Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Bahn AG hat Alstom und Siemens mit der Entwicklung von Konzepten für die neue Generation des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland beauftragt. Als Ergebnis einer Ausschreibung habe die Bahn Alstom Transport Deutschland und Siemens Mobility beauftragt, gemeinsam mit ihr jeweils ein voneinander unabhängiges Fahrzeugkonzept zu entwickeln, teilte das Unternehmen mit. Dabei werde die Bahn ihre Expertise als Betreiber einer der weltweit größten Hochgeschwindigkeitsflotten in die Entwicklung der neuen Zuggeneration einbringen.

Nach Abschluss dieser Konzepterstellung soll eine weitere Ausschreibung voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 folgen. Diese werde dann Entwicklung, Bau und Zulassung der neuen Flotte beinhalten und für weitere Hersteller offen sein. Die neue Zuggeneration soll laut den Angaben ab Anfang der 2030er Jahre zum Einsatz kommen, ältere ICE-3-Züge ersetzen und mit Blick auf stark wachsende Fahrgastzahlen die ICE-Flotte erweitern. Dabei setze die Bahn auf maximal 400 Meter lange, mindestens 300 km/h schnelle, einstöckige Züge mit rund 950 Sitzplätzen, die zusätzlich zum Fahrgastkomfort "neue Maßstäbe" bei Energieeffizienz und technischer Verfügbarkeit setzen sollen.

Bereits die Form der Zusammenarbeit sei "zukunftsweisend", erklärte der CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility, Albrecht Neumann, in einer Pressemitteilung dieses Unternehmens. "Statt einen festgelegten Anforderungskatalog zu liefern, werden die wichtigsten Merkmale der neuen ICE-Generation in gemeinsamer Arbeit mit dem Kunden erarbeitet." Durch die ganzheitliche Betrachtung würden Bedürfnisse des Betreibers und der Fahrgäste mit dem Stand der Technik abgeglichen. Die neue Zuggeneration solle entscheidend dazu beitragen, das erklärte Ziel der Bahn zu erfüllen, die Passagierzahlen im Schienenpersonenfernverkehr bis 2030 zu verdoppeln, so Neumann.

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November 15, 2022 04:21 ET (09:21 GMT)