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Aurubis AG: Neun-Monats-Bericht: Aurubis erzielt hervorragendes Ergebnis
05.08.2021 / 07:00
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Neun-Monats-Bericht: Aurubis erzielt hervorragendes Ergebnis
- Das Multimetall-Unternehmen erzielte in den ersten 9 Monaten ein operatives
EBT von 268 Mio. € (Vj. 133 Mio. €) und bestätigt seine Prognose für das
laufende Geschäftsjahr
- Positive Marktbedingungen hervorragend genutzt: deutlich höhere
Raffinierlöhne, Steigerung von Durchsatz und Produktion, gute Nachfrage nach
Kupferprodukten
- Auswirkungen des unwetterbedingten Produktionsausfalls im Werk Stolberg (NRW)
auf Konzernergebnis unwesentlich
Hamburg, 05. August 2021 - Die Aurubis AG setzt im dritten Quartal ihre
positive Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres fort und legt heute mit dem
Neun-Monats-Bericht ein mehr als verdoppeltes Ergebnis im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum vor: Das operative EBT stieg auf 268 Mio. € (Vj. 133 Mio. €).
Das hervorragende Ergebnis wurde im Wesentlichen beeinflusst durch deutlich
höhere Raffinierlöhne für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien, einen
wesentlich gestiegenen Durchsatz an sonstigen Recyclingmaterialien sowie einen
höheren Konzentratdurchsatz, dem marktbedingt geringere Schmelz- und
Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate gegenüberstanden. Auch höhere
Schwefelsäureerlöse trugen zum hohen Ergebnis bei. Zudem lag das Metallergebnis
bei stark gestiegenen Metallpreisen deutlich höher.
Insgesamt war die Nachfrage nach Kupferprodukten weiterhin hoch, und das
Multimetall-Unternehmen konnte die anhaltend guten Marktbedingungen optimal für
sich nutzen. Negativ auf das Ergebnis wirkten einzig deutlich höhere
Energiekosten, insbesondere durch gestiegene Strompreise.
Der operative ROCE verbesserte sich im Zuge der guten Ertragslage auf 13,5 %
gegenüber 8,5 % in der Vergleichsperiode, der Netto-Cash-Flow lag mit 332 Mio.
€ aufgrund der guten Ertragslage deutlich über dem Niveau des Vorjahres (166
Mio. €). Das IFRS EBT* in Höhe von 631 Mio. € (Vj. 252 Mio. €) hat das Vorjahr
ebenfalls deutlich übertroffen.
Trotz Ausnahmebedingungen: sehr gute Performance, Unwetterschäden in Stolberg
voraussichtlich ohne Auswirkungen auf Konzernergebnis
Aurubis kommt weiterhin sehr stabil durch das auch von der Coronakrise geprägte
Geschäftsjahr, wie Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG,
betont: "Die Entwicklung von Aurubis in den ersten neun Monaten ist
außerordentlich erfreulich. Aurubis zeigt sich somit auch in unsicheren Zeiten
robust. Wir profitieren von einer hohen Nachfrage nach unseren hochwertigen
Produkten, insbesondere in den Sektoren Automobil, Bau, Energie und der
Kabelindustrie."
Gleichwohl wurde Mitte Juli der Aurubis-Standort in Stolberg bei Aachen, der
auf die Herstellung hochpräziser Bänder und Drähte aus Kupfer und
Kupferlegierungen spezialisiert ist, von den starken Unwettern in der Region
getroffen. Mitarbeiter kamen nicht zu Schaden. Die Produktion bei der Aurubis
Stolberg GmbH & Co. KG musste jedoch eingestellt werden und Aurubis "Force
Majeure", also höhere Gewalt, geltend machen. "Wir sind trotz der schlimmen
Situation sehr erleichtert, dass niemand in der Belegschaft verletzt wurde. In
der Krise stehen wir bei Aurubis fest zusammen und wir werden alles tun, um die
Produktion zügig wiederaufzubauen", bekräftigt Roland Harings. "Die
Aufräumarbeiten laufen mit großer Unterstützung auf Hochtouren. Die noch genau
zu beziffernden Sachschäden werden durch die Versicherung gedeckt, so dass wir
nicht von Auswirkungen auf unser Konzernergebnis ausgehen."
