Die Hacker seien nur in der Lage gewesen, die Kontrolle über einen "kleinen Teil" der anvisierten Konten zu übernehmen, teilte der US-Konzern am Freitag mit. Insgesamt waren 130 Accounts betroffen von zuletzt rund 166 Millionen monatlichen Nutzern. Darunter befanden sich allerdings viele Prominente wie unter anderen US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden, Ex-Präsident Barack Obama, Tesla-Chef Elon Musk, Microsoft-Gründer Bill Gates, Amazon-Chef Jeff Bezos und Rapper Kanye West, aber auch Firmen-Konten wie von Apple und Uber. Es sei noch unklar, ob die Angreifer Zugriff auf persönliche Informationen wie Passwörter oder Telefonnummern der Nutzer hatten, hieß es weiter.

Inzwischen hat sich der US-Geheimdienst FBI eingeschaltet und Ermittlungen aufgenommen. Derzeit sehe es danach aus, als seien die Konten mit dem Ziel des Internetbetrugs angegriffen worden. Die Hacker übernahmen die Accounts der Prominenten wie auch von Institutionen, um Leser beziehungsweise Follower aufzufordern, Bitcoins an eine bestimmte virtuelle Adresse zu überweisen. Einige folgten offenbar diesem Aufruf. Insgesamt wurden von der Kryptowährung nach ersten Berechnungen umgerechnet mehr als 100.000 Dollar überwiesen.

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf Sicherheitslücken bei dem Kurznachrichtendienst. Es sei besorgniserregend, dass Twitter auf diese Art angegriffen werden konnte und die Hacker Zugriff auf Administratoren-Software erlangten, sagte Gartner-Analyst Mark Harris. Politiker forderten, das Unternehmen müsse genau darlegen, wie es zu dem Angriff kommen konnte. Twitter teilte mit, weitere Schritte zu erwägen.