KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Der Verfall der Ölpreise und der harte Konkurrenzkampf in der Schifffahrt haben dem Reederei- und Ölkonzern A.P. Møller-Maersk 2015 einen überraschend heftigen Gewinneinbruch eingebrockt. Eine kräftige Abschreibung auf das konzerneigene Ölgeschäft ließ den Gewinn unter dem Strich um 84 Prozent auf 791 Millionen US-Dollar absacken, wie der Mutterkonzern der weltgrößten Container-Reederei am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte. Auch für 2016 sagte Konzernchef Nils Smedegaard Andersen eine schwierige Entwicklung voraus.

Für die Aktien des Konzerns ging es am Morgen um fünf Prozent nach unten. Analysten hatten im Schnitt mit einem Jahresgewinn von 3,7 Milliarden Dollar gerechnet.

Schon im Herbst hatte der Hapag-Lloyd-Konkurrent Møller-Maersk mit Verweis auf die Schwäche in der Container-Schifffahrt seine Gewinnprognose gesenkt. Bis Ende 2017 will das Management rund 4000 Arbeitsplätze streichen und die Kosten für Vertrieb und Verwaltung kräftig senken. Wegen Abschreibungen von 2,6 Milliarden Dollar in der Ölsparte stand nun im vierten Quartal sogar ein Milliardenverlust zu Buche. Auch die Reedereisparte schrieb im Schlussquartal rote Zahlen.

Der Umsatz der Gruppe fiel im Gesamtjahr um 15 Prozent auf gut 40,3 Milliarden Dollar (rund 36 Mrd Euro). Die Preise für Containertransporte hätten einen historischen Tiefstand erreicht, hieß es. Der bereinigte Konzerngewinn dürfte daher 2016 deutlich unter 3,1 Milliarden Dollar liegen. Dieser Wert wäre im Vorjahr ohne die Sonderbelastungen zustandegekommen. Für 2015 können die Aktionäre allerdings mit einer stabilen Dividende von 300 Dänischen Kronen rechnen./stw/men/stb