CUPERTINO (dpa-AFX) - Das vergangene Weihnachtsgeschäft ist für Apple deutlich schlechter gelaufen als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte die Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate auf 84 Milliarden Dollar, während zuvor 89 bis 93 Milliarden erwartet worden waren. Experten waren bis von 91,3 Milliarden Dollar ausgegangen.

Bei Anlegern sorgten die Neuigkeiten für entsetzte Gesichter. Im nachbörslichen Handel brach der Aktienkurs von Apple am Mittwoch zeitweise um mehr als acht Prozent ein.

Die Korrektur gehe vor allem auf die schlechteren iPhone-Verkäufe in China zurück, betonte Konzernchef Tim Cook in einer Mitteilung. Apple habe die wirtschaftliche Abschwächung in dem Markt unterschätzt.

Aber auch in einigen entwickelten Märkten seien nicht so viele Nutzer auf neue iPhones umgestiegen wie gedacht, räumte Apple ein - ohne die Länder zu nennen. Das Weihnachtsquartal ist traditionell das wichtigste für Apple. Der Konzern stellte in diesen drei Monaten mehrfach Rekorde bei Umsatz und Gewinn auf. Im Jahr 2017 gab es einen Quartalsumsatz von 88,3 Milliarden Dollar und 20 Milliarden Dollar Gewinn. In China machte Apple damals rund ein Fünftel seines Geschäfts.

Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und brachte zuletzt rund 60 Prozent der gesamten Erlöse ein. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft mehrten sich bereits Alarmsignale. Medien und Analysten berichteten von Produktionskürzungen beim iPhone.

Zugleich hatte Apple noch einmal teurere neue Modelle seines Smartphones herausgebracht. Das günstigste diesjährige Telefon war das iPhone XR, das in Europa ab 849 Euro zu haben ist. Der Konzern hatte bereits angekündigt, vom Weihnachtsquartal an keine Stückzahlen verkaufter Geräte mehr zu veröffentlichen - was von einigen Marktbeobachtern als Zeichen für eine Abschwächung beim iPhone-Absatz gewertet wurde. Allerdings war es Apple in der Vergangenheit immer wieder gelungen, Skeptiker zu widerlegen.

Apple-Chef Cook verwies jetzt auch darauf, dass Mobilfunk-Anbieter die Subventionen für neue Smartphones heruntergefahren hätten - und sich Verbraucher daran anpassten und seltener die Geräte auswechselten als zuvor. Zudem hätten einige Kunden die Lebenszeit ihrer iPhones mit den günstigeren Angeboten zum Batterieaustausch verlängert. Apple hatte den Preis für den Akku-Wechsel zeitweise stark gesenkt, nachdem bekannt geworden war, dass der Konzern die Leistung älterer Geräte mit erschöpften Batterien zum Teil drosselte.

Ausführliche Zahlen zu dem Weihnachtsquartal will Apple am 29. Januar veröffentlichen./so/DP/he