Pruntrut (awp) - Die Jurassische Kantonalbank (BCJ) hat im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, wobei nicht zuletzt die Kosten für die Eröffnung der Filiale in Moutier auf dem Ergebnis lasteten. Im Hypothekarmarkt ist das Institut weiter kräftig gewachsen.

Das operative Ergebnis der Staatsbank verringerte sich um 5,5 Prozent auf 17,0 Millionen Franken, wie den am Dienstag publizierten Zahlen der BCJ zu entnehmen ist. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 9,2 Millionen Franken, was einem Rückgang von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Aktionäre sollen nun eine unveränderte Dividende von 1,85 Franken je Aktie erhalten.

Negativzins-Umfeld

Im wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft, bekam die Kantonalbank das anhaltende Negativzinsumfeld zu spüren. Weil sie allerdings gleichzeitig weniger Wertberichtigungen und Rückstellungen für ihr Hypothekarportfolio vornahm als noch im Vorjahr, erhöhte sich das Nettoresultat um 1,2 Prozent auf 33,8 Millionen Franken.

Besser lief es in den Kommissions- und Handelsgeschäften, wo die BCJ von einem "ausgezeichneten" Jahr an den Finanzmärkten profitieren konnte. Der Erfolg erhöhte sich in diesen Geschäften um 6,1 Prozent auf 13,6 Millionen Franken.

Beim Geschäftsaufwand (+3,3 Prozent auf 27,9 Millionen Franken) bekam das Institut vor allem den Anstieg der Personalkosten zu spüren. Der Grund lag bei den Neueinstellungen für die im Mai eröffnete neue Filiale im bernjurassischen Moutier. Gleichzeitig stiegen die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung deutlich an.

Wachstum der Bilanzsumme

Die Bilanzsumme betrug am Ende der Berichtsjahrs 3,4 Milliarden Franken, was einer Steigerung von 8,6 Prozent gegenüber Ende 2018 entspricht. Weiterhin schnell unterwegs war die Kantonalbank im Hypothekarmarkt mit einem Wachstum der Hypothekarforderungen um 5,4 Prozent. Auf der Passivseite nahmen die Kundeneinlagen um 4,4 Prozent zu.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die BCJ, dass das Negativzinsumfeld wie auch bereits beschlossene Investitionen auf dem Ergebnis lasten werden. Gleichzeitig dürfte aber die Digitalisierung aber auch die Eröffnung der Filiale in Moutier Früchte tragen - die neue Geschäftsstelle sei gut gestartet. "In diesem Sinn" werde 2020 eine Erhöhung der Resultate erwartet, heisst es.

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