London (Reuters) - Die britische Bank Barclays hat ihren Gewinn zu Jahresbeginn kräftig gesteigert - ohne ihre Risikovorsorge für faule Kredite in der Pandemie zu verringern.

Solche Maßnahmen hatten bei vielen Rivalen zuletzt die Ergebnisse gestützt. Doch Barclays konnte auch ohne diesen Effekt den Vorsteuergewinn im ersten Quartal auf umgerechnet fast 2,8 Milliarden Euro (2,4 Milliarden Pfund) mehr als verdoppeln. Wie das Geldhaus am Freitag zudem mitteilte, fielen die Abschreibungen für faule Kredite mit 55 Millionen Pfund deutlich geringer aus, als am Markt erwartet. Ein Jahr zuvor musste Barclays dafür noch 2,1 Milliarden Pfund abschreiben.

Die Ergebnisse im Investmentbanking boten ein gemischtes Bild. So musste Barclays in seinem üblicherweise sehr starken Geschäft mit festverzinslichen Anleihen, Währungen und Rohstoffen einen Gewinnrückgang von 35 Prozent verkraften. Mit der insgesamt aber starken Bilanz reiht sich Barclays ein in den Reigen von Konkurrenten wie HSBC und Lloyds, die schon in den vergangenen Tagen Zahlen vorgelegt hatten. Die Geldhäuser profitieren davon, dass die Folgen der Pandemie durch Konjunkturmaßnahmen der Londoner Regierung abgefedert werden.