FRANKFURT (Dow Jones/AFP)--Im Strafverfahren wegen millionenschweren Edelmetalldiebstahls beim Kupferhersteller Aurubis vor dem Landgericht Hamburg haben die Richter gegen sechs Angeklagte hohe Haftstrafen von bis zu fünf Jahren und zehn Monaten verhängt. In dem Verfahren ging es um Gold- und Silberdiebstähle, die im Jahr 2020 begangen wurden. Die Richter legten den dabei entstandenen verfahrensgegenständlichen Schaden auf rund 10 Millionen Euro fest. Es handelt sich dabei aber nur um einen Teil der insgesamt gestohlenen Edelmetalle.

Aurubis hatte die Diebstähle im Juni vergangenen Jahres bemerkt und den Fehlbestand an Edelmetallen im September auf insgesamt 185 Millionen Euro beziffert. Staatsanwaltschaft und Polizei Hamburg ermittelten gegen ehemalige und aktive Mitarbeiter von Aurubis sowie Mitarbeiter von Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände der Aurubis tätig waren.

Die Verurteilten stahlen der Anklage zufolge über mehrere Monate in unterschiedlicher Beteiligung edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte vom Firmengelände, und zwar zwischen Februar 2020 und Januar 2021. Die Diebstähle betrafen sogenannte Rohsilberfegsel, die als Rückstände bei Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen entstehen.

Der Hauptangeklagte soll nun für fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis, ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma für drei Jahre und sechs Monate, wie Aurubis mitteilte. Die weiteren Angeklagten erhielten Haftstrafen von zwei bis vier Jahren.

Aurubis-Chef Harings erklärte am Freitag, als Multimetallunternehmen sei Aurubis "stets dem Risiko ausgesetzt, in den Fokus von Kriminellen zu geraten". Das Unternehmen nahm den Diebstahl zum Anlass, "seine Präventions- und Sicherheitsstandards zu analysieren und zu verbessern". So werde Aurubis auf dem Hamburger Werksgelände einen neuen Sicherheitsbereich errichten, "der die gesamte Prozesskette der Edelmetallverarbeitung integriert".

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/mgo

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2024 10:09 ET (15:09 GMT)