehmend auf nachhaltige Baustoffe ausgerichtet. Beispielhaft für die Weiterentwicklung stehen etwa der Bau eines neuen Zentrallagers mit Schwerpunkt auf Konstruktionsvollholz und Brettschicht- holz, das die dortige Lagerkapazität verdoppelt, die Warenverfügbarkeit erhöht und die Gefahr von Liefer- engpässen minimiert, sowie ein Pilotprojekt für autonomes Einkaufen in Altötting. Unter Einsatz innovativer Technologien wie einem elektronischen Zutrittssystem, digitaler Beratung und Selbstbedienungskassen profitieren die Kunden insbesondere von deutlich verlängerten Öffnungszeiten.

Kontinuierliche Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und die Digitalisierung bilden weitere Schwerpunkte. Hierzu zählen auch die Verschlankung des Standortnetzes unter Beibehaltung der gewohnten Kundennähe sowie die Implementierung eines Lean-Management-Ansatzes zur Produktivitätssteigerung. Über die Ver- knüpfung des stationären Handels mit dem digitalen BayWa Baustoffe Online-Portal stellt die BayWa ein Omni-Channel-Angebot für ihr gesamtes Vertriebsgebiet bereit. Die onlinebasierten Angebote werden sukzessive um Schnittstellen in die Fachhandwerkersoftware der Kunden erweitert. Die Prozesseffizienz wird durch Systeme für automatisches Bestandsmanagement gesteigert. Um die Lieferfähigkeit jederzeit sicherzustellen, werden die zahlreichen regionalen Lager zu einem Netz verspannt, das durch eine umfangreiche Logistik ergänzt wird.

Eine weitere wichtige strategische Stoßrichtung im Segment Bau ist die kontinuierliche Weiterentwicklung von einem reinen Produkthändler zum Anbieter von innovativen Dienstleistungen und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Bauens. In diesem Zusammenhang stehen die Beteiligungen an dem Bad- modul-Hersteller Tjiko GmbH und dem Großkeramik-Verarbeiter Ceraflex GmbH wie auch die Aktivitäten der BayWa Bau Projekt GmbH in der Projektentwicklung und -durchführung. Zudem investiert die BayWa weiterhin gezielt in Lösungen des systemischen Bauens und in mehr Vorfertigung von Bauteilen, um effizientere Pro- zesse und mehr Produktivität innerhalb der Bauwirtschaft zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise das Gemeinschaftsunternehmen H2X der BayWa AG mit der Brüderl Gruppe zu sehen, das mit seiner Mischbauweise aus industriell vorgefertigten Massivwänden aus Brettsperrholz und Stahlbetondecken eine ökologischere und klimafreundlichere Bauweise in mehrgeschossigen Gebäuden möglich macht. Der Aufbau einer ökologischen Baustoffdatenbank und weiterer Dienstleistungen wie ESG-Zertifizierung unter- streicht das Engagement des Segments Bau für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Gebäudesektor.

Unternehmensfinanzierung

Bei der Unternehmensfinanzierung stützt sich die BayWa auf bewährte und verlässliche Partner. Dabei achtet sie auf eine angemessene Diversifizierung der Finanzierungsquellen, um ihre Unabhängigkeit zu wahren und Risiken zu begrenzen. So setzt die BayWa zunehmend auf Finanzierungsinstrumente mit Nachhaltigkeits- bezug: mit vier ESG-linked Schuldscheindarlehen über insgesamt 631,0 Mio. Euro, einer ESG-linked Kon- sortialfinanzierung über ursprünglich 1,7 Mrd. Euro, die mittlerweile auf 2,0 Mrd. Euro erhöht wurde, und einem Green Bond über 500,0 Mio. Euro. Im Mai 2023 wurde eine Hybridanleihe über 60,0 Mio. Euro emittiert, die im September auf 100,0 Mio. Euro aufgestockt wurde. Von wesentlicher Bedeutung für die BayWa AG ist das effiziente Management des Working Capital als Saldogröße des kurzfristigen Vermögens abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Finanzierung der BayWa AG war im Geschäftsjahr 2023 jederzeit durch ausreichende Kreditlinien bei den Finanzierungspartnern gesichert.

Nachhaltigkeit bei der BayWa

Der zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht ist Teil des Nachhaltigkeitsberichts 2023, der auf der Website der Gesellschaft unterwww.baywa.com/verantwortung/auf-einen-blickveröffentlicht wird.

Mitarbeiter

Die handelsrechtliche Zahl der Mitarbeiter in der BayWa AG ist im Geschäftsjahr 2023 leicht gesunken. Zum Jahresultimo beschäftigte die BayWa AG 8.461 Mitarbeiter (Vorjahr: 8.483). Im Jahresdurchschnitt erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 94 auf 8.556 Beschäftigte (Vorjahr: 8.462). Das entspricht einem Personalanstieg um 1,1 Prozent, der im Wesentlichen auf das Segment Technik aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung und des hohen Auftragsvolumens zurückzuführen ist. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl liegt hier um 39 Mitarbeiter über dem Vorjahr. Weitere Personalzuwächse von insgesamt 55 Mitarbeitern sind in den Segmenten Energie und Agrar zu verzeichnen. Der Großteil der Mitarbeiter des Segments Innovation & Digitalisierung wurde in die Verwaltung übernommen.

Entwicklung der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl in der BayWa AG

2020

2021

2022

2023

Agrar

1.675

1.385

1.396

1.425

Technik

2.158

2.138

2.132

2.171

Energie

687

705

721

747

Bau

2.858

3.029

3.136

3.137

Innovation & Digitalisierung

47

59

57

0

Verwaltung

691

842

1.020

1.077

BayWa AG

8.116

8.158

8.462

8.556

8

Veränderung 2023/22

2,0 %

1,8 %

3,4 %

0,0 %

- 57

- 100,0 %

57

5,2 %

94

1,1 %

29 39 26 1

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BayWa AG published this content on 27 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 28 March 2024 06:33:07 UTC.