Aurubis Stolberg ist Teil des Berichtssegmentes Flat Rolled Products (FRP). Der
Anteil am Konzernumsatz dieser Einheit betrug im vergangenen Geschäftsjahr
(2019/20) ca. 2 % und rund 2,5 % des IFRS-Jahresergebnisses 2019/20.
Segment MRP: Erhöhte Produktion, deutlicher Anstieg bei Recyclingmaterialien
Das Segment Metal Refining & Processing (MRP) erzielte im Berichtszeitraum ein
operatives EBT von 304 Mio. € (Vj. 186 Mio. €). Der Anstieg resultiert im
Wesentlichen aus den zuvor genannten Einflussfaktoren. Der ROCE lag mit 17,3 %
(Vj. 14,0 %) deutlich über dem Zielwert von 15 %.
Der Konzentratdurchsatz lag nach neun Monaten im laufenden Geschäftsjahr mit
1.816.000 t über dem Vorjahr (1.760.000 t). Im 3. Quartal wirkten neben dem
geplanten Stillstand des Anodenofens in Hamburg kleinere Reparaturstillstände
auf den Durchsatz. Die Kathodenproduktion erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um
12 % auf 837.000 t (Vj. 746.000 t). Das Vorjahr war durch einen Kranschaden in
der Elektrolyse in Olen negativ beeinflusst. Am Standort Lünen lag die
Kathodenproduktion auch im 3. Quartal 2020/21 im Zuge der laufenden
Modernisierung der Elektrolyse deutlich unter Vorjahr.
Der deutliche Anstieg von Alt- bzw. Blisterkupfer um 22 % und der sonstigen
Recyclingmaterialien um 54 % gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die
Einbeziehung der Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien)
zurückzuführen. Dies führte zu höheren Schmelzlohneinnahmen und
Metall-Verkaufsmengen insbesondere an Zinn, Zink, Nickel und Blei.
Märkte: Positive Entwicklung im Recycling, hohe Nachfrage nach Schwefelsäure,
stabile Nachfrage bei Kathoden sowie Kupferprodukten
Die sehr positive Entwicklung der Altkupfer- und Recyclingmärkte setzte sich
auch im 3. Quartal des Geschäftsjahres fort. Metallpreise auf hohem Niveau,
insbesondere ein weiter gestiegener Kupferpreis, stützten das Angebot von
Altkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien in Europa und den USA bei weiter
steigenden Raffinierlöhnen. Aurubis nutzte die gute Marktlage und konnte die
Produktionsanlagen im abgelaufenen Quartal mit Einsatzmaterialien zu sehr guten
Schmelzlöhnen versorgen.
Der globale Markt für Schwefelsäure war nach einer starken Nachfrageerholung im
1. Halbjahr 2020/21 auch im 3. Quartal 2020/21 von einer hohen Nachfrage bei
einem sich verengenden Angebot gekennzeichnet. Dies führte im Berichtszeitraum
zu sehr stark gestiegenen Preisen auf sämtlichen Spotmärkten.
Auch im Kathodenmarkt konnte das 3. Quartal 2020/21 eine stabile Nachfrage in
den für Aurubis relevanten Absatzmärkten verzeichnen. Die Aurubis-Kupferprämie
für das Kalenderjahr 2021 entspricht mit 96 US$/t der des Vorjahres.
Weiter auf einem hohen Niveau nach positiver Entwicklung zeigte sich im
Berichtszeitraum die Nachfrage nach Kupfergießwalzdraht. Die Nachfrage der
Kabel-, Bau- Energie- sowie der europäischen Automobilindustrie blieb auch im
3. Quartal 2020/21 stabil. Der positive Trend im Bereich hochreiner
Stranggussformate setzte sich ebenfalls fort. Bis Ende Juni lag die
Auftragslage deutlich über dem Vorjahresniveau.
