NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich zu Wochenbeginn kaum von der Stelle bewegt. Leicht stützend wirkte, dass die Renditen am US-Anleihemarkt etwas zurückkamen. Gleichwohl notierte die Rendite für zehnjährige Papiere weiterhin in der Nähe ihres 16-Jahres-Hochs. Die Ölpreise stiegen dagegen erneut an und lagen auf einem Niveau wie zuletzt im November vergangenen Jahres. Dies schürte weiter Sorgen vor einer anhaltend hohen Inflation. Im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch habe insgesamt Zurückhaltung geherrscht, hieß es.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um sechs Punkte auf 34.624 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um zwei Punkte nach oben. Dabei standen sich 1.338 (Freitag: 966) Kursgewinner und 1.580 (1.916) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 83 (118) Titel.

"Die Anleger sind zunehmend besorgt, dass die jüngste Datenflut auf eine steigende Inflation und möglicherweise ein längerfristig höheres Zinsumfeld hinweist, was den S&P-500-Index belasten könnte", sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management.


   Zentralbanken im Fokus 

Die US-Notenbank wird am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben, gefolgt von der Bank of England am Donnerstag und der Bank of Japan zum Wochenausklang. Die Fed dürfte den Leitzinssatz unverändert belassen, daher werden voraussichtlich die begleitenden Kommentare im Blick stehen. "Da die Anleger derzeit geteilter Meinung über die Aussichten für das nächste Jahr sind, könnten sich die jüngsten Überlegungen der Fed durchaus als marktbewegend erweisen", so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.

Am Freitag war der S&P-500 um 1,2 Prozent gefallen. Unerwartet gute Konjunkturdaten und steigende Ölpreise hatten die Befürchtung aufkommen lassen, dass die Inflation hartnäckig über dem 2-Prozent-Ziel der Federal Reserve bleiben könnte.


   Ölpreise steigen weiter - Dollar gibt leicht nach 

Die Notierungen für WTI und Brent legten um bis zu 1,3 Prozent zu. Der WTI-Kontrakt "versucht, sich oberhalb der Marke von 90 Dollar pro Barrel zu etablieren", sagte Tim Waterer, leitender Marktanalyst bei KCM Trade. Die Entscheidung Saudi-Arabiens, die Produktion ab Juli um 1 Million Barrel pro Tag zu drosseln, hat wesentlich zum Anstieg des Rohölpreises beigetragen. Die Kürzung wurde kürzlich bis zum Jahresende verlängert, und auch Russland hat seine Fördermengen im gleichen Zeitraum um 300.000 Barrel pro Tag gesenkt.

Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen ging es nach einem zwischenzeitlichen erneuten Anstieg um 1,1 Basispunkte auf 4,32 Prozent nach unten. Eine Zunahme der Inflation lässt die Anleger befürchten, dass die Fed die Zinssätze konstant halten, sich aber die Tür für weitere Erhöhungen offen lassen wird, hieß es.

Der Dollar zeigte sich nach den jüngsten Aufschlägen etwas leichter, der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Laut Capital Economics beginnen sich die mittelfristigen Aussichten des US-Dollar einzutrüben. Das Research-Haus geht davon aus, dass die Disinflation - eine Verlangsamung der Inflation - in den USA weiter fortgeschritten sei als in Europa, so dass die Federal Reserve die Zinsen etwas früher und die Europäische Zentralbank etwas später als Mitte 2024 senken dürfte.

Der Goldpreis profitierte von den leichten fallenden Renditen und dem etwas schwächeren Dollar. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,5 Prozent.


   Apple-Aktie steigt mit Berichten um gute iPhone 15-Nachfrage 

Für die Apple-Aktie ging es um 1,7 Prozent auf 177,97 Dollar nach oben. Hintergrund waren Berichte, dass die Nachfrage nach den High-End-Modellen des neuen iPhone 15 hoch ist. "Die Premium-Modelle iPhone 15 Pro und Pro Max laufen gut an", so Daniel Ives, Analyst bei Wedbush Securities. Die Vorbestellungen für die Geräte der iPhone 15-Serie seien im Vergleich zur Einführung des iPhone 14 im Vorjahr um etwa 10 bis 12 Prozent gestiegen. Der Analyst stuft die Apple-Aktie mit "Outperform" und einem Kursziel von 240 Dollar ein.

Die Papiere der vom Streik der US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) betroffenen Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis fielen um bis zu 2,2 Prozent. Der Arbeitskampf setzte sich auch zu Wochenbeginn fort. Am Freitag hatten die Titel mit der Hoffnung auf eine baldige Lösung noch recht verhalten auf den Streik reagiert.

Die Tesla-Aktie verlor 3,3 Prozent. Goldman Sachs hat die Gewinnprognosen für 2023 und 2024 gesenkt. Analyst Mark Delaney glaubt, dass der Elektroauto-Hersteller 2024 weitere Preissenkungen vornehmen könnte, um das Volumen hoch zu halten.

Die Titel von Pfizer (-1,3%) und Moderna (-9,1%) verloren ebenfalls. Der Finanzchef von Pfizer geht in diesem Jahr von einer schwächeren Nachfrage bei Covid-Impfungen aus.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.624,30  +0,0%     6,06      +4,5% 
S&P-500        4.453,53  +0,1%     3,21     +16,0% 
Nasdaq-Comp.  13.710,24  +0,0%     1,90     +31,0% 
Nasdaq-100    15.225,37  +0,2%    22,97     +39,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,04         +0,9        5,03       62,1 
5 Jahre                  4,47         +0,5        4,46       46,7 
7 Jahre                  4,41         -0,3        4,41       44,2 
10 Jahre                 4,32         -1,1        4,33       43,9 
30 Jahre                 4,39         -2,4        4,42       42,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:20  Fr, 17:28   % YTD 
EUR/USD                1,0687        +0,2%      1,0676     1,0675   -0,2% 
EUR/JPY                157,74        +0,1%      157,54     157,76  +12,4% 
EUR/CHF                0,9592        +0,3%      0,9565     0,9563   -3,1% 
EUR/GBP                0,8631        +0,2%      0,8607     0,8607   -2,5% 
USD/JPY                147,61        -0,1%      147,57     147,80  +12,6% 
GBP/USD                1,2382        -0,0%      1,2403     1,2403   +2,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,2929        +0,2%      7,2850     7,2762   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             26.833,63        +1,3%   26.690,42  26.271,40  +61,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               91,99        90,77       +1,3%      +1,22  +17,5% 
Brent/ICE               94,41        93,93       +0,5%      +0,48  +15,0% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               34,23        36,48       -6,2%      -2,26  -55,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.933,38     1.923,83       +0,5%      +9,55   +6,0% 
Silber (Spot)           23,25        23,04       +0,9%      +0,21   -3,0% 
Platin (Spot)          936,80       930,80       +0,6%      +6,00  -12,3% 
Kupfer-Future            3,74         3,77       -0,7%      -0,03   -2,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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September 18, 2023 16:19 ET (20:19 GMT)