(neu: Aktienkurs im 1. Absatz aktualisiert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Etwas Rückenwind aus den USA in Sachen Glyphosat hat es am Freitag für die Aktien von Bayer gegeben. Zwar schlossen die Papiere 0,6 Prozent im Minus. Damit hielten sie sich in einem sehr schwachen Börsenumfeld aber vergleichsweise gut. Der Dax etwa gab mehr als doppelt so stark nach. Im Tageshoch im frühen Handel hatte der Bayer-Kurs noch um 1,7 Prozent zugelegt.

Die US-Umweltbehörde EPA hält den Unkrautvernichter Glyphosat im Gegensatz zu einigen Gerichtsurteilen weiterhin nicht für krebserregend. Die Behörde teilte am Donnerstag mit, eine neue Überprüfung abgeschlossen zu haben und das Pestizid bei vorschriftsmäßigem Gebrauch nicht als Gesundheitsrisiko für Menschen einzustufen.

Aktienhändler werteten dies als leicht positiv für den Pharma- und Agrarchemiekonzern. Eine neue Prüfung durch die Behörde mit für Bayer positivem Ergebnis könne angesichts des laufenden Schlichtungsverfahrens "sicher nicht schaden", hieß es in einem Marktkommentar. In der Mediation deute sich immer mehr eine Einigung an.

Die Nachricht komme zu einem für Bayer günstigen Zeitpunkt, sagte ein weiterer Händler. Denn der Bericht der Behörde erhöhe den Druck auf die Kläger, mit denen Bayer kurz vor einer Einigung zu stehen scheine. Notfalls könne und solle Bayer in dem Verfahren bis vor das oberste Bundesgericht ziehen, wo die Aussagen der Umweltbehörde einiges Gewicht haben dürften.

Nach wie vor sind Nachrichten zum Thema Glyphosat für den Kurs der Bayer-Aktie von zentraler Bedeutung: Vor einer Woche trieb eine Meldung, wonach die Leverkusener den Glyphosat-Streit für zehn Milliarden US-Dollar beilegen könnten, den Kurs auf den höchsten Stand seit Oktober 2018./bek/he