NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem stürmischen Jahr für die Autobranche erwartet die US-Bank JPMorgan auch im laufenden Jahr weitere Herausforderungen für den Sektor. Zwar seien Probleme wie die Umstellung auf das Abgasprüfverfahren WLTP weitgehend überwunden, doch das Marktumfeld bleibe weiterhin volatil, schrieb Analyst Jose Asumendi am Montag in einer Branchenstudie.

Auch bei BMW erwartet Asumendi weiter Probleme und stufte den Autobauer deshalb von "Neutral" auf "Underweight" ab. Das Kursziel beließ der Analyst bei 75 Euro. Nur die Autohersteller mit der erfolgreichsten Restrukturierung und Wachstumsstrategie seien in der Lage, den eigenen Sektor zu übertreffen - was JPMorgan BMW nicht zutraut. Investoren würden eher bei Konzernen wie PSA zugreifen, die ihr Geschäft überzeugender umgestalten. Auch starke Konkurrenz wie etwa Audi und Daimler könne BMW zu schaffen machen.

Der Analyst sieht das Risiko, dass BMW auch 2019 die Ebit-Marge von 8 bis 10 Prozent nicht erreichen kann. Vor allem Qualitätsprobleme und der Handelsstreit zwischen China und den USA hätten BMW vergangenes Jahr belastet. Da der Autobauer zu den großen Exporteuren von den USA nach China gehöre, sei BMW von der weiteren Entwicklung im Handelsstreit äußerst abhängig. Unklar bleibe auch, ob die Qualitätskosten wieder sinken können.

Derweil lobt Asumendi die Investitionen, die BMW tätigt. Der Konzern stelle sich insbesondere technologisch gut für die Zukunft auf. Außerdem habe BMW eine solide mittelfristige Strategie, um die CO2-Emissionsziele der Europäischen Union einzuhalten. Obwohl BMW mit der Ankündigung eines Elektro-SUVs rund 14 Monate später als die deutsche Konkurrenz war, erwartet JPMorgan deshalb keine strukturellen Nachteile.

Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der jeweilige Sektor entwickeln wird./niw/la/jha/

Analysierendes Institut JPMorgan