Segment FRP: Verbessertes Ergebnis durch hohe Produktnachfrage und stringentes
Kostenmanagement
Das Segment Flat Rolled Products (FRP) erzielte nach neun Monaten ein
operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 10 Mio. € (Vj. 0 Mio. €). Die
deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr beruht auf einer
wesentlich höheren Absatzmenge bei gleichgebliebenen Kosten aufgrund eines
stringenten Kostenmanagements sowie einer sehr guten Verfügbarkeit von
Altkupfer.
Die Produktion von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten erhöhte sich
nachfragebedingt auf 149.000 t (Vj. 138.000 t). Der operative ROCE (unter
Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale) lag aufgrund
gestiegener operativer Ergebnisbeiträge bei 4,9 % (Vj. -11,3 %). Das Vorjahr
enthält die im 4. Quartal 2018/19 berichteten negativen Einmaleffekte in Höhe
von 51 Mio. €. Aurubis hält weiter an der Verkaufsabsicht für das Segment FRP
fest und ist in fortgeschrittenen Vertragsverhandlungen.
Umsetzung von Projekten - auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit und
geringerem CO2-Ausstoß
Wichtige Projekte, die zur Erreichung der Aurubis-Klimaziele beitragen werden,
wurden im dritten Quartal auf den Weg gebracht: Im Mai startete eine Testreihe
für den Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab in der Produktion von
Kupferanoden im Hamburger Werk. Bei dem Pilotversuch wurden Wasserstoff und
Stickstoff an Stelle von Erdgas in die Produktionsanlage (Anodenofen)
eingeleitet. Getestet werden zunächst die Reaktion der Anlagen auf den
eingeleiteten Wasserstoff sowie der störungsfreie Verlauf der einzelnen
Produktionsschritte, die bei der energieintensiven Metallproduktion
hochsensibel sind. "Wasserstoff könnte mittelfristig fossile Energieträger im
Produktionsprozess ersetzen. Aufgrund der hohen Reaktivität von Wasserstoff
erwartet Aurubis zudem Effizienzsteigerungen im Produktionsprozess", führt
Roland Harings aus.
Einen weiteren Meilenstein hat Aurubis Bulgaria im Juni mit dem Baustart einer
10-Megawatt-Photovoltaik (PV)-Anlage in Pirdop gelegt. Nach ihrer
Fertigstellung wird es die größte PV-Anlage zur Eigenstromerzeugung eines
Unternehmens in Bulgarien sein. Das Werk hat das Ziel, bis zum Jahr 2030 rund
20 % des Energiebedarfs aus eigenen erneuerbaren Quellen zu beziehen.
Im Juni hat die Science Based Targets Initiative (SBTi) die CO2-Reduktionsziele
der Aurubis AG validiert und damit bestätigt, dass die Ziele des
Multimetall-Unternehmens zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 C
gemäß dem Pariser Klimaabkommen beitragen. CEO Roland Harings erläutert: "Wir
haben uns vorgenommen, bis 2030 die durch Verbrennung in eigenen Anlagen
erzeugten sowie die mit eingekaufter Energie verbundenen CO2-Emissionen -
gegenüber dem Basisjahr 2018 - um 50 % zu senken. Auch diejenigen Emissionen,
die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen, wollen wir im
gleichen Zeitraum um 24 % verringern."
Schon mit den Maßnahmen der vergangenen Jahre konnte Aurubis den CO2-Fußabdruck
seiner Kupferkathoden deutlich senken: Neueste Berechnungen ihres
Life-Cycle-Assessments ergaben, dass nur 1.690 kg CO2 pro t Kupfer emittiert
werden - das ist mehr als 50 % unter dem weltweiten Wert, gemäß einer Studie
der ICA (International Copper Association).
ASPA: Innovation im Recycling, Synergien mit neuen Standorten
Aurubis hat Ende Juli den geplanten Bau einer hochmodernen weiteren
Recyclinganlage in Beerse (Belgien) bekannt gegeben. Mit der neuen
hydrometallurgischen Anlage ASPA (Advanced Sludge Processing by Aurubis) stärkt
das Unternehmen sein Kerngeschäft und geht den nächsten Schritt, um das
effizienteste und nachhaltigste Hüttennetzwerk weltweit zu werden. In den
kommenden Jahren sind hier Investitionen in Höhe von 27 Mio. € geplant. In der
neuen Anlage werden Anodenschlämme, ein wertvolles Zwischenprodukt der
Kupferelektrolyse, aus den Recyclingstandorten in Beerse und Lünen verarbeitet.
