SAN JOSE (dpa-AFX) - Die schon sicher geglaubte Übernahme des Halbleiterherstellers Atmel durch seinen Rivalen Dialog Semiconductor steht wieder in Frage. Nebenbuhler Microchip habe eine Offerte vorgelegt, die besser sei als die von Dialog, teilte Atmel am Mittwoch in San Jose mit. Microchip biete je Atmel-Anteilsschein 8,15 US-Dollar, davon 7 Dollar in bar und den Rest in eigenen Aktien. Daher wolle der Atmel-Verwaltungsrat die 2015 getroffene Fusionsvereinbarung stornieren und sich stattdessen Microchip zuwenden. Allerdings habe Dialog die Möglichkeit, sein Angebot nachzubessern. Bliebe es bei der Absage, müsste Atmel an Dialog 137,3 Millionen Dollar Vertragsstrafe zahlen.

Die Aktie von Dialog schnellte am Mittwoch nach Bekanntwerden der Nachricht um mehr als zehn Prozent nach oben.

Beide Unternehmen waren sich eigentlich seit September handelseinig, die Kartellbehörden haben zudem schon ihr Einverständnis gegeben. Dialog bietet je Atmel Aktie 4,65 Dollar in bar sowie 0,112 eigene Anteilsscheine. Zum Zeitpunkt der Vereinbarung war das Gebot insgesamt 4,6 Milliarden Dollar schwer. Nach einem Absturz der Dialog-Papiere infolge der Offerte lag es auf Basis des Schlusskurses und des Euroreferenzkurses vom Dienstag aber nur noch bei 7,84 Dollar je Atmel-Aktie und damit unter der Offerte von Microchip.

Die Offerte von Microchip ist den Angaben zufolge bis 19. Januar gültig. Dieses Datum gilt auch als Frist für ein mögliches verbessertes Angebot von Dialog./stw/stb