ASPA ist ein sehr gutes Beispiel für die Synergien, die durch die Integration
der neuen Standorte Beerse und Berango in den Aurubis-Produktionsverbund
entstanden sind.
Positiver Ausblick: Sehr geringer Einfluss der Coronakrise, Bestätigung der
Jahresprognose; Capital Market Day im Dezember
Aurubis ist bisher sehr robust durch die Coronakrise gekommen. Die Auswirkungen
auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres, das am 30. September endet,
schätzt das Unternehmen als sehr gering ein. Aufgrund der stark gestiegenen
CO2-Preise rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr jedoch mit deutlich
höheren Stromkosten gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig erwartet Aurubis eine
weitere Ergebnisverbesserung aus dem Performance Improvement Program (PIP)
durch Kostensenkungen.
Im Geschäftsjahr 2020/21 wird Aurubis das bisher bis 2022/23 gesteckte Ziel,
Synergien in Höhe von 15 Mio. € (EBITDA) aus der Integration der erworbenen
Standorte Beerse und Berango zu erzielen, bereits erreichen. Insgesamt wird für
den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2020/21 ein operatives EBT zwischen 270
und 330 Mio. € und ein operativer ROCE zwischen 9 und 12 % erwartet.
Wie bereits angekündigt, überprüft Aurubis in einem mehrstufigen Prozess seine
aktuelle Konzernstrategie; detaillierte Informationen und konkrete Maßnahmen
wird das Unternehmen auf dem Capital Market Day am 06. und 07. Dezember 2021
vorstellen.
Sämtliche Informationen zur Aurubis AG, ihren Töchtern und Beteiligungen sind
ab sofort auch auf der neuen Website www.aurubis.com abrufbar.
* Da das IFRS-Ergebnis unter anderem Bewertungseffekte aus
Metallpreisschwankungen enthält, weist Aurubis abweichend hiervon das operative
Ergebnis (EBT) aus. Dessen Darstellung eliminiert die Effekte aus
Metallpreisschwankungen weitgehend und ermöglicht so eine realistischere
Beurteilung des Geschäftsverlaufs. Das operative EBT ist ausschlaggebend für
die Steuerung des Unternehmens.
Aurubis - Metals for Progress Die Aurubis AG ist ein weltweit führender
Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt.
Das Unternehmen verarbeitet komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische
und anorganische metallhaltige Recyclingstoffe und industrielle Rückstände zu
Metallen mit höchster Qualität. Aurubis produziert jährlich mehr als 1 Mio.
Tonnen Kupferkathoden und daraus diverse Produkte aus Kupfer oder
Kupferlegierungen wie Gießwalzdraht, Stranggussformate, Profile oder
Flachwalzprodukte. Darüber hinaus erzeugt Aurubis viele andere Metalle wie
Edelmetalle, Selen, Blei, Nickel, Zinn oder Zink. Zum Portfolio gehören auch
weitere Produkte wie Schwefelsäure oder Eisensilikat.
Nachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil der Aurubis-Strategie. "Aurubis
schafft aus Rohstoffen verantwortungsvoll Werte" - dieser Maxime folgend
integriert das Unternehmen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften in die
Unternehmenskultur. Dies beinhaltet den sorgsamen Umgang mit natürlichen
Ressourcen, ein verantwortungsvolles soziales und ökologisches Handeln im
operativen Geschäft und ein Wachstum in sinnvollem und gesundem Maß.
Aurubis beschäftigt rund 7.200 Mitarbeiter, verfügt über Produktionsstandorte
in Europa und den USA sowie über ein ausgedehntes Service- und Vertriebssystem
in Europa, Asien und Nordamerika.
Die Aurubis-Aktie gehört dem Prime Standard-Segment der Deutschen Börse an und
ist im MDAX sowie dem Global Challenges Index (GCX) gelistet.
Weitere Informationen: www.aurubis.com
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